Generalprobe geglückt - Verkehrschaos blieb bei Tesla in Grünheide aus
Was wurde im Vorfeld alles gemutmaßt: Am Ende lief verkehrstechnisch beim Tag der offenen Tür bei Tesla in Grünheide alles wie am Schnürchen. So könnte das in Zukunft auch bleiben, wenn die meisten Tesla-Beschäftigten mit der Bahn zur Arbeit kommen.
So manch ein Anwohner hatte im Vorfeld befürchtet, dass es am vergangenen Samstag in Grünheide (Oder-Spree) zum Verkehrschaos kommen wird, wenn rund 9.000 Besucher zum Tag der offenen Tür zu Tesla kommen. Es hätte quasi einen Vorgeschmack darauf geben können, wie es sein wird, wenn die künftig 12.000 Tesla-Beschäftigten tagtäglich zur Arbeit in die neue "Giga-Fabrik" pendeln. Doch das große Chaos blieb aus. Laut Polizei sei es am Samstag nur zu kleineren Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen.
Anreise per Bahn gestaltete sich optimal
Dass es relativ ruhig blieb, lag auch daran, dass die meisten Besucher - wie von Tesla gewünscht - mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisten. Vom Bahnhof Fangschleuse holte Tesla sie per Busshuttle auch noch ab und fuhr sie nach der Besichtigungstour auch dort wieder zurück.
"Ich gehe davon aus, dass zum Produktionsstart angedacht ist, mit bis zu 5.000 Mitarbeitern zu starten. Das wäre mit der gegebenen Infrastruktur machbar, wenn viele Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Insofern war das jetzt eine gute Gelegenheit, überhaupt mal einzuschätzen, wie so ein Verkehrsaufkommen unter gegenwärtigen Bedingungen beherrschbar ist. Und das hat der Tag der der offenen Tür gezeigt, dass das beherrschbar ist", sagte Grünheides Bürgermeister Arne Christiani dem rbb am Dienstag.
Engerer Zugtaktung und Bahnhofsverlegung
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 wird der Zugverkehr von und nach Berlin noch attraktiver. Der RE1 soll dann noch öfter fahren, nämlich im 20-Minuten Takt.
Der Bahnhof Fangschleuse in Grünheide (Oder-Spree) soll ausgebaut und um knapp zwei Kilometer verlegt werden, in unmittelbare Nähe der Tesla-Fabrik. Tausende Mitarbeiter hätten es so zukünftig einfacher, mit der Bahn zur Arbeit zu kommen. Die Kosten von rund 50 Millionen Euro will allein das Land übernehmen, hieß es bislang. Darum ist in Potsdam aber ein Streit entbrannt, da es sich nach Ansicht der Linken bei den 50 Millionen Euro um eine versteckte Subvention durch das Land handele. Die sei illegal.
Eine Sprecherin des CDU geführten Verkehrsministeriums teilte mit: "Unabhängig von der Ansiedlung von Tesla war und ist schon aufgrund des Einsatzes deutlich längerer Züge auf der Linie RE1 eine Erweiterung aller Bahnhöfe, und damit auch des bisherigen Bahnhofs Fangschleuse, erforderlich." Dabei würden sinnvollerweise auch neue Verkehrsanforderungen aus dem Bebauungsplan für die Tesla-Ansiedlung, hieß es.
Sendung: Antenne Brandenburg, 12.10.2021, 15:10 Uhr