Digitales Bezahlen - Der Trick mit dem Trinkgeld

Di 07.11.23 | 16:57 Uhr | Von Konrad Spremberg
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Bezahlszene (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Abendschau | 07.11.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: rbb

Wie viel Trinkgeld ist angemessen? Beim Bezahlen ohne Bargeld macht neuerdings das Kartengerät Vorschläge dazu. Wer keins geben möchte, muss dann aktiv Nein sagen. Praktisch oder aufdringlich? Von K. Spremberg, H. Daehler und J. von Bülow

"Möchten Sie Trinkgeld geben?" Wer in der hippen Bäckerei in der Berliner Hermannstraße so direkt fragt, ist kein selbstbewusster Verkäufer, sondern ein Kartenlesegerät. Die Frage erscheint auf dem Touch-Display und die Kundin mit Kaffee und Croissant muss sich nun entscheiden: Möchte sie 10, 15, 20 oder sogar 25 Prozent Trinkgeld geben? Auch kein Trinkgeld ist eine Option - sie steht unten rechts auf dem Display. Erst nachdem sie, beobachtet vom Verkäufer, mit dem Finger eine Auswahl getroffen hat, wird die Kartenzahlung aktiviert.

Bezahlszene (Quelle: rbb)
Bezahlszene Bäckerei | Bild: rbb

Ungefähr die Hälfte der Kundschaft zahle Backwaren und Kaffee hier inzwischen ohne Bargeld, sagt der Geschäftsführer der Bäckerei. Ihm zufolge war es ein Wunsch der Kundinnen und Kunden, auch per Karte Trinkgeld geben zu können. Ganz selbstverständlich läuft das aber noch nicht. Ein Gast nach dem anderen tritt an die Kasse, wieder und wieder muss das Personal erklären: "Hier müssen Sie eine Entscheidung treffen."

Im Laufe der nächsten Jahre könnte das sehr viel selbstverständlicher werden. Immer mehr Anbieter von Kartenzahlungssystemen bieten das Konzept mit Auswahlmöglichkeiten zur Trinkgeldzahlung auch in Deutschland an. Ein profitables Geschäft: In der Regel verdienen sie einen festen Anteil an den Kartenumsätzen - also auch vom Trinkgeld. In den USA ist das System schon länger etabliert. Nun verändert sich auch die deutsche Trinkgeldkultur.

"Stimmt so!" reicht nicht mehr

Denn ohne Bargeld ist es mit einem schnellen "Stimmt so!" nicht mehr getan. Stattdessen also Trinkgeld per Touchscreen – die Kundin, die sich gerade ein Croissant geholt hat, sieht so einen Vorschlag zum ersten Mal. Zum Trinkgeld sagt sie: "Hier ist ja Selbstbedienung, da finde ich das eigentlich gar nicht nötig. Aber wenn man, wie hier, eine Entscheidung treffen muss - irgendwie MUSS man dann ja."

Wenn so ein Gefühl entsteht, dann liegt das am "Nudging". Der Ökonom Christian Traxler von der Berliner Hertie School erklärt den Begriff aus der Verhaltensökonomik als "das Anstupsen von Verhalten, um es in bestimmte Richtungen zu lenken - man könnte auch bösartig sagen: zu manipulieren." Nudge bedeutet Stups oder Schubs.

Dieses Anstupsen hat im Fall des Trinkgelds zwei Ebenen. Erstens macht es Kundinnen und Kunden darauf aufmerksam, dass sie überhaupt Trinkgeld geben könnten - auch zum Beispiel in einer Bäckerei mit Thekenverkauf, wo das weniger üblich ist als in Restaurants.

Wirtschaftswissenschaftler Christian Traxler (Quelle: rbb)
Ökonom Christian Traxler | Bild: rbb

Höhere Vorschläge - mehr Trinkgeld?

Zweitens beeinflusst der "Nudge" die Frage nach dem "Wie viel?". Der Ökonom Christian Traxler sagt, hier werde implizit der Rahmen kommuniziert, in dem Trinkgeld erwartet wird - zum Beispiel durch Standardwerte von 10 bis 25 Prozent. Zwar bieten die Kartengeräte auch die Möglichkeit, einen abweichenden Betrag einzugeben. Diese Option nutze aber nur ein Bruchteil der Leute.

Die Höhe der Standardwerte, die mit nur einem Fingertipp ausgewählt werden können, wirkt sich Traxler zufolge doppelt aus: Programmiert der Anbieter eher hohe Werte ein, fallen auch die einzelnen Trinkgeldbeträge tendenziell höher aus. Gleichzeitig sinke aber die Zahl der Menschen, die überhaupt Trinkgeld geben. Zahlungsanbieter und Gastronomen suchen also den Kompromiss: Sie wollen Kundinnen und Kunden anstupsen, aber nicht verprellen.

"Menschen sind höchst manipulierbar"

Wenn es beim Bezahlen ums Trinkgeld geht und das Kopfrechnen beginnt, dann sei das eine Stresssituation. So formuliert das der Wirtschaftswissenschaftler Sascha Hoffmann von der Hochschule Fresenius, der dazu geforscht hat, wie sich die Trinkgeldhöhe beeinflussen lässt. Moderne Geräte zur Kartenzahlung, die konkrete Prozentwerte vorschlagen, sieht er prinzipiell positiv: "In dieser Stresssituation ist das eine mentale Abkürzung."

Problematisch sei, dass schon der niedrigste vorgeschlagene Wert häufig über dem liege, was Kundinnen und Kunden normalerweise an Trinkgeld geben würden: laut Hoffmanns Studie im Schnitt etwa acht Prozent. Schlägt die Kasse 10 bis 25 Prozent vor, dann sei das für deutsche Verhältnisse zu viel. "Genau hier sind Menschen höchst manipulierbar", so Hoffmann, "indem ich ihnen Alternativen unterjubele, die sie bei längerem Nachdenken gar nicht gewählt hätten."

Kellner Jizhong (Quelle: rbb)
Kellner Jizhong W. | Bild: rbb

Früher fünf, jetzt bis zu zehn Prozent im Durchschnitt

Am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte kommen viele Tourist:innen in das Grillrestaurant von Veiko Narten. Er hat vor einigen Wochen auf neue Kartengeräte umgestellt. Wenn sie Trinkgeld geben möchten, bekommen die Gäste hier nun Werte zwischen fünf und 20 Prozent vorgeschlagen. Seine Servicekräfte hätten sich das neue System gewünscht, sagt Narten.

"Früher waren wir unter fünf Prozent. Jetzt sind wir zwischen fünf und zehn Prozent Trinkgeld. Das ist eine deutliche Verbesserung", sagt Kellner Jizhong W., der in dem Restaurant arbeitet. Er sei mit dem Trinkgeld zufrieden, die Abrechnung jeden Tag transparent, so W. Das Kartensystem trennt Rechnungssummen und Trinkgelder automatisch. Was an Trinkgeld per Karte reinkommt, nimmt sich das Team zum Feierabend bar aus der Kasse. Dann wird mit Küchen- und Barpersonal geteilt.

Sebastian Riesner, Gewerkschaft NGG (Quelle: rbb)
NGG-Geschäftsfüher Sebastian Riesner | Bild: rbb

"In den meisten Betrieben gibt es keine Transparenz"

So transparent laufe das nicht immer, sagt Sebastian Riesner. Der Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Berlin-Brandenburg sieht darin einen zentralen Nachteil digitalen Trinkgelds. Die Beschäftigten seien darauf angewiesen, dass der Arbeitgeber die Mehreinnahmen wirklich weitergibt, so Riesner. "Daran gibt es erhebliche Zweifel. In den meisten Betrieben gibt es darüber keine Transparenz."

Die Gewerkschaft NGG ist dem Thema Trinkgeld gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt. Was die Beschäftigten in der Gastronomie zum Leben brauchen, müsse per Lohn gezahlt werden – und nicht vom Wohlwollen der Gäste abhängen. "Gastronomen stehlen sich aus der Verantwortung", sagt Riesner - immer wieder würden niedrige Löhne mit dem Zusatzverdienst Trinkgeld gerechtfertigt. Anders als beim Lohn gehen vom Trinkgeld keine Steuern ab, aber auch keine Rentenbeiträge. Je größer der Anteil des Trinkgelds am Verdienst der Beschäftigten ist, desto größer ist ihr Risiko, in Altersarmut zu rutschen. Dabei ist egal, ob das Trinkgeld in bar oder per Karte kommt - die Regeln sind dieselben.

Sendung: rbb24 Abendschau, 07.11.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Konrad Spremberg

116 Kommentare

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  1. 116.

    Ja und deswegen gibt es auch fast überall Sparschweine für verschiedene Bereiche. Habe ich jedenfalls gerade so erlebt. Für den Zimmerservice kann man ja sowieso Geld auf dem Zimmer hinterlegen, wenn man will. Oder man hinterlässt einen Umschlag am Empfang und schreibt drauf, für wen das sein soll. Das wäre auch eine Möglichkeit.

  2. 115.

    Nicht alles was aus den USA nach Deutschland schwappt, ist gut. Ich gebe gerne Trinkgeld für guten Service, aber auch bei kartenzahlung nur in bar.

  3. 114.

    In größeren Gastrobetrieben/Hotels arbeiten viele im Hintergrund mit am erbringen der Leistung. Nur weil sie sich aussuchen wem sie ne "Mark" in die Hand drücken, heisst das noch lange nicht, dass sich das dann gerecht verteilt auf die Beteiligten.

  4. 113.

    Aber Herr Wossi, "(Schwarz)Trinkgeld", nicht doch. Sehen sie es als steuerfreies, legales Geschenk - und ehrlich, die zulässige Maximalhöhe dürfte höchstens der Scheich von Ölland ausnutzen.

  5. 112.

    1. Als der Griff des Personals abends in die Barkasse geht gar nicht. Das ist ein absolutes Tabu, abends muss die Kasse auf den Cent genau stimmen. Dann sollte der Betreiber das Trinkgeld am Monatsende auf alle verteilt mit dem Gehalt überweisen.
    2. Super, und mit dem Trinkgeld verdient wieder der Betreiber des Kassensystems. Die Umsatzbeteiligung müsste ja eigentlich vom Trinkgeldbetrag vor Verteilung der Trinkgelder abgezogen werden.
    3. Die Nötigung zur Zahlung von Trinkgeld, und das ist es, auch wenn es die Option "Nein" gibt, ist für Kunden eigentlich nicht hinnehmbar.
    4. Ein Trinkgeld höher als 10% sollte nur in absoluten Ausnahmefällen gezahlt werden. Ansonsten hat man hier tatsächlich bald us-amerikanische Verhältnisse.
    5. Eine bessere Vorlage für das Finanzamt kann man gar nicht geben.

  6. 111.

    Und auch nochmal ein freundliches hallo zurück: Hab ich gelesen [toberg] hab ich. Ich denke trotzdem, dass jeder es doch so machen kann, wie er will. Ich empfinde es nicht als "verlangt werden", sondern eher als versuchte Manipulation, wie ja auch im Artikel geschrieben. So viel Durchsetzungkraft traue ich einfach jedem zu, sich da nicht manipulieren zu lassen. Aber vielleicht ist es auch wirklich ein Fehler, von sich auf andere zu schließen, mag sein. Wenn ich eine Art der versuchten Manipulation bemerke, dann werde ich extra stur oder kann es zumindest sein. Deshalb gebe ich Trinkgeld nur in bar. Wie schon geschrieben; da kann ich auch sicher sein, dass es an der richtigen Stelle ankommt.

  7. 110.

    Neid?? Klar, wenn man simpel ist, dann ist das das einzige was einem dazu einfällt. Wenn man aber das grosse Bild sieht, wird einem klar, wie ungerecht und verzerrend es ist, wenn einige Berufsgruppen zusätzliches Geld bekommen sollen, dafür, dass sie ihren Job machen.

  8. 109.

    Neid? Eher ist es unmoralisch zu nehmen, zu beanspruchen, wenn Not herrscht, aber nicht so einzuzahlen wie andere. Wir hatten diese soziale Stellung vor 89 schon. Mit bedenklichen Auftreten der Trinkgeldkassierer.

  9. 107.

    Das größte Problem daran ist aber doch, dass durch die ganze Kartenzahlerei das "Problem" mit dem Trinkgeld erst auftaucht.
    Bei Barzahlungen runden fast alle einfach auf, passt.
    Gerade die junge Generation weiß doch kaum, wie Bargeld aussieht.
    Die zahlen auch zwei Schrippen im Supermarkt mit Karte.
    Dass man damit dem Händler/Gastronom etc. nur noch zusätzliche Kosten aufbürdet, verdrängen die meisten gerne.
    Mein Mann arbeitet als Lieferfahrer einer Apotheke und wird oft gefragt, ob man per EC-Zahlung Trinkgeld geben kann. Weil er abends um 22 Uhr noch extra das Medikament bringt, obwohl schon offiziell Feierabend ist. Geht in seinem Fall nicht und da man kein Bargeld im Haus hat, Pech gehabt.

  10. 106.

    Wertschätzung?? Wofür?? Dass jemand seine Arbeit macht?? Wer wertschätzt meine Arbeit finanziell? Warum sollen manche Wertschätzung (zusätzlich zum Gehalt) bekommen, während die anderen nichts bekommen?? Ich gebe grundsätzlich kein Trinkgeld, wenn ich nicht muss. Also an so einem Terminal, immer nein, ganz besonders, wenn ich mir mein Zeug selber hole. Wenn ich bar bezahle und am Tisch bedient werde, wird maximal zum nächsten Betrag aufgerundet. Und da ist gar nichts widerlich dran.

  11. 104.

    Guten Morgen dann auch Turtle... und hoffentlich den Artikel richtig gelesen? Es geht nicht ums Trinkgeld allgemein, sondern die Art und Weise, wie dies fast schon verlangt wird.

  12. 103.

    Abgaben sind in Deutschland viel zu hoch. Da muss man nicht noch weiter "rentenwirksam" handeln. Trinkgelder sind eine gute Sache da sie weder versteuert noch noch durch die Sozialversicherungen entwendet werden. Abgaben in Deutschland sollten fallen und nicht steigen. Alles andere ist weder sozial noch förderlich für den Wohlstand.

  13. 102.

    Ganz klar eine Entwicklung die mit den Lohnerhöhungen in der letzten Zeit zurück zu führen ist. Die Leute haben exorbitant mehr Geld und da ist es umso einfacher die Leute zu manipulieren die Extraeuros wieder abzudrücken. Dann braucht man sich auch nicht so schuldig fühlen wenn man seinen Arbeitgeber bzw. am Ende die Gesellschaft abzieht... Man gibt das Geld ja wieder zurück.

    Echt nur egoistisch und kurzsichtig.

  14. 101.

    Kein unsoziales (Schwarz)Trinkgeld mehr. Null. Wie kann man den Servicekräften helfen, damit rentenwirksamer Lohn mit dem richtigen Maß gezahlt wird? Wie gesagt...helfen. Denn für Löhne muss man organisiert kämpfen. In Kommentarfunktionen wird dies nicht entschieden. Auch nicht von Politikern.

    P.S. Die immer Einzahlenden wollen nicht die Dummen sein.

  15. 100.

    Guten Morgen erstmal: Warum diese Aufregung? Wem das System nicht gefällt, der gibt das Trinkgeld eben bar oder gar nicht. Das kann doch jeder selber entscheiden. Es bar zu geben, ist wahrscheinlich sowieso besser, weil man dann sicher weiß, dass es auch dort ankommt, wo man will.

  16. 99.

    "Service compris" - ja, das kenne ich gut, ebenso das Bezahlen am Tresen - eine Wohltat!

  17. 98.

    Das Gehalt ist in der Ware eingeprrist. Diese Trinkgeld Unsitte greift immer nehr um sich.

  18. 97.

    Top! Das ist wohl die Beste Wahl, den Leuten klar zu machen, dass sie da gerade betteln und genau dieser Umstand als Nötigung empfunden wird und zu keinem Trinkgeld führt!

  19. 95.

    Sein Essen und Trinken oder den Haarschnitt kann man steuerfrei mit Extrazahlung fördern und die Mitarbeiter verdienen vielleicht 1500 oder 2000 Euro im Monat quasi schwarz dazu. Kein Wunder, dass in der Daseinsvorsorge Pflege Personalmangel herrscht. Da verdiene ich das gerade mal an Gehalt netto. Steuerfreies Trinkgeld gehört verboten und dafür ein realer Preis für die Dienstleistung verlangt.

  20. 94.

    "...kein Grund, sich zum Richter aufzuspielen."
    Genauso sehe ich das auch. Leider muss ich wegen der Trinkgeldsitte eben doch den Richter spielen, was ich gar nicht will, weil ich an sich nur schön essen gehen wollte. Das verleidet mir das Ganze zum Schluss immer ein bisschen... :-)

  21. 93.

    "Wenn alle das "richtige" Gehalt kriegen, beschweren sich auch wieder alle, weil alles teurer wird."
    Ich nicht, weil ich es wichtig finde, dass alle "richtiges Gehalt" kriegen.
    Davon abgesehen finde ich den Trinkgeldbrauch generell persönlich unangenehm und könnte gut ohne ihn leben. :-)

  22. 92.

    Kann nicht an mich gehen - der Taxifahrer eben hat reichlich gekriegt, war eine angenehme Fahrt, und ich gebe es auch gern.
    Aber viele Menschen in diesem Land kennen es eben so, dass man einer Bedienung im Lokal etwas gibt (aufgerundet, nicht zwanzig Prozent oder mehr) und nicht jetzt schon an der Bäckertheke für den Maschinenkaffee, der einem hingestellt wird. :-)
    Alle Ansichten, die sich daraus ableiten, haben nichts mit mangelnder Wertschätzung zu tun. Meistens jedenfalls nicht. :-)))
    Ihre "Gebebereitschaft" auf jeden Fall in allen Ehren!!

  23. 91.

    In Frankreich: "Service compris" – steht aufgedruckt in den Menükarten. Servicepauschale also bereits einberechnet. Wer dennoch Trinkgeld geben will, wird als Kulturbanause zurückgewiesen.

    So ist es auch eine Freude, zu bezahlen und gehen zu dürfen, ohne diesen wie hier unseligen Moment zu haben, durch Trinkgeld jemanden zu entwürdigen und einen schönen Abend unschön abzuschließen.

    In Frankreich lässt man, wenn überhaupt, das Trinkgeld in bar auf dem Tisch/der Untertasse liegen statt laut darüber zu verhandeln.
    Ist eine Dame dabei, geht der Herr diskret zum Tresen und zahlt dort.

  24. 90.

    Nichts gegen das WAS. Aber das WIE. Trinkgeld geben ist nach meinem Verständnis eine freiwillige Gabe. Aber einen vordefinierten Wert quittieren, oder ggf. reduzieren, löst bei mir Stress aus. Das Gerät ist zB auf 20 % Tipp eingestellt, können Sie das mal auf 8% reduzieren? Was? Mehr wollen Sie nicht geben? Als zahlender Kunde möchte ich nicht in solche Dialogsituationen zwangseingebunden werden, so dass ich mich am Ende noch rechtfertigen oder erklären muss. Never Ever.

  25. 89.

    Genauso sieht es aus. So viel und so oft wie möglich bar bezahlen und in allen Lebensbereichen auf die analoge Welt bestehen. Diese analoge Welt muss immer erhalten bleiben und möglich sein.

  26. 88.

    "Menschen sind höchst manipulierbar"
    Stimmt. Bei so einer elektronischen Klapperbüchse vergeht mir der "Tip" von jetzt auf gleich.
    Die Bestellung nimmt der Ober auf und bringt sie auch, Sonderwünsche im Hotel erfüllt der Concierge oft in wundervoller Art und Weise, der Klempner oder "Haus-und-Hofschrauber" hat auch mal eine unkonventionelle Idee, beim Bäcker gibt es neben kurzem Smalltalk auch mal ein "Lekkerli", usw. Das sind Menschen, die das leisten, keine kalten, zusammengefrickelten Roboter, und genau bei diesen Menschen bedanke ich mich mit einem "Boni" - Tarif BaT - Bar auf Tatze - das ist dann was persönliches und geht keinem Dritten was an.

  27. 87.

    Ich verstehe hier die Aufregung nicht, jeder kann doch einfach bar bezahlen und gibt sein Trinkgeld nach ermessen.
    Also wenn alles gut war gibt es Trinkgeld und wenn nicht dann gibt es keines.

  28. 86.

    Warum bekommen eigentlich nur Gastronomen Trinkgelder? Man könnte doch auch beim Fahrkartenkauf ein paar Prozent draufschlagen um das Gehalt der Eisenbahner aufzubessern. Oder an der Supermarkt-Kasse. Spaß beiseite. Trinkgelder stammen aus der Mottenkiste - wir sind es halt so gewohnt. Zeitgemäßer und für die Empfänger planbarer ist eine ausreichende Bezahlung in der Gastronomie. Ohne Trinkgelder.

  29. 84.

    Also beim Bäcker, Supermarkt gibt man normalerweise kein Trinkgeld wieso auch.
    Ich würde es ablehnen, Trinkgeld über digital zu zahlen, nur direkt bar an dem Bediener. Wenn dann der Bediener dies nicht bar haben möchte, hat er Pech gehabt dann bekommt er eben nichts, weil ich denke, er wurde vom Chef so Instrumentiert.

  30. 83.

    @ Melanie, ich glaube, hier wird einiges durcheinander gebracht. Was hat Trinkgeld mit Wertschätzung zu tun? Wertschätzung gegenüber Menschen ist ein adäquates Verhalten. Das hat etwas mit Respekt und Freundlichkeit zu tun. Mit Trinkgeld wird höchstens besonders gute Arbeit zusätzlich belohnt. Aber ich wäre auch dafür, wenn Angestellte angemessen entlohnt werden. Alles andere ist Bittstellertum. Lieber angemessene Preise. Dann klappts vielleicht auch mit der Rente.

  31. 81.

    Bei diesem Trinkgeldbetteln würde ich laut fragen, ob es keine ordentliche Bezahlung gibt, wenn man schon offen nach Geld betteln muss.

  32. 80.

    Ach, Sie sind das!, der immer hinter einem murrt, wenn man mal statt 10 Sekunden ganze 20 Sekunden braucht zum bezahlen. So eilig haben Sie es immer?! Keine Geduld?! Immer im Stress?!
    Da sollten Sie mal was gegen tun...
    Gute Besserung!

  33. 79.

    Ich empfinde es als lästig. Nun werde ich durch einen Automaten aufgefordert Trinkgeld zu geben. Bei den heutigen Preisen und der Inflation ist das für mich reinste Abzocke. Ich gebe nur Trinkgeld wenn ich freundlich bedient wurde. Das drücke ich dann dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin in die Hand.

  34. 78.

    Nun geht das Gemeckere hier wieder um.
    Auf jedem Kreuzfahrschiff, wo halt alles über Bordkarte gebucht wird, wo man meistens schon ein All Inclusive hat, kann man beim Unterschreiben auf dem elektronischen Buchungsgerät Trinkgeld geben, 30, 50 Cent oder 1,2, 3, 5 Euro, oder man lässt es halt.
    Ich weiß nicht, ob ich in der Kantine, beim Becker oder im Supermarkt etwas geben würde, aber mal im Ernst, bitten diese Kräfte nicht auch einen gewissen Service mit ihrer Arbeit.

  35. 77.

    So eine Unverschämtheit! Mehr fällt mir zu der dreisten Abkassiererei nicht ein.
    Ich kenne die Methode von Lieferando. Darauf bin ich noch nie eingegangen.

    Ich gebe Trinkgeld immer in bar. Direkt demjenigen, der mich bedient. Das soll kein Chef einstecken können. Auch der Lieferando-Fahrer bekommt einen Obolus, gleich an der Wohnungstür.

    Sklavenlohn? - Trinkgeld ist in einigen Branchen in Deutschland üblich und wird vom Personal gern gesehen.

  36. 76.

    Wer mir so kommt, bekommt erst recht kein Trinkgeld.
    Denn das ist nix weiter als Nötigung.

  37. 75.

    Da will man das US-System einführen unter völlig anderen Vorraussetzungen. In den USA ist das Gehalt das Trinkgeld. Hier kassiert der Chef selbst und versteuert es. Am Ende will man nur eine verdeckte Preiserhöhung anschieben. Noch entscheide ich ob der/die Person 100% Trinkgeld bekommt in Bar. Ansonsten 0€. Ich finde es sehr übergriffig und boykottiere es bei Lieferando auch.

  38. 74.

    Ja, Lotti da haben Sie recht, der Postboten bekommt im Sommer bei 30 grad eine kalte Selter , zum Jahresende gibt es wie früher neu Jahrsgeld . Wenn der Paketbote mal kommt 2€ .Der Ober der nett bedient bekommt Trinkgeld, ich möchte selber entscheiden wer was bekommt.

  39. 73.

    Stimme ich voll und ganz zu.
    Bei mir gibt's immer "Trinkgeld" in bar! Nur so kommt es da an, wo es hin soll.

  40. 72.

    unmöglich ihr Kommentar.Trinkgeld ist üblich in derGastronomie nur für Geizhälse nicht.15% sind angemessen und an Feiertagen,Nachts oder dem Wochenende darf es auch ein wenig mehr sein,wem das nicht möglich ist beispielsweise bei Selbstbedienung der muss doch auch nichts geben .Voraussetzung ist dass man lesen und schreiben kann.Was mich dabei trotzdem stört ,dass nicht klar genug ist wo der Tipp tatsächlich landet und das persönliche fehlt.So ein herkömmliches Sparschweinchen täte es auch

  41. 71.

    Manchmal nicht einmal das. Ich war heute in einer Kantine essen und sollte dort auf dem hier beschriebenen Weg elektronisch Trinkgeld geben. Für die Leistung mein Essen auf einem Servierbrett zu platzieren? Ich war echt schockiert.

  42. 70.

    Nun es wird schon einen Grund haben, dass der Gastro-Bereich keine Mitarbeiter findet. Die Lohnpolitik ist im Keller, da will keiner mehr hin.
    Entweder die zahlen gut oder sie können ihre Betriebe bald dicht machen. Das ist nicht neu! Es liegt also an der Branche und den Betreibern selbst, ob sie gutes Personal kriegen und damit zahlende Gäste.
    Wer Mitarbeiter schlecht behandelt, kriegt die Quittung. Das Gleiche gilt für die Medizin-Branche!

  43. 69.

    Auf alle Fälle megadreist ein Trinkgeld ohne Zustimmung zum rägulären Preis dazu zu berechnen. Das geht mE schon in Richtung Betrug. Ich kenne das so, man sagt wieviel man gibt und DANN tippt der Kellner den Wert ein.

  44. 68.

    Fragt sich wie wertgeschätzt die Angestellten beim Besitzer sind, wenn das Gehalt ohne Trinkgeld nicht angemessen ist.

  45. 67.

    Das Nein muss Standard sein, alles andere ist für mich sittenwidrig und tendenziell Betrug.

    Und Trinkgeld ist eh Sklavengeld. Die NGG hat vollkommen Recht. Der Lohn (das Gehalt) ist entscheidend, denn das geht in die Arbeitslosen-, Sozial-, Renten- und Pflegeversicherung. Trinkgeld ist stattdessen Schwarzgeld!

    Und Trinkgeld geht auch nicht in die Umsatzsteuer ein, es fehlt ebenso die Beteiligung an alle gesellschaftlichen Aufgaben über diesen Umsatz, der schwarz den Beschäftigten vor die Füße geworfen wird. Sofern die es überhaupt bekommen und es nicht vom Chef einbehalten wird - auch das ist nirgends nachvollziehbar.

  46. 66.

    Was heißt Wertschätzung? Und vor allem nur in der Gastronomie? Warum? Wertschätzung, dass mir jemand den Teller an den Tisch bringt? Da gibt's aber andere Jobs, die man wertschätzen sollte.

  47. 65.

    Für mich ist das Betteln nach Trikkgeld, denn erst nach dieser Auswahl kann bezahlt werden. Es ist schon schlimm genug das viele Menschen nicht mit Geldkarten umgehen können und massive Schulden haben.
    Aber diese Zwangsumerziehung zum total durchsichtigen Bürger widert einen nur noch an.

  48. 64.

    Ja, wirklich widerlich, wenn Menschen Menschen sind. Wie gut, dass teure Beamte auch strikt nach tagesaktueller Leistung vergütet werden und bei <98% sich was neues suchen müssen!

  49. 63.

    So wünsche ich mir meinen Human Ressource Manager!
    "bis sie ihre Leistung richtig beurteilen. Das ist eine schöne Demütigung."

  50. 62.

    "dem Personal direkt in die Augen sagen was misst war und was sie falsch gemacht haben"–das Personal/das Opfer…es geht noch immer um Menschen. Mag sein, wenn einige es mögen, ins Gesicht gesagt zu bekommen, was auch immer dem Gegenüber nicht passte und dessen Erwartungen nicht zu 100% entsprach.
    Andere haben vielleicht einfach auch mal einen schweren Tag dank anstrengender Kunden oder oder … kein Grund, sich zum Richter aufzuspielen.

  51. 61.

    Danke!
    Genau so sieht es aus.
    Aber Grummeln und Motzen ist eben scheinbar moderner als eine lächelnde Erwiderung auf die Ansprache der Kassiererin.
    Und sich dann beschweren, wenn die nicht freudestrahlend jedem Idioten die Füße küssen wollen.

  52. 60.

    Dei Masche geht gar nicht und ist sehr aufdringlich!
    Digital gebe ich grundsätzlich nie Trinkgeld! Wenn dann bar nach eigenem Ermessen.

  53. 59.

    Meinem Hausarzt und seinen Damen lasse ich regelmäßig Aufmerksamkeiten zukommen.
    Unsere Müllmänner sind seit Jahren die gleichen und freuen sich über ne heiße Tasse Kaffee zwischendurch.
    Der nette Paketbote kriegt auch ab und mal was zugesteckt, wenn ich ihn treffe.
    Und jetzt?
    Im Beanstanden und Beschweren sind immer alle ganz schnell dabei - aber wehe es geht mal um das Gegenteil.
    Wenn alle das "richtige" Gehalt kriegen, beschweren sich auch wieder alle, weil alles teurer wird.
    Aber es geht nicht um Gehalt, sondern um Anerkennung und einfach ein kleines bisschen Respekt vor anderen Menschen.
    Selbst ein Lächeln ist vielen Menschen ja schon zu anstrengend und das ist kostenlos.

  54. 58.

    Dem Handwerker, der Müllabfuhr, dem Paketboten, der MFA etc. können Sie doch geben, was Sie wollen. Freuen die sich sogar drüber.
    Der zügigen Verkäuferin kann man kleine Aufmerksamkeiten schenken, nur kein Bargeld. Freuen die sich genauso drüber.
    Aber ich finde es absolut doof, dass jetzt einer gegen den anderen abgewogen werden soll. Warum?
    "Bringen nur das Essen"? Ihr Ernst? haben Sie sich mal angeguckt, wie stressig sowas ist?
    Das sind Menschen und keine Sklaven, die von manch Kunden wie Dreck behandelt werden.
    Übrigens auch die Verkäufer, MFAs und Müllwerker.

    Wenn Sie nichts geben wollen, lassen Sie es. Aber lasst doch alle die sinnlosen und an den Haaren herbeigezogenen Rechtfertigungen. Hier wird doch eh immer nur gegen alles geredet. Egal, um welches Thema es geht

  55. 57.

    >"Oder wo lassen sie ihr Geld?"
    Die Frage beantwortet sich doch allein. Überall, wo was gekauft wird, steht auch eine Kasse. Im Supermarkt, an der Tanke, im Blumenladen... usw. Nicht überall ist Servicegeld notwendig oder auch erwünscht. Einer Supermarktkassiererin genügt eigentlich auch mal einfach nur ein oder mehr freundliche Worte für ihre Arbeit.
    Mein Kommentar [toberg] vom 07.11.2023 um 11:07 war übrigens eine Antwort zum kurzen Themenausflug Bargeld oder Karte, nicht speziell zum Trink-/Servicegeld.

  56. 56.

    "Wenn die Bedienung toll und die Qualität gut ist, dann gibt es auch Trinkgeld. Weil es der Service wert ist!"
    Natürlich hat es sehr wohl etwas mit dem Gehalt und dessen Aufbesserung zu tun, vor allem in dieser speziellen Branche - was Wertschätzung nicht ausschließt, aber da liegen nicht die Gründe für die massenhafte Ausbreitung, offenbar jetzt schon bis zur Bäckertheke.
    Oder geben Sie Busfahrern, Müllmännern, Pflegern, Krankenschwestern, Ärzten etwas? Machen alle gute Arbeit und man bekommt einen guten Service, der es einem wert sein sollte.... :-)

  57. 55.

    Mir vergeht langsam die Lust überhaupt noch Trinkgeld zu geben. Warum wird in der Gastro quasi ein Trinkgeld für Service eingefordert. So charmant die Servicekraft auch sein mag, arbeitstechnisch bringt sie lediglich das Essen und die Getränke an den Tisch, aber aus Gewohnheit fällt hier in der Regel ein Bonus an. Wenn ich jetzt gewichten muss, welcher Service mir wichtiger bzw. notwendiger ist, dann wäre es ja wohl angebrachter dem Müllwerker, der MFA, der zügigen Verkäuferin im Supermarkt, aber da ist es nicht usus oder sie dürfen es sogar nicht annehmen.

  58. 54.

    Manchmal wünsche ich mir ja, dass man Gästen/Kunden/Klienten ganz offen und ehrlich sagen darf, was man von ihnen hält.
    Dass man die Preise an das Benehmen anpassen dürfte.... da wären Sie einer der ersten, der draufzahlt

  59. 53.

    Widerlich diese Kommentare, die nur darauf aus sind "Der Lohn muss hoch genug sein, Trinkgeld sollte nicht nötig sein".
    Dabei geht es nicht um Gehalt aufwerten sondern um WERTSCHÄTZUNG!!!
    Aber das scheint den Leuten ja unbekannt zu sein.
    WERTSCHÄTZUNG ist in der Gesellschaft leider völlig abhanden gekommen.
    Wenn die Bedienung toll und die Qualität gut ist, dann gibt es auch Trinkgeld. Weil es der Service wert ist!
    Allerdings geben wir das auch lieber bar, damit es wirklich bei dem ankommt, der den Service gemacht hat.

  60. 52.

    Am besten, man lässt das Personal selbst klicken, will wie viel % Trinkgeld sie für angemessen halten und kann die Zahlung dann ja noch abbrechen. Dann gibt man dem Personal einen 2. Versuch ... und einen 3. Versuch .. bis sie ihre Leistung richtig beurteilen. Das ist eine schöne Demütigung.

  61. 50.

    Ich finde das gut, sonst ging es immer nicht wegen Steuer etc. Dann musste man das Trinkgeld extra geben. Aber so finde ich das ganz OK wenn das auch das Personal dann bekommt, das ist immer die Frage... Gerade wenn die Geräte geshared werden. Ansonsten habe ich da kein Problem kein Trinkgeld anzugeben. Das ist dann auch gleich ein Grund zu Diskutieren warum und so kann man es dem Personal direkt in die Augen sagen was misst war und was sie falsch gemacht haben. Viele mögen da ein Problem mit haben, gerade die zugezogenen. Aber ich bin sehr direkt und sagen den Leuten ganz klar ins Gesicht was ich nicht gut fand, mit klaren Worten. Da habe ich kein Problem mit. Genauso natürlich wenn etwas auffällig gut war.

  62. 49.

    Ich habe nie gesagt, dass ich das Bargeld abschaffen würde. Aber das 'Rotgeld' könnte meiner Meinung nach abgeschaft werden. Das will sowieso kaum einer noch und macht die Geldbörse nur dick und schwer.

  63. 48.

    Ich zahle eh meist in Bar, wenn die Option "Kein Trinkgeld" bei der Kartenzahlung zur Verfügung steht, kann man sie auch nutzen. Andernfalls gibt es noch die Abbruch-Taste und andere Geschäfte.

  64. 47.

    Keine Angst N.Yorker. Bargeld wird noch ne ganze Weile hier ne Rolle spielen. Dazu sind die elektronic Cash Gebühren hier noch zu hoch oder gleich hoch wie die Kosten des Geldverkehrs mit Hartgeld, als dass man jeden kleinen Pimperling für paar Cent mit Karte bezahlen würde.

  65. 46.

    „... wenn man nicht erst an der Kasse “ - eine Kasse ist übrigens ein Ort an dem Trinkgelder normalerweise nicht üblich sind! Oder wo lassen sie ihr Geld?

  66. 45.

    In Deutschland muss man kein Trinkgeld geben, mit den Preisen sollten alle Kosten gedeckt sein, auch der Lohn. Trinkgeld ist nur ein nette Aufmerksamkeit, aber kein muss.

  67. 44.

    Es ist in der Gastro weder neu, noch dürfte es besonders selten sein, den Angestellten das Trinkeld als Lohn anzurechnen (und den Lohn vorher entsprechend zu drücken). Auch ist Schwarzarbeit in dem Gewerbe immer noch weitverbreitet, und da gibt es keinen Mindestlohn und keine Arbeitnehmerrechte.

    Trinkgeld ist Anerkennung eines guten Service sowie guter Arbeit und keine Selbstverständlichkeit. Das nun aufdringlich einzufordern ist schlicht unverschämt und ein Ausnutzen und damit Aushebeln freundlicher Kultiviertheit.

  68. 43.

    Nicht nur die Dönerläden!
    Mir fallen hier auf Anhieb z.B. der Schleusenkrug und der Prater ein……

  69. 42.

    In Frankreich: "Service compris" – steht aufgedruckt in den Menükarten. Servicepauschale also bereits einberechnet. Wer dennoch Trinkgeld geben will, wird als Kulturbanause zurückgewiesen.

    So ist es auch eine Freude, zu bezahlen und gehen zu dürfen, ohne diesen wie hier unseligen Moment zu haben, durch Trinkgeld jemanden zu entwürdigen und einen schönen Abend unschön abzuschließen.

    In Frankreich lässt man, wenn überhaupt, das Trinkgeld in bar auf dem Tisch/der Untertasse liegen statt laut darüber zu verhandeln.
    Ist eine Dame dabei, geht der Herr diskret zum Tresen und zahlt dort.

  70. 41.

    Verstehen Sie jetzt, wer ein Interesse an der Bargeld-Abschaffung haben könnte?

  71. 40.

    >"Und passend zahlen ist doch eine schöne Herausforderung finde ich."
    ... wenn man nicht erst an der Kasse nach dem Ansagen des Betrages anfängt, in aller Ruhe die Hundert einzelnen Taler zusammenzusuchen in der Jackentasche. Passend bezahlen wäre super auch für andere, wenn dieser Zahlvorgang nicht länger als 10 Sec. wie mit Karte draufhalten dauert. ;-))

  72. 39.

    Danke! Das ist wie die Idee der "Tafeln", Private übernehmen, was der Staat nicht leistet. US-System ist so, wir sind stolz auf den Sozialstaat, denn Würde basiert auf Menschsein und nicht auf Nützlichkeit für die aktuellen Marktbedürfnisse.

    Sollte auch schon einmal für ein in EU aktives US-Unternehmen arbeiten – Prinzip:
    1. ausschließlich "frei"beruflich, also ohne Anstellung und entsprechende Rechte
    2. Bezahlung ausschließlich so: 450-€-Basis vertraglich fix (für VOLLZEIT!) + Trinkgeld (das sei dann abhängig von der "Leistung" (und nicht etwa von der Laune der Nutzer))

    Das ist "Leistungsgedanke" aus den USA, den auch hierzulande einige Parteien gerne hätten.

  73. 38.

    Bares ist Wahres. Und passend zahlen ist doch eine schöne Herausforderung finde ich.

  74. 37.

    Warum nicht einfach ein Schälchen fürs Trinkgeld auf den Tresen Stellen? So machen sie es in den Dönerläden auch!

  75. 36.

    Wenn ich nur noch mit Karte zahlen kann, kaufe ich dort nichts mehr.
    Wenn ich nur noch mit Nötigung oder Belästigung (Sozialdruck, Nudging) zahlen kann,
    kaufe ich dort nichts mehr.

  76. 35.

    "Trinkgeldkultur" ist eine Unkultur. Wie der Gewerkschafter sagt, Arbeit wird über Lohn entlohnt, nicht über Nötigng oder Laune der Kunden.

    "Aufstockern" im Niedriglohnsektor wird Trinkgeld sogar mit H5, umetikettiert "Bürgergeld", verrechnet, sie haben also gar nichts davon. Die Gesellschaft auch nicht, da keine Steuern und Sozialabgaben auf Trinkgeld.

    Wer hat etwas davon?
    Bankensektor, der Profile über Käufer erstellt.
    Café-, Restaurantbetreiber, der statt Lohn mit Lohnabgaben eifach zu wenig bezahlt und Abgaben an die Steuerkasse umgeht.

    Das Geld in der Steuerkasse fehlt dann uns allen.

  77. 34.

    Wir importieren bereitwillig viel Sprache, Kultur und Technik aus den USA.
    Jetzt also auch die automatisierte Trinkgelderbettelung.
    Süffisanterweise springt die Redaktion von RBB24 gleich auf den Zug mit auf und liefert uns gleich noch die amerikanische Sprachregelung dazu.
    Trinkgeld gibt man freiwillig! Aus freien Stücken! Und das tue ich, bei passenden Umständen, auch gerne.
    Für mich ist ist die zwingende Beantwortung dieser Frage, schon der erste Schritt Richtung Nötigung.

  78. 33.

    Ich weiß schon, weshalb ich so viel wie möglich mit Bargeld zahle.

  79. 32.

    Oder per Karte über ein Terminal!!!
    Sie beantworten hier gerade eine (noch nicht gestellte) wichtige Frage!

  80. 31.

    Wenn man unzufrieden war und kein Trinkgeld geben möchte,ist es doch kein Problem die Neintaste zu drücken.
    In die Betroffene Lokalität werden Sie doch eh kein 2. Mal gehen.

  81. 30.

    Wenn ich in eine Gastro gehe, habe ich immer Bargeld dabei, um wenigstens Tip geben zu zu können. Den gibt es nicht über Kartenzahlung.

  82. 29.

    Wenn die Trinkgelder über die Kasse gehen, ansonsten.... Wo kein Kläger, da kein Richter.

  83. 28.

    So isses. Es soll derjenige honoriert werden, der/die die guten Service gebracht hat. Und das gebe ich auch nur bar und dann auch sehr gerne und nicht dem Betreiber eines großen Geschäfts mit Angestellten, die womöglich für schlechte Leistungen partizipieren würden. Es gibt Läden, da frage ich, ob sie den Tip behalten dürfen. Verneinen sie, bekommt der Mensch den Tip diskret überreicht. Klappt auch.

  84. 27.

    Prinzipiell eine gute Sache per Knopfdruck Trinkgeld zu geben.
    Ich gebe nahezu überall Trinkgeld aber auf die Idee das auch bei Selbstbedienung zu machen… naja vielleicht wird man zukünftig das an der Supermarktkasse und der Tankstelle machen sollen :-)
    Trinkgeld für bloße Anwesenheit finde ich dann schon etwas merkwürdig.

  85. 26.

    Wer gibt denn beim Bäcker Trinkgeld? Ist das jetzt echt auch schon in Deutschland üblich? Trinkgeld gibt es für mich nur, wo bedient wird, und nicht, wenn ich die Arbeit selbst mache (und jemand anders höchstens einen Knopf an der Kaffeemaschine drückt).
    Davon abgesehen könnte ich auf die ganze Sache mit dem Trinkgeld gern verzichten. Über Trinkgeld entscheiden zu müssen ist immer ein stressiger Abschluss eines Restaurantbesuchs, ich müsste das echt nicht haben. Warum muss der Gast darüber entscheiden, ob er einen Angestellten (und ja auch nur den und z.B. nicht den Koch) mehr oder weniger belohnt oder sogar bestraft (kein Trinkgeld)?
    Wenn doch bloß wie in anderen Ländern die Leute einfach normal bezahlt würden, damit das entfallen könnte...

  86. 25.

    "Der Trick mit dem Trinkgeld"
    Frechheit! Typisch hipper Laden. Billiges Zeugs aus dem Convenience-Großhandel als hipp für teuer verkaufen und den Angestellten nicht genug bezahlen, dass ein System noch nach extra Servicegeld betteln muss. Ist mir letztens in nem "hippen" coffee shop auch so passiert. Wenn ich jemandem für extra freundlichen Service was zukommen lassen möchte, dann mache ich das freiwillig! Jeder, dem solch ein Kassengerät unter die Hände gerät, sollte diesen Laden nie wieder betreten. Denn das zeugt von schlechter Unternehmensphilosophie und schlechter Bezahlung, wenn nach zusätzlichem Geld noch gebettelt werden muss. Sicher findet das Finanzamt solche Systeme super zur endgültigen Überwachung der Einkünfte. Der Chef findet sowas aber auch super zur Minimierung seiner Arbeitnehmerkosten.

  87. 24.

    Sollte das mal bei mir vorkommen, dann drücke ich natürlich knallhart 'nein'! Hallo, das ist meine Kohle und die lasse ich mir nicht mit Tricks aus der Tasche ziehen.
    Ordentlicher Service wird bar honoriert und nicht anders!

  88. 23.

    Darf ich raten:
    Dann behält die Bank (u.U. auch der Terminalbetreiber) vom „Trinkgeld“ auch noch eine (nicht mal geringe!) Umsatzpauschale ein? Das wird ja schon kriminell….
    Ansonsten ist Trinkgeld nicht prinzipiell steuerfrei, sondern nur von es von Dritten freiwillig (ist es das wenn ich es erst abwählen muss?) an Arbeitnehmer (!) gegeben wird.
    Als Selbstständiger muss ich Trinkgelder übrigens versteuern!

  89. 22.

    Ich gebe in der Regel Trinkgeld, wenn der Service stimmte und das immer nur in bar in die Hand. Auch wenn ich mit Karte zahle.
    Sollte das nur noch elektronisch gehen, dann werde ich also generell gar kein Trinkgeld mehr geben.

  90. 21.

    "König Kunde" (das ist er eher selten) hat aber auch nichts mehr auf Tasche. Wenden Sie sich an die Verantwortlichen und fordern Sie Steuersenkungen.

  91. 20.

    Wer es nicht schafft, hier aktiv selbstbewusst "Nein" zu klicken, wenn die Leistung nicht entsprechend war, die ein Trinkgeld rechtfertigt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

  92. 19.

    Trinkgeld /Tipp gebe ich dem Paketboten immer. Taxifahrer , Friseur sowie Bedienung in der Gastro nach meiner Zufriedenheit mit der Leistung in bar

  93. 18.

    Trinkgeld gibt es beim Essen gehen und Handwerk,also richtigen Dienstleistungen,nicht im Verkauf,wie beim Bäcker oder der Post.

  94. 17.

    Zum einen ein Grund mehr nicht mit Karte zu zahlen.
    Zum anderen: ich bin zwar nicht geizig, aber ich habe etwas gegen diese „Amerikanisierung“ des Trinkgeldes! (Dort ist es meist das einzige Einkommen der Bedienung!)
    Und schon die Zahl von 5-10% ist in Deutschland unüblich, „normal“ war eigentlich das Aufrunden auf eine glatte Summe. Aber nicht für Selbstbedienung. Die hier genannten Beträge halte ich schlichtweg für unverschämt, sogar für Nötigung. Diese Orte werde ich meiden, auch in Bar!!!

  95. 16.

    Hier sollte gesetzlich vorgeschrieben werden, dass die Standardeinstellung 0 ist. Ich fühle mich hier immer ein wenig überrumpelt und sage dann auch Prinzip 0, weil ich es unverschämt finde, dass oft 20% voreingestellt sind. Das macht übrigens das Restaurant.

  96. 15.

    Das System wurde übertragen aus dem Amerikanischen in den USA sind die Beschäftigten der Gastronomie auf die Trinkgelder angewiesen. Es ist quasi ihr Lohn. Warum wir hier in Deutschland so ein intransparentes und inhumanes System unterstützen sollen, verstehe ich nicht. Zumal in einer Selbstbedienungsbäckerei wie im Beispiel beschrieben. Der/die Kassierer* sehen nichts von dem Geld. Warum ist sowas erlaubt?

  97. 14.

    Als Schnäppchenjäger kann ich aus Prinzip kein Trinkgeld geben, denn dann wäre es kein Schnäppchen mehr.
    Ganz im Gegenteil: Ich erwarte Rabatte und Coupons.

  98. 13.

    Gerade erst gestern erlebt. Der DHL Bote von Amazon( selten bestelle ich was bei diesen Versand) kommt zu mir die drei Treppen hoch u.überreicht mir wie vorgegeben mein Päckchen. Dreht sich sofort um denn die Arbeit ruft. Da sage ich sogleich zu ihm halt warten sie u.gab ihm 3 Euro Trinkgeld. Das zauberte ein Danke sowie ein Lächeln hervor. Auch als Rentner weiß ich guten Service zu schätzen. Trinkgeld nur bar.

  99. 12.

    Lohn in angemessener Höhe funktioniert nur, wenn König*in Kunde auch bereit ist, für die entstehenden Kosten zu bezahlen. Bei der herrschenden "Geiz ist geil"-Mentalität ist das selten der Fall.
    Wer mal durchrechnen, was das servierte Essen bei reeller Kalkulation kosten müsste, findet in Berlin schnell heraus, dass nach Deckung der Festkosten (z.B. Miete, Einkauf, Strom, Steuern) nur verdammt wenig für Personal und als Gewinn übrig bleiben kann. Davon müssen auch noch Rücklagen gebildet werden.

  100. 11.

    Wollte schon ähnliches schreiben. Stimme Ihnen vollkommen zu.

  101. 10.

    In der Gastronomie sind 10 bis 15 Prozent Trinkgeld im Prinzip üblich. Wenn es allerdings so zur Regel wird, dann könnte man auch gleich das Trinkgeld in die Preise einrechnen und höhere Löhne zahlen und das Trinkgeld wieder für besonders guten Service vergeben.
    An der Kasse im Laden war das Stimmt-so eher der Bequemlichkeit geschuldet. Es ging schneller und das Portemonnaie füllt sich nicht mit kleinen Münzen.

  102. 9.

    Trinkgeld gibt es bei mir nur in bar.Ich habe es selbst als Mitarbeiter in der Gastro erlebt,dass der Chef das Trinkgeld auf Karte in die eigene Tasche gesteckt hat.Wiederlich!!!

  103. 8.

    Wozu das denn, haben wir keine andere Sorgen? Wenn ich am Wochenende Brötchen kaufe, 4 Schrippen 2€ z.B . ( bei Steinicke)2 Croissant 3,20€ = 5,20€ und dann noch dafür, dass ich 10 oder 20 Minuten anstehe noch Trinkgeld?? Wir Rentner haben keine 12% Erhöhung bekommen.

  104. 7.

    Trinkgeld abends in bar aus der Kasse zu nehmen, klappt nur, wenn es noch Kunden gibt, die bar zahlen...
    Bei mir führen die aufdringlichen Geräte dazu, dass ich quasi aus Trotz weniger gebe. Ich stimme der Gewerkschaft zu: Der Lohn muss auskömmlich sein. Trinkgeld ist eine Anerkennung für Service, der nicht selbstverständlich ist.

  105. 6.

    Irgendwie ist das eine gewisse Nötigung. Wahrscheinlich traut sich keiner die "Nein-Taste" zu drücken.
    Ich kenne ein Restaurant, wo man gar nicht mehr bar bezahlen kann und dann steht man vor der Entscheidung: Trinkgeld oder "nein". Entscheidend ist, wie man bedient wurde, wenn ich nicht zufrieden bin, gebe ich kein Trinkgeld, egal in welcher Form.

  106. 5.

    Die BGG hat völlig Recht: Die Arbeitgeber in der Gastronomie müssen hinreichend hohe Löhne zahlen und dürfen sich nicht mit Hinweis auf Trinkgelder aus der Verantwortung stehlen.

  107. 4.

    "Praktisch oder aufdringlich?"

    Nö, nur plumpe Schnorrerei. Sollte ich so etwas in Berlin erleben, so zücke ich mein Bargeld.

  108. 3.

    Das Thema Trinkgeld sollte mal überdacht werden. Warum sollte man Trinkgeld überhaupt geben? Weil Arbeitgeber keinen anständigen Lohn zahlen wollen? Warum sonst?

  109. 2.

    Beim Bäcker Trinkgeld geben, wohl eher nicht. Und genau aus den hier genannten Gründen gibt es bei mir in Restsurants über Karte oder Handy kein Trinkgeld. Das gibt es danach bar.

  110. 1.

    Tja, dann eben nicht. Kein Trinkgeld. Der Lohn muss hoch genug sein.

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