Drei Stationen in Ahrensfelde ausgenommen - Ärger über Ausnahmen beim Halbstunden-Takt der Linie RB25

Mo 06.07.20 | 14:33 Uhr | Von Maximilian Horn
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Die Haltestelle "Ahrensfelde Nord" ist eine der drei Stationen, die auch ab 2024 weiterhin nur einstündig angefahren werden sollen
Audio: Antenne Brandenburg | 07.06.2020 | Autor: Maximilian Horn | Bild: Max Horn/ rbb

Die Pläne des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), bei der Takterhöhung auf der Regionalbahnlinie 25 einige Stationen auszulassen, stoßen bei den Betroffenen auf Kritik. Laut Ausschreibung vom Mai soll es ab 2024 zwischen Berlin und Werneuchen einen Halb-Stunden-Takt geben - allerdings nicht auf der ganzen Strecke: Drei Haltestellen mitten in Ahrensfelde bekommen keine Takterhöhung. Laut VBB hat das technische Gründe, denn die Strecke ist bislang auf weiten Teilen eingleisig. Wilfried Gehrke, Bürgermeister von Ahrensfelde (Barnim), fordert nun, diese Stationen doch miteinzubeziehen - wenn nötig durch Umbau.

Bisher fährt die Bahn jede Stunde. Für viele Pendler komme das nicht in Frage, sagte Bürgermeister Gehrke am Freitag dem rbb. Ihm zufolge wäre ein 20-Minuten-Takt ideal. "Dann kann ich eine Viertelstunde warten und dann kommt die Bahn. Das akzeptiere ich", so Gehrke. "Wenn das nicht der Fall ist, dann benutze ich ein anderes Mittel". Die Folge seien Autostaus in Ahrensfelde.

Eingleisigkeit als Grund für die Taktung

Für den RB25 ist nun immerhin ein Halbstunden-Takt angekündigt. Ab 2024 soll man so in kürzeren Abständen von Werneuchen nach Berlin kommen.

In Berlin ist der Halbstunden-Takt nur bis Berlin-Lichtenberg geplant, nicht bis zur Endstation Berlin-Ostkreuz. Laut VBB besteht in Lichtenberg dann aber "unmittelbar Anschluss von den Taktverstärkern der RB25 an die Züge der Linie RB24 in Richtung Ostkreuz, Schöneweide, Flughafen BER und Richtung Zossen."

Der VBB plant für diese Takt-Erhöhung bereits mit einem zusätzlichen Bahnsteig im Ahrensfelder Ortsteil Blumberg. Hier könnten sich dann die Züge begegnen. Doch südlich davon, auf eben jenen drei Stationen in Ahrensfelde, geht es dann eingleisig weiter. Um auf dem Rest der Strecke zuverlässig einen Halbstunden-Takt gewährleisten zu können, müssten diese Stationen laut VBB daher teilweise ausgelassen werden. Hier hält die Bahn darum auch ab 2024 nur stündlich.

Ahrensfeldes Bürgermeister Wilfried Gehrke wünscht sich einen durchgängigen Halb-Stunden-Takt für die RB25Wilfried Gehrke, Bürgermeister von Ahrensfelde

Bürgermeister fordert erneute Prüfung

Ahrensfeldes Bürgermeister ist anderer Meinung: "Man müsste eben irgendwo eine Möglichkeit schaffen, wo der Zug halten kann oder wo er warten kann oder wo zwei Züge aneinander vorbeikommen können", forderte Gehrke im Gespräch mit dem rbb. "Und dazu könnte man zum Beispiel schon den S-Bahnhof Ahrensfelde sehen: Wie kann der dort erweitert werden?"

Aufgrund der Auslassung der drei Stationen wird es lediglich im Süden (Berliner S-Bahnhof Ahrensfelde) und im Norden der Gemeinde (Station Blumberg bei Berlin) den Halbstundentakt geben. Rund 80 Prozent der Fahrgäste entlang der Linie würden vom zusätzlichen Angebot profitieren, meint der VBB. Bürgermeister Gehrke dagegen fordert, die technische Umsetzung noch einmal zu prüfen.

9 Kommentare

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  1. 8.

    Bis 2018 waren zwei Bahnsteige in Blumberg vorhanden, etwas in die Jahre gekommen, aber immerhin. Da die Strecke seit einigen Jahren in Werneuchen endete waren keine Kreuzungen mehr nötig und so wurde bei der Bahnsteigerneuerung, wider den bereits erkennbaren perspektivischen Anforderungen, der zweite Bahnsteig nicht berücksichtigt. Nun wird er wieder aufgebaut, aber ohne die technologisch erforderlichen Gegebenheiten vorher sauber zu klären. Zugfolgezeiten und die erforderliche Infrastruktur sind natürlich aufeinander abzustimmen.

  2. 7.

    Was wurde konkret nach 1994 auf dem eingleisigen Abschnitt des RB25 zurückgebaut?
    Es ist zudem etwas komplizierter als nur die von der CDU angestoßene Umwandlung in eine AG. Bei der Bahnreform ging die Verantwortung für den SPNV zudem an die Länder über. Die bestellen die Züge, die DB Netz ist für die Gleiskapzitäten verantwortlich, deren Ausbau dann aber ggf. auch von den Aufgabenträgern angestoßen und ggf. cofinanziert werden muss.

  3. 6.

    Das Schlimme an diesen Themen ist das bei der Geschichte Börsengang DBAG all diese Bahnhöfe und Strecken der Excel Rechnerei zum opfer gefallen sind! Es darf nichts kosten am besten weg damit und lasst 2x am Tag einen Bus fahren so lange da Menschen leben! Und mittelfristig werden die Menschen dort nicht leben wollen! Nun kam alles anders die Menschen leben dort es werden immer mehr und die müssen/wollen aber weiter in Berlin arbeiten! War aber auch nicht zu sehen das die Menschen dort ins Grüne ziehen zum Leben! Und nun ist die Infrastruktur aufs Minimum zusammengespart! War aber auch alles nicht zu erwarten für unsere Herren mit den großen Boni oder den gepanzerten Limousinen im Regierungsviertel

  4. 5.

    Die Zeit zum Abwarten des Gegenzuges in Blumberg muß durch Weglassen der Halte in Ahrensfelde Friedhof+Nord eingespart werden. Der Umbau des Bahnhofs Ahrensfelde nützt gar nichts, weil er ungünstig liegt. Die Züge halten dort min 21 und 35. Die Verdichterzüge würden dort min 51 und 05 halten. Dort kommt keine Zugkreuzung/-begegnung zustande. Helfen kann nur ein Streckenausbau für höhere Geschwindigkeiten zum Zeitgewinn, ein längerer 2gleisiger Begegnungsabschnitt im Bereich Blumberg und Reisendensicherung in Blumberg durch Bahnsteigtunnel/-brücke/-schranke oder Versetzung des Ausfahrsignals des Gleises 1 15 m vor den Reisendenübergang. Das Gleis 1 darf dann nur in einer Richtung befahren werden. Durchfahrten sind dann auch unzulässig. Wenn alle Züge vor dem Ausfahrsignal halten, ist die Gefahr gering, daß beim Anfahren des Zuges Reisende verunglücken. Zwischen Marzahn und Werneuchen ist laut https://www.openrailwaymap.org/ Platz für ein 2. Gleis.

  5. 4.

    Das Problem ist nicht nur, daß sich die Züge begegnen müssen. Das können sie in Blumberg. Dort gibt es ein 2. Gleis mit Bahnsteig und zu den Fahrzeiten paßt es auch. Die Züge halten dort min 13 und 44. Die Züge 1/2 h später/früher würden dann min 14 und 43 halten. Aber die Züge müssen auch die Zeit haben, den Gegenzug abzuwarten. Die haben sie aber nicht. Denn der jetzige Fahrplan ist so gestrickt, daß sich die Züge zwischen Biesdorfer Kreuz West und Biesdorfer Kreuz Nord begegnen, wo die Strecke 2gleisig ist und dann in Werneuchen 8 min Wendezeit haben. Unterwegs gibt es bei 1h-Takt keine Zugbegegnung/Zugkreuzung. Bei vorgeschriebenen 6 min Mindestwendezeit sind nur 2 min Reserve, also kaum Zeit, einen Gegenzug abzuwarten. Das nächste Problem ist der schienengleiche Bahnsteigzugang in Blumberg. Also die Reisenden zum Gleis 2 müssen das Gleis 1 überschreiten. Zur Vermeidung von Unfällen darf der 2. Zug erst einfahren, wenn der 1. Zug hält. Das kostet Zeit.

  6. 3.

    Es sollte am besten auch einmal pro Stunde nach Tiefensee erweitert werden mit einer neuen Haltestelle in der Ortsmitte.
    Perspektivisch könnte ja doch die Wiederinbetriebnahme bis Wriezen kommen.

  7. 2.

    Von Strasbourg nach Kehl wurde die Bahnverlängerung innerhalb eines Jahres realisiert. Und hier braucht man lediglich für einige Überholgleise v i e r Jahre. Eben deutsche Bürokratie.

  8. 1.

    Doch schon 2024? Wow, wird ja immer scheller hier!

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