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Quelle: dpa/B. Jutrczenka

Supermärkte

Berliner Tafel und Sozialsenatorin fordern verpflichtende Lebensmittelabgabe

Die Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel, Sabine Werth, und die Berliner Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) fordern konkrete Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung.

In Frankreich regele ein Gesetz seit 2016, dass Supermärkte ab einer Ladenfläche von 400 Quadratmetern verpflichtet werden, ihre überschüssigen Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen zu spenden. "Das brauchen wir auch unbedingt in Deutschland", erklärte Werth am Samstag. "Damit würden wir nicht nur Ressourcen schonen, sondern könnten auch die immer größer werdende Gruppe von armutsbetroffenen Menschen besser unterstützen."

Aktuell seien immer mehr Menschen auf die Berliner Tafel angewiesen, so die Vorsitzende der Einrichtung. Zugleich gebe es aber immer weniger Spenden an übrig gebliebenen Lebensmitteln.

Zu lang, zu schwer, zu hässlich

Noch immer landet tonnenweise frisches Gemüse im Müll

Nicht alles, was gegessen werden könnte, wird auch in Lebensmittelregalen angeboten. Zu große Spargelstangen etwa landen aufgrund einer EU-Verordnung im Müll. Tonnenweise Lebensmittel gehen so pro Saison verloren. Von Heimke Burkhardt

Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle

Kipping sagte, es sei schon schlimm genug, dass Menschen in Deutschland in demütigender Armut leben müssten: "Dass gleichzeitig jedes Jahr tonnenweise Lebensmittel weggeschmissen werden, ist ein Irrsinn, den wir endlich beenden müssen." Die Berliner Sozialsenatorin hatte am Freitag eine "Laib und Seele"-Ausgabestelle der Berliner Tafel in der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde in Spandau besucht.

Nach Angaben des Bundeslandeswirtschaftsministeriums wurden im Jahr 2020 in Deutschland etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle registriert. Dazu gehören auch nicht verkaufte Lebensmittel.

Sendung: Fritz, 28.01.2023, 18 Uhr

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