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Audio: rbb24 Inforadio | 30.03.2024 | Guido Ringel | Quelle: IMAGO / eu-images

2. Fußball-Bundesliga

Hertha BSC und Nürnberg trennen sich nach wildem Schlagabtausch mit Remis

Die Zuschauer im Olympiastadion kamen am Samstagabend voll auf ihre Kosten: Hertha BSC lieferte sich mit dem 1. FC Nürnberg ein spektakuläres Zweitliga-Spiel. Haris Tabakovic traf erneut doppelt und bewahrte die Berliner vor einer Pleite.

Hertha BSC hat sich am Samstagabend nach einem packenden Duell im Berliner Olympiastadion mit einem 3:3-Unentschieden vom 1. FC Nürnberg getrennt. Die Gäste gingen kurz nach dem Seitenwechsel mit 3:1 in Führung und schienen schon wie die sicheren Sieger - doch Herthas Haris Tabakovic hatte etwas dagegen und sicherte seinem Team mit einem Doppelschlag (54., 56.) einen Punkt.

In der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga treten beide Teams nach 27 absolvierten Begegnungen auf der Stelle. Die Berliner klettern für den Moment auf den 8. Platz, der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt allerdings acht Zähler.

Fußball-Bundesliga

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Uzun belohnt FCN für starken Beginn

Nachdem die Hertha-Fans in der Ostkurve zum Einlaufen der Mannschaften eine Choreo gezeigt und der Nürnberger Anhang Pyrotechnik gezündet hatte, starteten die Teams schwungvoll in die Partie: Ibrahim Maza fand mit einer Flanke Herthas Top-Torjäger Haris Tabakovic, der die Kugel im Sechzehner aber nicht richtig verarbeiten konnte (2. Minute).

Auf der anderen Seite versuchte es Florian Flick mit einem satten Flachschuss aus der Distanz – doch Marius Gersbeck, der erneut an Stelle des verletzten Tjark Ernst im Berliner Tor stand, war ohne Mühe zur Stelle (3.).

Die Gäste aus Franken übernahmen in der Folge immer mehr die Spielkontrolle, Hertha ließ den FCN gewähren und lauerte auf Umschaltmomente. In der 14. Minute rächte sich diese Passivität: Nürnbergs 18-jähriger Shootingstar Can Uzun kam aus zentraler Position zum Abschluss, der Ball wurde unhaltbar von Linus Gechter abgefälscht und landete in den Maschen. Für Uzun war es bereits das 14. Saisontor.

Erstklassige Kulisse: Im Berliner Olympiastadion am Samstagabend. | Quelle: IMAGO / Contrast

Die Herthaner fanden zunächst keine Antwort. Es blieb dabei, dass die Nürnberger etwas mehr vom Spiel hatten. In der 26. Minute wurde es wild: Erst verbuchte Jeremy Dudziak nach einem Eckball von Jonjoe Kenny per Kopf die bis dahin beste Berliner Chance. Den anschließenden Konter spielte "der Club" perfekt aus und setzte einmal mehr Uzun in Szene, der es mit dem Außenrist versuchte und an Gersbeck scheiterte.

Im Anschluss waren dann wieder die Berliner an der Reihe: Herthas Linksverteidiger Michal Karbownik tankte sich nach einer guten halben Stunde mit einem Solo durch, zog in die Mitte, verfehlte den Kasten mit seinem Schuss jedoch recht deutlich (32.).

Marton Dardai unglücklich - Marten Winkler verkürzt

Gerade als es schien, als würde die Mannschaft von Trainer Pal Dardai besser ins Spiel finden, schlugen die Gäste ein zweites Mal zu: Marton Dardai wollte einen Gegenangriff des FCN mit einer Grätsche entschärfen, letztlich legte der Herthaner auf diese Weise aber ungewollt für Lukas Schleimer vor, der plötzlich frei vor Gersbeck auftauchte und nur noch einzuschieben brauchte (33.).

Die Nürnberger hatten anschließend durch Uzun (36.) und Nathaniel Brown (42.) sogar noch gute Möglichkeiten auf 3:0 zu erhöhen. Doch die frühe Vorentscheidung blieb aus – stattdessen stellten die Hausherren aus dem Nichts den Anschluss wieder her. Fabian Reese flankte vom linken Flügel, Marten Winkler stieg im Zentrum hoch und nickte das Leder zum 1:2-Pausenstand über die Linie (45.).

Pro & Contra

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Spektakel in Westend

Die zweite Hälfte war noch keine sechzig Sekunden alt, da zappelte der Ball schon wieder im Netz. Uzun tänzelte durch den Berliner Abwehrbund und überwand auch Gersbeck – zum 1:3 aus Sicht der "Alten Dame" (46.). In der 51. Minute verhinderte Herthas Keeper gegen den Nürnberger Wirbelwind das vierte Gegentor und hielt seine Mannschaft so im Spiel.

Denn im Anschluss kamen die Blau-Weißen tatsächlich nochmal zurück: Erst nickte Tabakovic eine Kenny-Flanke in die Maschen (54.), ehe der Knipser einen Strafstoß im linken unteren Eck zum Ausgleich versenkte – nachdem Kenny von Brown gefoult worden war (56.). 3:3!

Im Anschluss an diesen spektakulären Start in den zweiten Spielabschnitt beruhigte sich das Geschehen und es wirkte, als wären beide Mannschaften nun in erster Linie darauf aus, keinen entscheidenden Fehler mehr zu machen. In der Nachspielzeit war Gersbeck zur Stelle und parierte Joseph Hungbos Schuss (90.+4). Es blieb beim Stand von 3:3.

Die Reaktionen zum Spiel

Florian Niederlechner (Hertha BSC): "Wenn man das ganze Spiel betrachtet, wäre ein Sieg nicht unbedingt verdient gewesen. In der ersten Hälfte hatten wir gefühlt gar keine Chance, Nürnberg war klar besser. Nach dem 1:3 in der zweiten Hälfte dachte ich ehrlich gesagt: 'Das könnte es gewesen sein.' Vor der Kulisse und den Fans merkt man aber schon, dass hier etwas zusammengewachsen ist. Wir sind super zurückgekommen. [...] Wir wollen den Fans noch viel zurückgeben - denn was sie diese Saison machen, ist unglaublich. Vom Aufstieg braucht aber keiner mehr zu reden."

Pal Dardai (Hertha BSC): "Die erste Hälfte hat mir gar nicht gefallen. Da können wir froh sein, dass es nur 1:2 stand. [...] In der Halbzeit haben wir reagiert. Wir können stolz darauf sein, dass wir nach der Klatsche zum 1:3 noch mit geilen Toren zurückgekommen sind."

Jan Gyamerah (1. FC Nürnberg): "Wir können zwar nicht mit dem Ergebnis, aber mit unserem Auftritt zufrieden sein. [...] Es fühlt sich schon wie eine Niederlage an."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.03.2024, 20:30 Uhr

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