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Video: rbb|24 | 14.04.2021 | Material: Brandenburg aktuell | Quelle: dpa

Anhaltend hohe Corona-Zahlen in OSL

Klinikum Niederlausitz muss erneut Eingriffe verschieben

Im Klinikum Niederlausitz in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) spitzt sich die Corona-Lage zu. Wie das Klinikum am Mittwoch mitteilte, werden seit Montag wieder verstärkt Eingriffe verschoben, die keine Notfälle sind.

"Wir Ärzte haben die größte Sorge davor, dass Patienten in eine Klinik müssen, wo es keine Kapazität gibt, dass es auch keine Abverlegungsmöglichkeiten gibt, und dass man die Patienten nicht behandeln kann, sondern sie gehen lassen muss unter Umständen - sterben lassen", sagte Volkmar Hanisch, Chefarzt der Intensivmedizin am Klinikum dem rbb.

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"Am Ende leidet die Bevölkerung, am Ende sind es Schicksale"

Auch Nicht-Covid-Patienten werden zu Notfällen

Aktuell werden im Klinikum 22 Covid-19-Patienten behandelt, fünf davon intensivmedizinisch. Die Covid-Patientenzahlen lägen damit seit Monaten auf einem stabil hohen Niveau, so das Klinikum. Das habe zur Folge, dass auch die Behandlung von Nicht-Covid-Patienten leidet.

"Der Zustand vieler Nicht-Covid-Patienten ist mittlerweile so dramatisch, dass es kaum noch Behandlungen gibt, die medizinisch vertretbar verschoben werden können, um die Betten in den Pandemiebereichen aufzustocken", heißt es in der Mitteilung.

Erneut seien im Klinikum zu Beginn der Woche Stationen zusammengelegt worden, soweit möglich würden Operationen verschoben. "Das so freiwerdende qualifizierte medizinische und pflegerische Fachpersonal wird für die Versorgung schwerkranker und beatmungspflichtiger Patienten in den High-Care-Bereichen benötigt", heißt es vom Klinikum.

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Notfall- und Intensivmediziner warnen vor Überlastung

"Überlastung ist längst da"

"Die Fallzahlen müssen runter, sonst ist unser Versorgungsauftrag in Gefahr. Das Personal hat einen monatelangen Corona-Marathon in den Knochen und keine Reserven mehr. Die psychische Belastung, auch durch viele Sterbefälle, ist enorm. Den Aussagen von Christian Karagiannidis, Leiter des Divi-Bettenregisters, zur Belastung der Intensivstationen in Deutschland, können wir uns nur anschließen – die Überlastung steht uns nicht bevor, sondern ist längst da", wird Geschäftsführer Tobias Vaasen in der Mitteilung zitiert.

Dringend notwendig sei nun das Fortsetzen der Impfungen und das Einhalten der Hygieneregeln, sowie der Kontaktbeschränkungen, so das Klinikum.

Sendung: Inforadio, 14.04.21, 11:30 Uhr

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