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Audio: Antenne Brandenburg | 19.11.2021 | Stadtsprecher Uwe Meier | Quelle: Tony Schönberg/rbb

Nach dem Brandenburger Impfgipfel

Frankfurt (Oder) reaktiviert das Impfzentrum in den Messehallen

In Brandenburg hat die Inzidenz den Wert von 500 Corona-Neuinfektionen erreicht. Um die Pandemie einzudämmen, sind 100 zusätzliche Impfstellen geplant. Im Zuge dessen plant Frankfurt (Oder) die Wiedererrichtung des Impfzentrums.

Nach der Landeshauptstadt Potsdam will auch die Stadtverwaltung von Frankfurt (Oder) im Zuge des Brandenburger Impfgipfels am Freitag wieder ein Corona-Impfzentrum einrichten. Das teilte Sprecher Uwe Meier dem rbb am Freitag auf Anfrage mit.

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Interesse an Impfungen deutlich gestiegen

Demnach sollen in ein bis zwei Wochen erneut in den Messehallen rund 500 Menschen täglich geimpft werden können. "Ursache dessen ist die Vereinbarung zwischen Ministerpräsidenten und der Bundesregierung, dass wieder niedrigschwellig und massiv geimpft werden soll." Zudem sorge auch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), auch die Impfungen bei Personen ab 18 Jahren aufzufrischen, für großes Interesse nach dem Impfschutz bei den niedergelassenen Ärzten.

Aktuell werden in den Brandenburger Arztpraxen derzeit wöchentlich etwa 100.000 Impfungen verabreicht. Nach Beschluss der Impfgipfel-Teilnehmenden soll die Zahl mit 100 zusätzlichen Impfstellen auf 160.000 Impfungen pro Woche erhöht werden. Dazu sollen vier überregionale Impfzentren in Cottbus, Potsdam, Dahme-Spreewald und im Barnim eingerichtet werden. Neben dem zentralen Zentrum in Bernau will die Barnimer Kreisverwaltung des Weiteren Impfstellen in Werneuchen, Eberswalde und Wandlitz aufstellen. Und auch Frankfurt (Oder) wolle den Anforderungen nun mit dem Einsatz des Impfzentrums nachkommen. Darüber hinaus wollte sich die Stadt die Möglichkeit vorbehalten im Impfzentrum auch eine Straße für Corona-Tests einzurichten.

Warten auf die Rechtsgrundlage und Personal

Noch fehle jedoch die rechtliche Grundlage für die Wiederbelebung des Impfzentrums, wie Meier erklärt. Diese habe sich durch den Impfgipfel geändert. "Wir gehen fest davon aus, dass wir im Laufe der kommenden Woche die Grundlagen haben werden. Das, was besprochen worden ist, muss noch durch Beschlüsse untersetzt werden. In der Folgewochen werden wir dann hoffentlich starten können." Angesichts der Corona-Lage dränge die Zeit. Deshalb arbeite die Stadt schon jetzt am Aufbau.

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Zum Problem könnte das Personal für das Impfzentrum werden. Mitarbeitende, die zuletzt in den Messehalten tätig waren, hätten sich nach der Schließung umorientiert. Aktuell sei die Stadt auf der Suche nach Personal und führe Gespräche mit der Johanniter Unfallhilfe und dem Arbeiter Samariterbund. "Wir sind optimistisch, weil die Dimensionen diesmal höchstwahrscheinlich kleiner sind."

Bund und Land teilen die Kosten

Im Gegensatz zu Berlin, wo nach wie vor Impfzentren vom Land betrieben werden, waren in Brandenburg die kommunalen Impfzentren nach Auslaufen der Finanzierung im September zunächst heruntergefahren und dann ganz geschlossen worden. Grund dafür war unter anderem auch die geringe Nachfrage im Spätsommer. Von den sechs möglichen Impfstraßen war etwa in Frankfurt (Oder) zuletzt nur eine in Betrieb. Die Kapazität lag bei bis zu 1.000 Impfungen am Tag.

Für die geplante Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland wurde die Finanzierung jetzt neu geregelt: Der Bund bezahlt die Impfzentren der Länder nun bis mindestens Ende April 2022 zur Hälfte mit, wie eine am Montag vom geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnete Verordnung festlegt. Frankfurts Pressesprecher Meier geht davon aus, dass Brandenburg die andere Hälfte der Kosten übernehmen werde.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.11.2021, 14:30 Uhr

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