Viel Regen, volle Talsperren - Südbrandenburg hofft auf feuchteren Sommer

Mi 04.03.20 | 16:19 Uhr
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Audio: Antenne Brandenburg | 04.03.2020 | Bild: rbb/Thomas Lütz

Ernteeinbußen, Waldbrände, leere Flüsse: Der Sommer 2019 war in Brandenburg der zweite sehr trockene in Folge. Hoffnung für dieses Jahr machen die vergangenen Wochen mit besonders viel Regen. Auch das Landesumweltamt gibt sich vorsichtig optimistisch.

Die Wassersituation in Südbrandenburg hat sich entlang der Spree stabilisiert. Das sagte das Brandenburger Landesumweltamt rbb|24 am Mittwoch. Die Talsperre Spremberg (Spree-Neiße) habe in den vergangenen Wochen das "Stauziel" nicht nur erreicht, sondern sogar mit 107 Prozent leicht übertroffen. An dem Speicherbecken sowie dem in Burghammer (Oberlausitz) wird nun schon Wasser durchgeleitet.

Fehlender Schnee im Winter ist zu spüren

Im Februar hat es in Südbrandenburg sehr viel geregnet. Zwei Beispiele: 90 Liter Niederschlag gab es rund um Klettwitz, mehr als 70 Liter in Bad Liebenwerda. Das ist doppelt so viel wie üblich.

Man müsse das alles allerdings in Relation zu den Ereignissen 2018/2019 sehen, sagt Rigo Vallet, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft vom Landesumweltamt. Die beiden Sommer seien sehr trocken gewesen und der fehlende Schnee mache sich bemerkbar. "Man muss sehen, dass die Wintermonate, die insbesondere für die Grundwasserneubildung von Bedeutung sind, deutlich unterdurchschnittlich waren." Es gebe insgesamt ein Defizit von einem Viertel der üblichen Niederschlagsmenge.  

Mit Blick auf den Sommer 2020 äußert Rigo Vallet Hoffnung. Man könne zwar kein Wasser herzaubern, aber "was wir natürlich tun, ist, das vorhandene Wasser möglichst gut zu verteilen." Er könne vielleicht "nach den Niederschlagsereignissen jetzt und auch der nächsten Tage - sie sehen ja nicht ganz so trocken aus - ein wenig optimistischer in die Zukunft gucken, als wir das noch vor wenigen Wochen angenommen haben."

Dank Regen mehr Wasser für Cottbuser Ostsee

Wegen der vielen Niederschläge konnte Ende Februar der Wasserhahn für den künftigen Cottbuser Ostsee weiter aufgedreht worden. Seit dem 25. Februar werden bis zu vier Kubikmeter pro Sekunde aus der Spree geleitet, das ist die vier Mal so viel wie unmittelbar davor. Nach Angaben von Rio Vallet musste die Menge in den letzten Februartagen ein wenig gedrosselt werden - auf rund 3,5 Kubikmeter pro Sekunde.

Das Wasser für den Cottbuser Ostsee kommt zu einem Großteil aus der Spree, nämlich zu rund 80 Prozent. Der Rest wird aus dem Grundwasser bezogen. Im Moment ist der See zu 32 Prozent gefüllt. Geplant ist, dass im Jahr 2025 angebadet werden kann.

Sehr trockener Sommer 2019

Im vergangenen Jahr hatte die anhaltende Trockenheit spürbare Auswirkungen auf die Flüsse in Südbrandenburg. Wochenlang war ein kilometerlanger Abschnitt der Schwarzen Elster ausgetrocknet.

Eine länderübergreifende Arbeitsgruppe "Extremsituation" mit Vertretern aus Berlin, Brandenburg und Sachsen bewertet die Situation in regelmäßigen Abständen neu. Sie versucht auch "das verfügbare Wasserdargebot so zu steuern, dass wir überall Mindesabflüsse und eine gewissen Gewässerqualität halten können", sagt Rigo Vallet.  

Aktuell wird laut Landesumweltamt kein Wasser vom Senftenberger See in die Schwarze Elster abgegeben - um eine Reserve für die Sommermonate zu haben.

2 Kommentare

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  1. 2.

    Über solche Kommentare kann man sich aber auch nur lustig machen. Informieren sie sich richtig.

  2. 1.

    jo, und dann kommt noch tesla ins vertrocknete brandenburg um f den bau von lebensnotwendigen suvs luxuswasser auszubeuten. aber über die proteste wurde sich nur lustig gemacht.

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