Farbaustritt in Grünheide - Wasserverband geht von Störfall bei Tesla aus und fordert mehr Transparenz

Do 21.04.22 | 15:15 Uhr
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Symbolbild: Fertigungsstraße in einer Tesla-Fabrik. (Quelle: dpa/B. Daemmrich)
Bild: dpa/B. Daemmrich

Nach dem Auslaufen eines wassergefährdenden Stoffes auf dem Gelände der Tesla-Fabrik in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) am vergangenen Donnerstag wächst die Kritik an den Umweltbehörden. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) und die Linksfraktion im Brandenburger Landtag fordern nach Informationen der dpa mehr Transparenz und Aufklärung vom Land.

"Wir sehen schwarz für den Schutz der Trinkwasserversorgung"

"Da sehen wir schwarz für den Schutz der Trinkwasserversorgung in Zukunft", sagte WSE-Sprecherin Sandra Ponesky der Presseagentur. Der Verband sei demnach nur auf Nachfrage von der Wasserbehörde des Landkreis informiert worden.

Während der WSE unter Berufung auf ein dem Verband vorliegendes Foto der Ansicht ist, dass die Flüssigkeit auch in die Kanalisation gelangt sei, verneint das Landesamt für Umwelt (LfU) dies. Der Wasserverband Strausberg-Erkner beliefert auch das Werk des US-Elektroautoherstellers. Die Märkische Oderzeitung hatte zunächst darüber berichtet [www.moz.de].

Linke fordern Aufklärung

Die Linksfraktion im Landtag fordert laut dpa-Angaben Aufklärung von der Landesregierung. Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) solle im kommenden Umweltausschuss über den Vorfall berichten, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Thomas Domres nach Agenturangaben. Er kritisierte demnach die Informationspolitik: "Die Meldekette muss so gestaltet werden, dass alle Akteure informiert werden."

Am vergangenen Donnerstag hatte das Landesumweltamt darüber informiert, dass innerhalb der Tesla-Produktionshalle ein wassergefährdender Stoff ausgelaufen war. Grund dafür sei ein defektes Ventil gewesen. Jedoch sei aufgrund des betonierten Bodens dabei keiner der Stoffe ins Freie gelangt, wie es hieß.

Farbe aus der Lackiererei

Laut Aussage des Landesumweltamtes habe es sich dabei um insgesamt rund 15 Kubikmeter Flüssigkeit gehandelt. Wie der rbb vom Oder-Spree-Baudezernenten Sascha Gehm (CDU) erfuhr, handelt es sich bei dem Stoff um Farbe aus der Lackiererei. Diese sei einen Tag nach dem Leck in der Fabrik doch ins Freie gelangt. Laut Gehm waren es "nur weniger Liter".

Tesla habe ein Spezialunternehmen hinzugezogen, welches die ausgelaufene Farbe in der Fabrik mit Schläuchen abgepumpte habe. Als das Unternehmen die Schläuche am Freitag wieder einräumen wollte, liefen zwei bis drei Liter Farbreste aus den Schläuchen vor der Fabrik aus, wie am Dienstag auch das Landesumweltamt auf Anfrage dem rbb bestätigte.

WSE spricht von Störfall

Der WSE sieht laut dpa-Angaben in dem Vorgang einen Störfall. Laut Bundesimmissionsschutzgesetzt handelt es sich um einen solchen, wenn ein Ereignis innerhalb oder außerhalb des Betriebsbereichs zu einer ernsten Gefahr oder zu bestimmten Sachschäden führt.

Sendung: Antenne Brandenburg, Nachrichten, 21.04.2022, 15:30 Uhr

25 Kommentare

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  1. 25.

    Dumm halt, dass die Versicherungsbecken auch Bestandteil des rechtskräftig geänderten B-Plans sind. Aber tanzen Sie ruhig weiter ums Feuer.

  2. 24.

    Dumm halt, dass die Versicheringsbecken auch Bestandteil des rechtskräftig geänderten B-Plans sind. Aber tanzen Sie ruhig weiter ums Feuer.

  3. 23.

    Herr Neumann ich bin dafür, dass Bundesdeutsches Recht gilt und nicht wie in Freienbrink allerweil gebrochen wird. Bezugnehmend auf das jetzt schon mehrfach erwähnte illegale Sickerbecken komme ich mir bei Herr Neumann schon wie eine wiederkäuende Kuh vor, der immer wieder das Durchgekaute aufstößt und ich mehrmals schlucken muss. Es ist widerlich. Herr Neumann, wenn Tesla beantragt temporär abgepumptes Wasser ohne zwischenzeitlichem Sauerstoffkontakt an anderer Stelle wieder in gleicher Menge Wasser einzuleiten und nur unter den beantragten Bedingungen die Genehmigung erteilt wurde, dann muss der Konzern das auch wie beantragt realisieren. Ansonsten verstösst Tesla gegen Bundesdeutsches Recht. Erschwerend kommt hinzu, dass infolge Abweichung von der beantragten Verfahrensweise gegen WHG und WSG-VO verstoßen wird, weil sich dadurch sowohl qualitativ und quantitativ der Grundwasserzustand ändert. Da es wegen unzureichender Vorerkundung vorsätzlich erfolgte, ist es purer Betrug.

  4. 22.

    Ich habe mir noch einmal das letzte, ins Netz gestellte Video vom 10.04.2022 angesehen. Keines der geplanten Wasserbecken war fertiggestellt. Nur das als Löschwasserrückhaltebecken bezeichnete Becken enthielt 1/5, 1/6 oder noch weniger seiner Wasserspeicherkapazität. Damit kann man vielleicht ein kleines Lagerfeuer löschen aber keine brennende Gigafabrik. Ich würde gern erfahren, wo der Kreisbrandmeister einen gefüllten Feuerlöschteich gesehen hat. Er muss ein Supervermögen haben, oder meint er die nördlich der Batteriefabrik und nördlich der Alten Poststraße befindliche, illegal an der Geländeoberfläche angelegte, quadratische Sickergrube? Die wäre übrigens auch ein Fall, wo normalerweise das LfU einschreiten müsste, wenn die Beamten vorschriftsmäßig handeln würden.
    Ja wenn???

    Fortsetzung folgt: siehe Kommentar 16

  5. 21.

    Herr Neumann, ich warte immer noch, wo befindet sich der wasserführende Feuerlöschteich. Das ist ihre ureigenste Luftnummer. Den gibt es genauso nicht wie es keine Feuerwehrstation gibt. Wenn es brennt , dann kann nicht gelöscht werden. Schade wäre es nicht , wenn die Bude abbrennt, obwohl dadurch auch die Umwelt und der Untergrund geschädigt wird. Bloß nach 10 Jahren Tesla-Wirtschaft wird der Schaden für die Region viel größer wie ein heutiger Großbrand.
    Jetzt noch einmal zu dem illegalen Sickerbecken. In den Antragsunterlagen hat Tesla freiwillig festgeschrieben, dass während temporärer Wasserspiegelabsenkungen gefördertes Wasser ohne Luftkontakt wieder an anderer Stelle wieder in den selben Grundwasserleiter einzuleiten ist. Dadurch soll eine Schädigung des Aufnahmehorizont verhindert werden. Das ist für Tesla kein Grund sich an die Vorgaben zu halten. Ferner zeugt das schlechte Wasseraufnahmevermögen von fehlerhafter Einschätzung der geologischen Verhältnisse in diesem Gebiet.

  6. 20.

    Im Industriegebiet Freienbrink-Nord gilt bundesdeutsches Recht, nicht das willkürlich Lex Kling, mit dem Sie "Sickergruben" für illegal erklären. Sie versuchen von Ihrer Lüge zu den Löschwasserteichen und der Werksfeuerwehr abzulenken indem Sie die nächsten wirren Märchen erfinden.

  7. 19.

    Sie haben den aktuellen Bericht nicht verstanden. Woe bei ähnlichen Vorfällen Gong das eigentliche Löschen sehr schnell. Danach wurden die Akkus aber noch gekühlt. Die Feuerwehr-Taktik, an der auch die Berliner Feuerwehr mitgearbeitet hat, war hier aber eigentlich schon mehrfach Thema.

  8. 18.

    Wenn die Werk - Feuerwehr bei Tesla mit zukunftsweisende E-Autos ausgestattet ist, haben sie wohl viel Zeit zum üben. Nach einem heutigen Bericht brauchte die Feuerwehr zum Löschen eines E-Autos 4 Stunden. Aber bei der Tesla-Geschwindigkeit.........

  9. 17.

    Ganz banal ist auch eine Werksfeuerwehr in Anerkennung eine Werksfeuerwehr. Die Planer der Fabrik haben eine solchen Vorfall einkalkuliert. Die 15.000 l sind im Gebäudeinneren in der dafür vorgesehene Auffangwanne geflossen. Sie können Herrn Mus gerne selber direkt auf Twitter kontaktieren:@elonmusk Ich amüsiere mich lieber hier.

  10. 16.

    Fortsetzung

    Das Wasser in der illegalen Sickergrube stammt aus der südöstlichen Sickergrube, wo der Wasserspiegel zwecks Bauens abgesenkt wird. Laut Antrag soll dass abgepumpte Wasser ohne mit Sauerstoff in Berührung zu kommen am Zaun vorm GVZ-Gleis wieder verpresst werden. Der Boden nimmt diese Wassermengen nicht auf. Die Geologie scheint anders zu sein als propagiert. Auf der Basis eines geologischen Fantasiemodells, ohne ausreichende Vorerkundung ist das beileibe keine Überraschung. Kurzentschlossen wurde reagiert. Das abgepumpte Wasser wird unzulässigerweise jetzt an der Oberfläche versickern. Durch den Luftkontakt fällt dass im Grundwasser gelöste Eisen jedoch aus. Es entsteht der sogenannte Ocker, der den Porenraum des Grundwasserleiters zusetzt und somit dessen Durchlässigkeit mindert. Tesla scheut keine Mühen, den durch die Wasserfassung Hohenbinder Str. genutzten Grundwasserleiter weiter zu zerstören und das LfU ignoriert Einwende und schaut zu. Das ist Umweltfrevel pur.

  11. 15.

    @Alfred Neumann - das LfU spricht von einer " Betriebsfeuerwehr in Anerkennung". Wie kommen Sie dazu zu schreiben, es gibt eine Werksfeuerwehr? Wenn 15000 Liter Flüssigkeit aus einem Ventil auslaufen können, wer hat da gepennt? Oder war es ein Konstruktionsfehler am Gerät? Könnte sich solch ein Vorfall wiederholen? Diese Industriefabrik steht in einem Trinkwasserschutzgebiet, dies macht die Situation so brisant. Und deswegen ist es richtig hier genau nachzuschauen. Tesla sollte hier aktiv zur Aufklärung beitragen. Geben Sie das gerne weiter.

  12. 14.

    Da die fliessrichtung gen berlin ist kommt die verseuchung bei den Befürwortern Grüne- Hoffreiter … in Berlin an aber, die gehen dann wieder in ihre alten Bundesländer und lassen uns damit sitzen , sind ja Kummer gewöhnt

  13. 13.

    Was soll diese Frage? Sie wollen doch nicht etwa, in einer Demokratie, (Tesla-)Stimmen verbieten? Das hier ist ein Forum für alle. Wenn Sie sich nicht auseinandersetzen wollen, dann ist es aber auch nicht schlimm. Nur, andere wollen den "Streit"...aus gutem Grund wird der nämlich geschätzt.

    P.S. Wenn es eine Mehrheit für Tesla gibt, dann muss man die Argumente ertragen. Die Gegenargumente zu Durchführung aber auch.

  14. 12.

    Beschränkt sich Ihr Wissen nur noch auf sechs Zeilen, dass Sie diese wiederholen müssen?

    Deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass es (wahrscheinlich) gar keinen Vorfall gegeben hat. Es ist daher bei Ihnen auch sinnlos in einem Archiv nachzuschlagen, da sich trotz mehrfacher Hinweise auf
    entsprechende Quellen, Fehlinformationen hartnäckig festsetzen und von Ihnen verbreitet werden, weil Ihnen zu bestimmten Themen das nötige Allgemeinwissen fehlt.

  15. 11.

    ihnen gefallen offensichtlich die realen Fakten nicht, die in den Medien verbreitet werden. Warum muss ich auch bei Ihnen an das Unwort des Jahres 2014 denken?

  16. 10.

    Wieder so ein sinnloses ad hominen Pseudo Argument.

    (Gegenvorschlag: Wieviel verdient man eigentlich bei einer Rosneft Ölraffinerie?)

    Dass mit den angeblich leeren Löschwasserteichen war mir noch gar nicht untergekommen. Hab ich wohl einen "Aufreger" der "Kritiker" (oder Rosneft Angestellten in DE, die weiter möglichst viel Öl verbrennen wollen) verpasst.

    Wer die Pläne für die Fabrik wenigstens mal überflogen wäre, dem wäre aufgefallen, dass das Löschwasser in Tanks vorgehalten wird....



  17. 9.

    Ein großes „Dankeschön“ an all jene Befürworter/ Politiker und speziell an die Bündniss 90 Grünen die dle Ansiedlung von TESLA im angrenzenden Trinkwassers -Landschaftsschutzgebiet befürwortet / unterstützt haben. Hauptsache es wird weiterhin die Natur für Industrieansiedlungen vernichtet.
    Alles möglich trotz des katastrophalen Waldzustandsberichtes in Deutschland und mit immensen finanziellen Fördermittel der fleißigen Steuerzahler. Für einen der reichsten Männer der Welt. Sicherlich alles so möglich, um für den Planeten und die Menschheit ausschließlich nur gutes zu bewirken. HOFFENTLICH müssen wir uns nicht an weitere Störfelle gewöhnen und das Trinkwasser bleibt genießbar!!!

  18. 8.

    dpa hat noch etwas hinzu zu fügen: "Von der Behörde hieß es dazu am Mittwoch, der Flüssigkeitsfleck im Video werde von Tesla auf einen täglich mit Frischwasser durchgeführten Funktionstest einer Löschwasserpumpe zurückgeführt.
    ... Weitere gesichtete Drohnenvideos hätten das Geschehen mindestens seit Anfang März dokumentiert und die Aussagen von Tesla bestätigt, so das Landesumweltamt."
    Schauen Sie mal zusammen mit Wolf, R im Archiv von Klaus S. nach.

  19. 7.

    dpa hat noch etwas hinzu zu fügen: "Von der Behörde hieß es dazu am Mittwoch, der Flüssigkeitsfleck im Video werde von Tesla auf einen täglich mit Frischwasser durchgeführten Funktionstest einer Löschwasserpumpe zurückgeführt.
    ... Weitere gesichtete Drohnenvideos hätten das Geschehen mindestens seit Anfang März dokumentiert und die Aussagen von Tesla bestätigt, so das Landesumweltamt."
    Schauen Sie mal zusammen mit Wolf, R im Archiv von Klaus S. nach.

  20. 6.

    Auch hier alles in Tesla Geschwindigkeit! Das es zu einem Störfall - der natürlich keiner gewesen ist - kommen wird, haben ja die Tesla-Kritiker vorhergesehen. Aber so schnell? Und sicher nicht der einzigste und es wird auch nicht der letzte gewesen sein.

    "Der WSE sieht laut dpa-Angaben in dem Vorgang einen Störfall. Laut Bundesimmissionsgesetz(t) handelt es sich um einen solchen, wenn ein Ereignis innerhalb oder außerhalb des Betriebsbereichs zu einer ernsten Gefahr oder zu bestimmten Sachschäden führt."

    Ich habe nichts mehr hinzuzufügen!

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