Teenager-Schiris - Junge Nachwuchs-Schiedsrichter geben in Kreisoberliga den Ton an

Do 22.12.22 | 11:17 Uhr
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Gero Metzner (links), Schiedsrichter-Kollege Stefan Kotte (mitte), Maurice Schmidt (rechts)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.12.2022 | Schiedsrichter Gero Metzner | Bild: Maurice Schmidt

Zwei Brandenburger Nachwuchs-Schiris setzten sich auf dem Platz durch: Sie sind 14 und 15 und pfeifen schon Spiele von Erwachsenen. Bald könnten sie einige Kolleginnen haben - ein Lehrgang nur für Frauen ist geplant.

Dem Fußball in Brandenburg gehen die Schiedsrichter aus, da seit Jahren der Nachwuchs schwindet. Beim Fußballkreis Oberhavel/Barnim scheint das anders zu laufen: Dort werden zahlreiche junge Schiri-Talente gefördert - und Teenager pfeifen schon Spiele der Erwachsenen.

So früh erziehen wie möglich

Die Bemühungen um Nachwuchs fangen schon bei der Spitze an: So ist der 21-Jährige Tim Gerstenberg aus Oranienburg (Oberhavel) im Juni zum Vorsitzenden vom Schiedsrichterausschuss des Fußballkreises gewählt worden.

Gerstenberg ist maßgeblich am starken Nachwuchs beteiligt und plädiert für die Rekrutierung von jungen Unparteiischen: "Schiedsrichterei hat viel mit der Persönlichkeit des Schiedsrichters und der Persönlichkeitsentwicklung zu tun", sagt er dem rbb. "Da ist es so, dass wir als Schiedsrichterausschuss zum Beispiel einem 13-Jährigen einfach noch mehr mitgeben können, weil er noch formbarer ist, und auch mehr Zeit dafür haben."

Dickes Fell ist gefragt

Zwei dieser jungen Hoffnungsträger sind Gero Metzner, ein 14-Jähriger aus Klosterfelde (Barnim), und der 15-Jährige Maurice Schmidt aus Rüdnitz (Barnim). Trotz des jungen Alters sind beide seit rund zwei Jahren als Spielleiter auf den Plätzen der Region aktiv und pfeifen aktuell bereits Partien der erwachsenen Männer in der Kreisoberliga sowie dem Kreispokal.

Das funktioniere - einiger Schwierigkeiten zum Trotz - bislang recht gut, sagt Gero Metzner. Denn auch sie hätten schon Druck und Unmut der Kicker zu spüren bekommen. "Ein wichtiger Punkt ist, dass man viel mit den Spielern kommuniziert. Ansonsten lässt man an Kommentaren viel abprallen, guckt gar nicht hin oder hört weg. Fußball ist ein Emotions-Sport, und da gehört es einfach dazu, dass Kommentare fallen", sagt Metzner.

Über die Landesklasse in die Bundesliga?

Die Hartnäckigkeit und das Durchsetzungsvermögen der beiden jungen Schiris könnten sich bald bezahlt machen: Denn zur Rückrunde im Februar geht es womöglich schon in die Landesklasse. Maurice Schmidt bleibt trotzdem bescheiden: "Natürlich will ich mich weiterentwickeln und von Spiel zu Spiel besser werden. Ich habe bisher noch keine konkrete Liga, die ich schaffen will und will erstmal gucken, wie es weitergeht."

Jedenfalls könne er es sich vorstellen, eines Tages möglicherweise in der Bundesliga aktiv zu sein. Bis dahin müssen die beiden Schiris wohl noch einige Spiele in Ostbrandenburg pfeifen. Für jedes Spiel erhalten dafür aktuell 25 bis 30 Euro.

Auch Frauen sind für die Plätze gefragt

Für die Herausforderung, sich der Schiedsrichter-Ausbildung zu stellen, können die Nachwüchsler nur werben. Auch für das kommende Jahr bieten die Fußballkreise wieder entsprechende Kurse an.

Und auch der weibliche Nachwuchs wird gefördert: So ist in Kooperation mit dem Berliner Fußball-Verband e. V. für den Februar der erste Lehrgang ausschließlich für Anwärterinnen an der Sportschule Berlin geplant [fussballkreis-oberhavel-barnim.de]. Die Anmeldephase dafür hat in der vergangenen Woche begonnen. Bis 25 zu Frauen sollen an einem Wochenende Mitte Februar mitmachen können.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.12.2022

Mit Material von Jonas Metzner

3 Kommentare

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  1. 3.

    Die besten Schiris sind die, die nicht auffallen bzw gar nicht erst den Ton angeben müssen.
    Euch viel Glück Jungs!

  2. 2.

    Super Jungs! Auf eine lange Karriere und das hoffentlich ohne Angriffe auf euch!

  3. 1.

    Sehr gut

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