Visionen von Josh Wander - Hertha-Investor will Fans "nicht mehr nur Bier, sondern Versicherungen" verkaufen

Do 31.08.23 | 16:46 Uhr
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Investor Joshua Wander auf einer Hertha-Pressekonferenz (Bild: Imago Images/Matthias Koch)
Bild: Imago Images/Matthias Koch

Josh Wander, Chef von Hertha-Investor 777 Partners, sieht im Fußball noch deutlichen Raum für wirtschaftliches Wachstum. "Wir sind der festen Überzeugung, dass eine neue Welle der Kommerzialisierung auf den Fußball zukommt", sagte Wander der "Financial Times" [Bezahlinhalt] am Donnerstag.

"Die Vision für diese Fußballgruppe ist, dass wir eines Tages nicht mehr nur Hot Dogs und Bier an unsere Kunden verkaufen, sondern Versicherungen oder Finanzdienstleistungen oder was auch immer", sagte er. Die intensive Bindung der Fans an ihre Klubs zeige, dass sie monetarisiert werden wollten.

Seit Frühjahr an Hertha beteiligt

777 Partners habe in Klubs investiert, die "bei der Vermarktung des Produkts schlechte Arbeit geleistet", hätten. Das Unternehmen ist an mehreren Fußballklubs beteiligt, seit dem Frühjahr auch am finanziell schwer angeschlagenen Fußball-Zweitligisten Hertha BSC.

Der vorherige Investor Lars Windhorst und seine Tennor Holding hatten ihre Anteile an die US-Investmentfirma verkauft. Dazu erwarb 777 weitere Anteile an Hertha und investierte 100 Millionen Euro. In der nächsten Saison wolle man mit seinen Klubs profitabel sein, sagte Wander.

Sendung: rbb24, 31.08.2023, 18:15 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Wenn et denn Versicherungen gegen Niederlagen sein sollten, musser aber viele verkaufen - viel mehr als Bier! :-)

  2. 23.

    ... Bevor Sie wieder in ihre weinrote Bettwäsche kriechen, könnten Sie uns bestimmt etwas verraten:
    Also mit günstigen Versicherungen bin ich schon eingedeckt und Hertha-Bettwäsche auch - ABER WO bekommt Mann / Frau diese "BCC777-Fan-Bettwäsche" ?!?

  3. 22.

    Die Vereinsmanager können was oder auch nicht. Schöner Fussballsport könnte die Türen öffnen. Alles andere sind wilde Träume. Oder wie machen wir das alle im wirklichen Alltag?

  4. 21.

    Der Satz des Tages ist ja wirklich:

    "Die intensive Bindung der Fans an ihre Klubs zeige, dass sie monetarisiert werden wollten."

    Nein, sie wollen nicht, sie werden. So weit so Marktwirtschaft. Aber dazu gehört auch, den Bogen nicht zu überspannen. Wenn die Fans das Gefühl haben (nicht das Wissen, das Gefühl) sie sind nur Mittel zum fußballfremden Zweck, bricht der Markt sehr schnell ein und am Ende sind Investor und Verein pleite.

  5. 20.

    Nicht nur BCC777-Fan-Bettwäsche und blau-weißer Hertha-Schnick-Schack, jetzt auch noch Hertha-Versicherung von 777Partners.
    Das ist doch etwas für Roman und Thommi aus Köpenick, den wahren Fans dieser Truppe.

  6. 19.

    Juckt doch keinen ob die was verkaufen wollen oder nicht. Wichtig waren die 100 Mio zu Erhalt der Lizenz. Alles andere ist zweitrangig.

  7. 17.

    Kann der Fangemeinschafft ja auch egal sein, sie müssen ja nichts Kaufen

  8. 16.

    Falsch. Hertha hätte diesen Käufer auch ablehnen können, dann hätte Windhorst einen anderen Käufer finden müssen.

  9. 14.

    Hertha hat sich mit 777 Florida keinen Gefallen getan? Die Hertha GmbH hat mit diesem Deal gar nichts zu tun. Sie hatte ihren Arsch (Anteile) schon zuvor an Windhorst verkauft. Der wiederum hat diese Anteile ohne Zutun Herthas wieder weiterverkauft. Natürlich mit Verlust…

  10. 13.

    Dass schon, ich sehe nur die Hertha-Fangemeinschaft, die m.E. nach kein Interesse an irgendwelchen windigen Finanzverträgen hat...

  11. 12.

    777 Partners steckt viel Geld in verschiedene Fußballvereine, wie auch alle anderen Sponsoren. Das diese auch damit verdienen wollen, ist doch wohl auch dem naivsten Fußballromantiker klar.
    Und die Fans aller Vereine machen dieses Spiel doch schon lange mit. Sie kaufen TV Abos, überteuerte Tickets, Trikots und andere Merchandising Produkte, teures Bier aus Plastikbechern und schlechtes Fastfood in den Stadien....
    Union Fans werden sich wundern, was alles rund um die CL Spiele am Stadion los sein wird und verkauft wird. Ich wette, man wird auch Paramount+ Abos abschließen können. Willkommen im Kommerzsport Fußball.
    Es liegt an jedem Einzelnen, da einfach nicht mit zu machen.

  12. 11.

    Jaja, wer Visionen hat,...

  13. 10.

    Die Marke Hertha BSC steht doch für nichts, darunter kann man nicht einmal Mörtel verkaufen (Wort-Anspielung auf "härter").

    Bei Versicherungen muss ich herzlich lachen, denn kaum etwas in Berlin steht für mehr Unsicherheit als dieser Verein.

  14. 9.

    Das (Un-)Wort 'Monetarisierung' ist dämlicher 'Markting-Sprech' und heißt nur, möglichst viel Geld von leichtgläubigen Fans abzukassieren.
    Das funktioniert bei Konzerten schon seit Jahren, im Streaming (ich sage nur: Paramount+) ebenfalls. Allerdings haben sich Fußball-Fans bereits erfolgreich gegen die Abzocke bei den CL-Auswärtstickets gewehrt.
    Zum Glück muss niemand eine Versicherung bei 777 kaufen, wenn er ein Spiel sehen will.
    Jeder muss selber entscheiden, wofür er sein Geld ausgeben will.

  15. 8.

    Klingt wie eine Heuschrecke. Fans und Verein melken und dann weiterziehen.

  16. 7.

    Am Arsch ist duster.

  17. 6.

    Zumal "neue Welle der Kommerzialisierung" im Fußball? Der ist ja bisher kaum kommerzialisiert worden...

  18. 5.

    Jetzt ist die Katze aus dem Sack, was der Investor will, sein Geld möglichst mit Gewinn zurück. Jop, kann man machen. Nur würde ich NIE nur irgendwas kaufen/abschließen, wo mein Verein drauf steht... Dafür gibt es Profis und Profi und Hertha... Puh gerade schwierig. Klar ist der Fussball im Wandel, aber es kann keiner wollen, dass noch mehr Kommerzialisiert wird und schon gar nicht von Profitorientierte Unternehmen. Dann lieber den kleinen Makler von nebenan vertrauen und sich da beraten lassen.

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