Wegen der Corona-Lage - Frankfurter Rettungsdienst und Feuerwehr im Ausnahmezustand

Mo 29.11.21 | 16:38 Uhr
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Symbolbild: Rettungsteams der Feuerwehr im Einsatz. (Quelle: Michael Gstettenbauer via www.imago-images.de)
Audio: Antenne Brandenburg | 29.11.2021 | Dilan Polan & Julian von Bülow | Bild: Michael Gstettenbauer via www.imago-images.de

Rettungsdienst und Feuerwehr der Stadt Frankfurt (Oder) befinden sich ab sofort im Ausnahmezustand. Das teilte am Montag Oberbürgermeister Rene Wilke (Linke) mit.

Hintergrund ist eine Arbeitsüberlastung beim Rettungsdienstpersonal aufgrund pandemiebedingter Einsätze. Dies hat zur Folge, dass Einsätze nach Dringlichkeit priorisiert werden müssen und längere Wartezeiten aktuell zumindest nicht auszuschließen sind. Der unbefristete Ausnahmezustand ermöglicht es jetzt, auch die freiwilligen Feuerwehren zum Regeldienst heranzuziehen.

Ausgangssperre in Frankfurt

Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankfurt (Oder) bei rund 828. Vor zwei Wochen lag der Wert noch bei 340. Insgesamt liegt dieser Wert in Frankfurt den fünften Tag in Folge über der 750er Marke. Daher gilt seit Sonntag 0 Uhr für die Oderstadt eine Ausgangssperre. Auch Cottbus und Teltow Fläming gelten solche Regelungen.

Klinik noch im "Normalmodus"

Unterdessen schildert die Leitung des Frankfurter Klinikums Markendorf die Lage als angespannt. Sechs von acht Beatmungsmaschinen seien belegt und auch auf der Wachstation, das ist eine Vorstufe der Intensivstation, sind sechs von acht Corona-Betten belegt. Trotz einer Sieben-Tage-Inzidenz von rund 828 kann derzeit der normale Krankenhausbetrieb aber gewährleistet werden. Wenn sich die Situation verschlimmere, so die Klinikleitung, werden - wie andernorts - Behandlungen verschoben, die nicht allzu dringend seien.

Notverlegungen aus Frankfurt in andere Kliniken habe es bisher noch nicht gegeben. Umgekehrt, so die Ärztliche Leitung, gebe es täglich mehrere Anfragen, ob Frankfurt Patienten aufnehmen könne. Es bestünden noch Kapazitäten. Die Triage sei in Frankfurt noch kein Thema, da die Lage noch nicht so ernst sei. Allerdings, so die Krankenhausleitung, führe man Gespräche mit der Ethikkommission.

Nach Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv-und Notfallmedizin sind 532 von 625 Intensivbetten im gesamten Land derzeit belegt. Pro Standort sind im Durchschnitt noch 1,9 Prozent der Intensivbetten frei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.11.2021, 14:10 Uhr

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9 Kommentare

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  1. 9.

    Jede geimpfte Personen (Grippe, Masern ect) scheidet eine kleine Menge Erreger aus. Das ist bekannt und normai.
    Jedoch kommen impfdurchbrüche fast nur bei Patienten mit schweren Vorerkrankungen vor. Wenn sich ein geimpfter Mensch infiziert ohne Symptome zu zeigen, gilt dies nicht als impfdurchbruch. Außerdem ist bekannt, dass Geimpfte eine sehr viel geringere Viruslast haben als ungeimpfte. Auch die infektiösität sinkt massiv

  2. 8.

    Sehe ich im Grunde genauso, dass die Bürger sich mehr impfen lassen hätten müssen. Jedoch zeigt sich offensichtlich, dass ja auch impfdurchbrüche einen hohen Anteil am Geschehen machen. Ich bin geimpft und hoffe natürlich, dass das alles wirkt. Ich persönlich glaube , dass eine volle Durchsäuchung wohl die einzige Möglichkeit sein wird, damit langfristig umzugehen. Dann jedoch besser geimpft als ungeimpft ! Ich würde nicht alles hier auf die Politik schieben, nicht aktuell!

  3. 7.

    Na ja Boris, da kann ich Ihnen leider nicht zustimmen. Ich bin leider auch einer von den vollständig Geimpften, der die Inzidenz hochtreibt. Das Virus hat mein kleiner Sohn (1,5 Jahre) aus dem Kindergarten mitgebracht. Es lag also nicht an zu wenig Händewaschen oder Maske tragen.

    Ja die Politik ist hier gefordert und die Höhe der Zahlen sind das Resultat von zögerlichem Handeln. Es kann nicht sein, das für Geimpfte die Quarantäneregeln nicht gelten, wenn Sie Kontakt zu Infizierten hatten.

  4. 6.

    Selbst im Oktober hatte man nur ahnen können, wieder Winter aussehen könnte. Leider haben sich sehr viele Bürger nicht an Regeln gehalten und dadurch stiegen die Zahlen.

    Ist die Politik verantwortlich, wenn der Bürger die Regeln nicht einhält?

    Fakt ist, dass die aktuelle Situation nur durch die viel zu geringe Impfqoute verursacht wurden. Und das liegt in der Verantwortung der Bürger. Jetzt müssen die Vorschriften immer härter werden, denn immer noch haben es nicht alle Bürger kapiert

  5. 5.

    Genau das hätte man nicht. In Deutschland muss immer erst das mildeste Mittel angewandt werden.
    Im Sommer wurden die Impfzentren wegen mangelnder Nachfrage geschlossen. Ebenso sank bei Hausärzten die Nachfrage nach Impfungen und teilweise musste Impfstoff entsorgt werden. Sie wollen mir jetzt erzählen, dass die Politik an der mangelnden Nachfrage der Bürger aus dem Sommer schuld ist?

    Selbst im Oktober hat man nur ahnen können, wie der Winter aussehen könnte.

  6. 3.

    Dass das so ist, ist aber eine Folge der Politik. Man hätte zum Beispiel im Sommer eine Impfpflicht einführen können. Oder härtere Maßnahmen im Oktober, als schon klar war, wie die Situation im Winter aussehen wird.

  7. 2.

    Was erlauben Sie sich!? Das kommt dabei raus, wenn sich unsoziale Menschen nicht an der Realität orientieren, während sich die anderen an den immensen Kosten beteiligen müssen, die das verursacht.

  8. 1.

    Das ist das Ergebnis einer Politik die sich nicht mehr an der Realität orientiert

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