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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 27.07.2022 | Quelle: rbb/S. Rottmann

Über 300 Feuerwehrleute im Einsatz

Waldbrand bei Falkenberg flammt wieder auf

Kühlere Temperaturen und ein nachlassender Wind haben die Einsatzkräfte zunächst aufatmen lassen: Der Waldbrand in Elbe-Elster schien unter Kontrolle. Doch am Mittwochabend flammte der Waldbrand Kölsa-Rehfeld erneut auf.

Am Mittwochabend ist erneut der Großbrand Kölse-Rehfeld (Elbe-Elster) aufgeflammt. Das teilte der Landkreis mit. Demnach stehen die Flammen auf sächsischer Seite 250 Meter von der Bundesstraße B183 in Falkenberg entfernt. Darauf würden sich derzeit die Hauptlöscharbeiten konzentrieren. 318 Feuerwehrleute sind derzeit im Einsatz.

Außerdem hat der Kreis Elbe Elster wieder zur Verstärkung bei der Brandbekämpfung Transporthubschrauber der Bundeswehr angefordert. Diese sollen am Donnerstagmorgen die Lage erkunden und "gegen 8 Uhr mit den Löscharbeiten aus der Luft beginnen", wie es in der Mitteilung weiter heißt. Dafür wird erneut Löschwasser aus einem nahe gelegenen See im Naherholungsgebiet Kiebitz genommen. Deshalb wird der Badebetrieb bis auf weiteres untersagt.

Bis zum frühen Abend schien der Waldbrand bei Falkenberg unter Kontrolle. Nach Informationen von Kreisbrandmeister Steffen Ludewig gab es keine offenen Flammen mehr. Das hätten die Auswertungen der Luftbilder mit der Wärmekamera ergeben. Evakuierungen von Ortslagen seien kein Thema mehr.

Die am Montag ausgerufene Großschadenslage könne noch nicht aufgehoben werden, die Lage sei noch zu komplex, hieß es. Unterstützung überörtlicher Kräfte aus anderen Landkreisen sei noch notwendig.

Video: rbb24 | 27.07.2022 | rbb-Reporter Michel Nowak berichtet über die Lage am Mittwochabend in Falkenberg

Bombenfund erweist sich als "Irrtum"

Ein zunächst gemeldeter Bombenfund erwies sich am Mittwochabend als "Irrtum", wie der Landkreis Elbe-Elster weiter mitteilte. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Auf dem munitionsbelasteten Gelände auf sächsischem Territorium unweit der Landesgrenze wurde am Mittag ein Bombenfund gemeldet, der die Löscharbeiten zunächst erschwerte. Nach Angaben des Landkreises wurde ein Sperrkreis von 1.000 Metern gezogen, der nach Elbe-Elster hineinreicht.

Die Sperrung der Bundesstraße 183 Bad Liebenwerda-Torgau zwischen der Abfahrt Beilrode und der Ortslage Marxdorf musste deshalb bestehen bleiben.

Quelle: rbb/OpenStreetMap
Kreisbrandmeister Steffen Ludewig | Quelle: rbb/Sebastian Schiller

Waldbrand war am Montag ausgebrochen

Das Feuer war am Montagnachmittag ausgebrochen. Durch heftige Sturmböen hatte es sich rasant ausgebreitet. Hunderte Bewohner der Orte Rehfeld, Kölsa und Kölsa-Siedlung mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Der Waldbrand zerstörte auch Teile eines Ferkelzucht-Betriebes, viele Tiere starben. Drei von acht Ställen seien verbrannt, hieß es. Nach einer vorsichtigen ersten Schätzung könnten 1.000 bis 2.000 Tiere gestorben sein.

In der Nähe des Waldbrandgebietes gibt es auch etliche Windräder. Die Betreiber berichteten, dass an ihren Windenergieanlagen kein Schaden entstanden sei. Das Unternehmen Thüga teilte mit, seine drei Anlagen seien aus Sicherheitsgründen aber außer Betrieb.

Der Landesfeuerwehrverband bezeichnete das Feuer als größten Waldbrand in diesem Jahr in Brandenburg. Experten gehen davon aus, dass das Löschen aller Glutnester noch Tage, wenn nicht gar Wochen dauern könnte. Die Brandursache ist bislang unklar. Wie Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) dem rbb sagte, ist jedoch der Ort des Ausbruchs bekannt. Es werde auch wegen Brandstiftung ermittelt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 27.07.2022, 19:30 Uhr

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