Frankfurt (Oder) als möglicher Standort - Entscheidung über Zukunftszentrum könnte am Dienstag fallen

Di 14.02.23 | 07:34 Uhr
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Archivbild: Blick auf das Stadtzentrum von Frankfurt (Oder) mit der St. Marienkirche (r). (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.02.2023 | Klaus Lampe | Bild: dpa/P. Pleul

Am Dienstag wird die Entscheidung der Jury über den Standort des geplanten Zukunftszentrums Deutsche Einheit und Europäische Transformation erwartet. Fünf Bewerber gibt es, einer davon ist Frankfurt (Oder).

Im Rennen sind auch Halle (Saale), Jena, Eisenach sowie Leipzig und Plauen als sächsisches Tandem. Der Bund will rund 200 Millionen Euro in das Projekt investieren und das Zukunftszentrum jährlich mit etwa 40 Millionen Euro finanzieren.

Ziel ist es laut der Website der Bundesregierung [Bundesregierung.de], in einer ostdeutschen Kommune eine international verknüpfte und gesellschaftsrelevante exzellente Wissenschaftseinrichtung zu schaffen. Mit dem Zentrum soll ein Ort entstehen, an dem die Erfahrungen und Leistungen der Menschen aus und in Ostdeutschland sichtbar gemacht werden. Es soll aber auch ein öffentlicher Raum für Kultur, Dialog und lebendige Diskussionen sein.

Stärkung der Demokratie als zentrales Ziel

Die Einrichtung soll zudem ein Knotenpunkt eines europäischen Netzwerks werden und die Erfahrungen der mittel- und osteuropäischen Nachbarn einbeziehen. Das Zentrum soll so einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und des Zusammenhalts in Deutschland und in Europa leisten.

Nach einem Architekturwettbewerb soll 2026 mit dem Bau begonnen werden. Geplant ist laut Bund ein Gebäude mit "herausgehobener moderner Architektur". Die Inbetriebnahme ist für 2028 geplant.

15-köpfige Jury entscheidet

Die Entscheidung über den Standort trifft eine 15 Mitglieder zählende Jury, 9 Frauen und 6 Männer. Dazu gehören unter anderem die frühere Stasi-Unterlagen-Beauftragte Marianne Birthler, die sachsen-anhaltische SPD-Politikerin Katrin Budde, der Soziologe Raj Kollmorgen und der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Weitere Mitglieder sind die FDP-Politikerin Cornelia Pieper, Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und die ehemalige DDR-Oppositionelle Ulrike Poppe.

Standort Frankfurt mit guten Chancen?

Brandenburgs Kulturministerin Schüle äußerte sich am Freitag optimistisch hinsichtlich einer Entscheidung zu Gunsten Frankfurts. Dem rbb sagte sie, sie sehe gute Chancen für Frankfurt und fügte hinzu, dass es für die Jury keine leichte Entscheidung werde.

Das Zukunftszentrum wurde im Mai 2022 von Bundesregierung und Bundestag beschlossen. Weil der Umbruch im Osten am härtesten war, und weil der ostdeutsche Beitrag zum vereinten Deutschland nicht immer ausreichend gewürdigt wurde, soll es ganz bewusst im Osten
entstehen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.02.2023, 19:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ich bin froh, dass Halle den Zuschlag erhalten hat. Frankfurt hat mit seinen pompösen Gebäudevorschlägen genau das erreicht, dass man sich eben nicht für die Oderstadt entschieden hat. Weniger ist eben doch mehr.

  2. 3.

    Halle hat den Zuschlag. Eine Schande. Wieder eine Entscheidung gegen die Grenzregion. Eine in zwei Länder zerteilte Stadt wäre ein super Signal für die europäische Integration und mit Eisenhüttestadt die einzige DDR Stadtgründung nebenan. Ein weiterer Sargnagel in die Oderregion.

  3. 2.

    So etwas wird gaaaanz dringend benötigt! (Ironie)

  4. 1.

    "Erfahrungen und Leistungen der Menschen aus und in Ostdeutschland sichtbar gemacht werden"
    Gleiche Lohneinstufungen, gleiche Arbeitszeiten, gleiche Beförderungen, gleiche Bildungsanerkennung usw. usf. wäre ehrlicher gewesen und es gäbe keine extremistische Ränder.
    Trotzdem viel Glück. Das Geld wird nun dafür ausgegeben...

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