Kontaktverbot und fehlende Strukturen -
Kontaktverbot, keine Schule, Treffpunkte sind geschlossen - Jugendliche mit psychischen Problemen werden im Moment vor besondere Herausforderungen gestellt. Das sagt die Cottbuser Kinderpsychotherapeutin Karen Woskowski gegenüber dem rbb.
"Zum einen ist es so, dass für die Jugendlichen, dadurch, dass keine Schule ist, eine Tagesstruktur wegfällt. Das ist für depressive Patienten sehr ungünstig. Und dann fallen auch Regulierungsmöglichkeiten einfach weg", so Woskowski.
Ablenkungen fallen weg
Den betroffenen Jugendlichen fehle damit Ablenkung und Fluchtmöglichkeiten vor innerfamilärem Stress. "Wir arbeiten in der Therapie oft daran, was sind Alternativen zum Selbstverletzen, zum Drogenkonsum. Da geht es ganz viel darum in Aktivierung zu kommen, weg zu kommen, etwas draußen zu machen. Und das fällt jetzt alles weg", erklärt Woskowski.
Das aktuelle Kontaktverbot erschwert zudem die Arbeit von Familienhelfern des Jugendamtes. Die Stadt Cottbus weist darauf hin, dass man die Situation im Blick habe und notfalls auch mit mehr Personal reagieren könne.
Sendung: Antenne Brandenburg, 25.03.2020, 15:30 Uhr;