Personalmangel - In Ostbrandenburg werden dringend Bus- und Straßenbahn-Fahrer gesucht

Di 10.01.23 | 16:24 Uhr
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Archivbild: Ein Bus der Stadtverkehrsgesellschaft mbH Frankfurt (Oder) fährt am 09.12.2012 (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.01.2023 | Ken Wegener, Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) | Bild: dpa/Patrick Pleul

Nahverkehrsunternehmen aus Ostbrandenburg suchen händeringend nach Personal. Besonders für Busse und Straßenbahnen werde nach geeigneten Fahrerinnen und Fahrer gesucht. Voraussetzung für eine Bewerbung ist nur der Besitz eines Busführerscheins.

Verkehrsbetriebe in Ostbrandenburg suchen verstärkt nach neuen Bus- und Straßenbahnfahrern. Als Indiz hierfür können großflächige Werbemaßnahmen der Unternehmen beispielsweise im Barnim und in Frankfurt (Oder) herangezogen werden. So zieren hier Aufschriften wie "Leerfahrt" in Kombination mit "Wir suchen Busfahrerinnen und Busfahrer" auf den Fahrzeugen von der intensiven Suche der Verkehrsbetriebe.

Voraussetzung: Führerschein der Klasse D

"Bewerbungen sind jederzeit gerne gesehen", bestätigte Ken Wegener von der Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt dem rbb. Die SVF suche händeringend nach Bus- und Tramfahrern. Voraussetzung sei lediglich der Besitz der Führerscheinklasse D - also der Busführerschein, so Wegener. Künftige Tramfahrinnen und -fahrer müssten über die Klasse B verfügen. "Mittelfristig sorgen wir dann bei uns intern im Unternehmen dafür, dass dann der Straßenbahnführerschein auch noch gemacht werden kann."

Vom Bus- zum Straßenbahnfahrer

Wann ein Mitarbeiter vom Bus auf eine Tram umsteigen kann, sei sehr unterschiedlich, so der SVF-Sprecher. "Es ist generell so, dass das immer davon abhängt, wie lange man schon bei uns beschäftigt ist", sagte Wegener. Mittelfristig finde aber die Straßenbahn-Ausbildung dann statt.

Diese dauere in der Regel dann sechs Wochen. Anschließend folgen daraufhin die sogenannten Lehrfahrt-Dienste, in denen die Auszubildenden gemeinsam mit erfahrenem Personal auf die Strecke gehen und auch auf Fahrgäste treffen, erklärte Wegener weiter.

Generell erfolge die Vergütung der Arbeitszeiten nach dem Tarifvertrag TV-N Brandenburg, heißt es von der Stadtverkehrsgesellschaft. Hinzu kämen Sonderzahlungen wie Sonntags-, Feiertags- oder Nachtzuschlag, berichtete Wegener und ergänzt: "Auf jeden Fall krisensicher und systemrelevant."

Personalmangel führte zu Ausfällen

Im Dezember ist es wegen Krankheitsausfällen auch in Frankfurt zu Ausfällen bei Bus und Tram gekommen. Weitere Verbindungen wurden wegen Personalmangels zuvor auch im Barnim gestrichen. Auch dort sucht derzeit die Barnimer Busgesellschaft nach Busfahrern.

Weitere Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten finden Interessierte auf den Internetseiten der Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt [svf-ffo.de] und der Barnimer Busgesellschaft [bbg-eberswalde.de].

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.01.2023, 5:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Ernsthaft? Oder verstehe ich da was nicht?
    „Ein bißchen Hin- und Herfahren“……nun ja, wenn Sie das so sehen, daß es reicht etwas über Mindestlohn zu verdienen, braucht man sich über den Fachkräftemangel nicht wundern.

  2. 16.

    Das nennt man auch ganz schön unverschämt. Also ein Brutto von 2600€ pro Monat ist absolut großzügig für diese Arbeit.
    Was die Leute immer erwarten ist einfach so eingebildet. 31200€ pro Jahr ist doch fair für einen Job bei dem man einfach nur hin und her fahren muss. Es gibt genau 0% kreativen Einsatz, man macht sich körperlich nicht kaputt und bekommt vom Arbeitgeber immer Verständnis.

    Daher würde ich sagen es ist eine großzügige Bezahlung. Es ist deutlich über dem Mindestlohn und man kann davon leben. Das heißt natürlich nicht das man in Saus und Braus lebt aber an diesen Gehältern ist für diese Tätigkeit nichts auszusetzen. Es geht nicht darum was andere meinen was man zum Leben braucht sondern was eine faire Bezahlung für die Tätigkeit ist und mit 2600€ Brutto pro Monat ist das fair.

  3. 15.

    Uuuiiii……da müssten diese Kollegen(m/w/d) allerdings ihr süßes individuelles Leben des Palaverns & „Abgreifens“ aufgeben. Alleine die möglichen Arbeitszeiten kann man nicht. Und dann noch „nach Plan“ zu arbeiten. Gaaaaanz schlimm…… Busfahrer,Lokführer,Krankenschwestern & ähnliches sind keine Jobs, sondern Berufe. Das kommt von Berufung. Muß man auch „wollen.
    Die angesprochene Klientel will das nicht.

  4. 14.

    Das ist doch der richtige Job für Schulabbrecher, die 9-Euro-Tickets fordern.

  5. 13.

    War mir so auch bekannt. Scheint wohl nicht mehr ganz zu stimmen. Zumindest ist der Tenor der Abwanderer „das man zur BVG wechselt“. Laut Werbung an BVG-Bussen stellt die BVG doch ein.

  6. 12.

    An Ihrem Stammtisch ist man schlecht informiert. Dke unterschiedliche Bezahlung war einmal. Sowohl bei den Blau- wie den Rotröcken gilt schon seit längeren der gleiche TV-N Berlin.

  7. 11.

    Oh, sind die Einstellungsoffensiven om Rest des Sendegebiets beschlossen, so dass nur noch im Ostbtandenburg gesucht wird? Fein, dann hat ja der seit Monaten ausgedünnte Busfahrplan der BVG bald ein Ende.

  8. 10.

    Oh, sind die Einstellungsoffensiven om Rest des Sendegebiets beschlossen, so dass nur noch im Ostbtandenburg gesucht wird? Fein, dann hat ja der seit Monaten ausgedünnte Busfahrplan der BVG bald ein Ende.

  9. 9.

    Zur BVG können sie nicht wandern, da die BVG schon seit Ewigkeiten keine Fahrer einstellt.
    Alle Fahrer werde in der Tochter Berlin Transport angestellt. Deren einziges Ziel ist es, die schlechten Landesgehälter noch mehr zu drücken, da es nur eine GmbH ist. Und damit TVÖD-Land nicht gilt.

  10. 8.

    Ideologen, Autohasser, und Straßenblockierer tun doch alles mögliche dafür, dass viele keinen Bock mehr haben, eine Fahrerlaubnis zu erwerben.
    Keine Fahrerlaubnis = keine Busse.
    Sowas kommt von sowas.
    Dazu sind die Busfahrer-Konditionen für einen Familienvater, der Bürgergeld bezieht, sicherlich kein großes Lockmittel.

  11. 7.

    Wirtschaft und Politik müssen nur die richtigen Berufe ausbilden und fördern.
    Aber man hat ja wichtigeres zu tun und die Milliarden fließen in das, was man sich ideologisch vorgenommen hat.
    Seit gefühlten 20 Jahren werden die Verantwortlichen daran erinnert, dass man etwas weniger Lifestyle-Jobs produziert und stattdessen in die Jobs in der Daseinsvorsorge investiert.
    Offenbar sitzen Personen an den Hebeln der Macht, die Schwierigkeiten haben, die Probleme zu antizipieren und zu lösen.

  12. 6.

    So wird das nix. Vorraussetzung ist ja der Bus-FS. Privat macht den Keiner. Kostet nämlich richtig.
    Wollen auch die Betriebe nicht bezahlen. Und nach Tarif zahlen, heißt ja nicht, daß es üppig o.ä.ist bzw.überhaupt ausreicht. Im Großraum P/PM/TF z.b. wandern regelmäßig Busfahrer erstaunlicherweise zur BVG. Es gibt da wohl doch einen erheblichen Unterschied in der Vergütung.

  13. 5.

    Und wenn ich mir die Gehälter auf den Ausschreibungen anschaue kann ich nur lachen.
    Bei der Verantwortung, die die Personen haben mit kapp 2600€ Brutto abzuspeisen ist echt frech.
    Bei 2600€ Netto würdet ich auch verantwortungsvolles Personal finden. Aber so ...

  14. 4.

    Einfach selber Ausbilden, statt die Kosten wieder auf andere abzuwenden.
    Und wenn denn auch noch anständige Löhne mit Zulagen für Nacht+Sonn+Feiertage gezahlt wird, findet ihr auch Personal die es gerne machen.

  15. 3.

    Die Unternehmen wollen alle fertige Leute haben die sollen mal Geld in die Hand nehmen und den D Schein bezahlen. Was denken die denn in Berlin wird der bezahlt von der BVG. So ein Trauerspiel. Und dann rumheulen

  16. 2.

    Schreibt doch mal, was ein Durchschnittsbusfahrer verdient. Die Angaben wie 'Bezahlung nach TV-N' helfen nicht, wenn die Eingruppierung nicht dabei steht und die Höhe der Zuschläge nicht erwähnt wird.

  17. 1.

    Bedeutet das im Umkehrschluss, dass z.B. in Berlin keine Busfahrer mehr gesucht werden? Soll sich damit der seit Monaten ausgedünnte Busfahrplan verstetigen?

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