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Audio: Inforadio | 22.02.2021 | Evi Seibert | Quelle: imago images/Andreas Gora

Unterstützung von großen Verbänden

Konzept für Rückkehr von Zuschauern vorgestellt

Seit Monaten fehlen dem Sport Zuschauer - und damit wichtige Einnahmen. Ein dreistufiges Konzept zur schrittweisen Rückkehr von Zuschauern bei Veranstaltungen weckt nun Hoffnungen. Von den Berliner Profiklubs gibt es dafür Lob.

Für eine mögliche schrittweise Rückkehr von Zuschauern bei Sport- und Kulturveranstaltungen haben 20 Experten und Wissenschaftler gemeinsam ein Konzept entwickelt. Ein umfangreiches und differenziertes Maßnahmenpaket könnte demnach eine kontrollierte Öffnung ermöglichen.

Mit dem Konzept soll kein Druck auf die Politik aufgebaut werden, betonten die Macher der Studie: "Wir wollen der Politik einen Weg zeigen zum Wie", sagte Studienkoordinator Florian Kainzinger am Montag, "uns geht es nur in zweiter Hinsicht um das Wann. Darüber kann mit der Politik diskutiert werden."

Zuschauerauslastung von 25 bis 40 Prozent zu Beginn

Das Basiskonzept sieht für Indoor-Veranstaltungen bei Erstellung eines Hygiene- und Infektionsschutzgesetztes eine Auslastung von 25 bis 30 Prozent vor. Notwendige Maßnahmen sind die Einhaltung der Abstandsregeln, personalisierte Tickets, durchgehende Maskenpflicht, ein Konzept für die An- und Abreise sowie ab 1.000 Zuschauern ein Alkoholverbot. Bei Veranstaltungen im Freien könnten bei vergleichbaren Maßnahmen zwischen 35 und 40 Prozent der Kapazität ausgelastet werden.

Für den Amateur- und Breitensport wird eine Sonderregelung vorgeschlagen, wonach bei Veranstaltungen mit viel Flächen bei Einhaltung aller anderen Maßnahmen die personalisierten Tickets entfallen könnten.

Maximale Auslastung mit Antigentests denkbar

Sowohl bei Indoor-Veranstaltungen mit großen Räumen und moderner Lüftungstechnik als auch bei Freiluft-Veranstaltungen könnte die Zuschauerkapazität weiter erhöht werden, wenn ein fachärztliches Hygienekonzept vorliegt.

Noch weiter könne man die Zuschauerkapazitäten mit Hilfe von neuer Diagnostik-Möglichkeiten ausbauen: Eine maximale Auslastung könnte erreicht werden, wenn alle Besucher sich am Veranstaltungsort einem Antigentest unterziehen und die Kontaktverfolgung mittels digitaler Portale unterstützt wird.

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Profiklubs-Sprecher Niroomand lobt "intelligentes System"

Unterstützt wird die Studie von mehr als 40 Sport- und Kulturinstitutionen, darunter der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der Deutsche Basketball-Bund (DBB) und der Deutsche Handball-Bund (DHB).

"Es ist eine gute Möglichkeit für uns als Hallensportarten, wieder den Einstieg mit den Zuschauern vorzunehmen. Es ist ein intelligentes System, modular aufgebaut und losgelöst von Inzidenzwerten", lobte Kaweh Niroomand, Manager der BR Volleys und Sprecher der Berliner Profiklubs im rbb-Interview.

Füchse-Manager Hanning: "Auferstehung nach Ostern"

Für die Volleys werde das Konzept in dieser Saison aber wohl keine Rolle mehr spielen, weil sie in sieben bis acht Wochen vorbei sei. "Insofern befürchte ich, dass es für die Volleyballer nicht mehr reichen wird - vielleicht noch die erste Stufe. Aber ich hoffe das für die anderen Sportarten, denn es geht um den gesamten Sport. Wir müssen mit dieser Situation fertig werden und den Sport wieder normalisieren", so Niroomand.

"Eine Auferstehung nach Ostern - das ist eine Vision, an die der deutsche Sport jetzt glauben darf", sagte Bob Hanning, Füchse-Manager und Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB), dem Sportinformationsdienst.

Sendung: rbb UM6, 22.02.2021, 18 Uhr

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