Mit Kerzen am Gedenkstein wird am Montag in der Frankfurter Havemannstraße an eine Demonstration vor genau 33 Jahren vor der damaligen Stasi-Bezirksverwaltung erinnert. Zudem soll den Menschen in der Oderstadt gedacht werden, die Opfer des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit geworden waren.

Außerdem feiert am Montagabend der Film "Dezemberstürme. Oder: Hummeln am Hintern der Macht'. Das Ende der Stasi in Frankfurt (Oder)" Premiere in der Frankfurter Gedenk- und Dokumentationsstätte "Opfer politischer Gewaltherrschaft". Der Film wurde durch die Beauftragte des Landes Brandenburg für die Folgen der kommunistischen Diktatur finanziell gefördert.

Am 5. Dezember 1989 demonstrierten rund 2.000 Frankfurterinnen und Frankfurter durch die Grothewohl-Straße, der heutigen Havemann-Straße, wo damals die Stasi-Bezirksverwaltung war. Sie protestierten gegen die Arbeit der ungeliebten und teilweise gefürchteten Geheimpolizei und wollten verhindern, dass die befürchtete Aktenvernichtung gestoppt wird. Die Demonstrierenden folgten damit dem Aufruf des Neuen Forums und dem Frankfurter Bürgerkomitee, nachdem bekannt geworden war, dass Stasi-Mitarbeiter klammheimlich Akten in Lastern abtransportierten. "Aktion Blau" nannte sich im damaligen Bezirk Frankfurt (Oder) der Befehl zur Aktenvernichtung und zur gleichzeitigen Täuschung der Bürgerbewegungen.

Nahezu alle damaligen 2.329 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bezirksverwaltung und den elf Kreisdienststellen waren involviert. Das Resultat waren mehr als 1.500 große Säcke mit sogenannten vorvernichteten Unterlagen, ein riesiges Puzzle, das in großen Teilen noch heute im Archiv der Frankfurter Stasi-Unterlagenbehörde auf seine Entschlüsselung wartet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.12.2022, 13:30 Uhr