rbb24
  1. rbb|24
Quelle: Robert Schwaß / rbb

Brandenburg

Behindertenbeauftragte fordert frühere Impfungen für Betroffene von seltenen Diagnosen

Menschen mit Behinderungen oder schwerwiegenden Vorerkrankungen sowie einem Risiko für einen schweren Corona-Verlauf sollten in der Impfstrategie priorisiert werden. Das forderte Brandenburgs Landesbehinderten-Beauftragte Janny Armbruster am Freitag bei einem Besuch des Impfzentrums in Frankfurt (Oder). Diese Menschen "sind in vielen Fällen nicht in der Coronavirus-Impfverordnung berücksichtigt, weil ihre Diagnosen zu selten sind, um statistisch ins Gewicht zu fallen", betonte sie. Sie wies jedoch daraufhin, dass Einzelfall-Entscheidungen möglich seien. Darauf sollten die behandelnden Ärzte drängen. Sie seien es auch, die eine entsprechende Risiko-Beurteilung übernehmen müssten.

Auswirkung der Corona-Pandemie

Weniger ausländische Studierende an Brandenburger Hochschulen

Reibungsloser Ablauf besonders wichtig

Armbruster wies in der Oderstadt nochmals eindringlich daraufhin, dass Menschen mit Behinderungen ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung hätten. "Ein reibungsloser Ablauf der Impfung – von der Terminvergabe bis zur Impfung – ist daher für sie besonders wichtig." Um dies zu ermöglichen, müssen die Impfzentren im Land barrierefrei sein. Nach Aussagen der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) erfüllen alle 13 Impfzentren im Land die hohen Anforderungen, die an die Barrierefreiheit gestellt sind.

Neue technische Lösung eine echte Erleichterung

Um hörbehinderten Menschen den Zugang zu Impfzentren zu erleichtern, stellte Armbruster an der Oder die neue digitale Dolmetscher-Betreuung vor, die abkommender Woche in allen 13 Brandenburger Impfzentren zur Verfügung stehen soll.

Über einen Tablet-PC und Videoschalte können Betroffene Kontakt zu einen Gebärdendolmetscher Kontakt aufnehmen, über den die hörbehinderten Menschen dann mit den Mitarbeitern des Impfzentrums kommunizieren können. Das Konzept für diese digitale Lösung wurde vom Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen Berlin/Brandenburg (ZfK) entwickelt und technisch umgesetzt "Die neue Dolmetscher-Betreuung bedeutet eine große Erleichterung für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen", so Armbruster.

Sendung: Brandenburg aktuell, 09.04.2021, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen