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Quelle: dpa

Pilotprojekt für Kulturveranstaltungen in Berlin

Lederer will Ticketkauf bei negativem Testergebnis ermöglichen

Für einige Kulturstätten soll es bald eine Öffnungsperspektive geben. Berlins Kultursenator will in einem Pilotprojekt Ticketverkäufe ermöglichen. Notwendig wäre dafür aber ein negativer Corona-Test.

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) erwägt, Ticketverkäufe für Kulturveranstaltungen an negative Corona-Testergebnisse zu koppeln. Dazu sei ein Pilotprojekt in Arbeit, wie die Senatsverwaltung für Kultur am Mittwoch mitteilte.

Wer ein Ticket für eine Kulturveranstaltung kauft, soll demnach Zugang zu einem System erhalten, in dem ein aktuelles Testergebnis hochgeladen werden kann. Mit einem negativen, verifizierten Ergebnis soll es dann möglich sein, die Veranstaltung zu besuchen. Das Testsystem könne die Abstands- und Hygienemaßnahmen bei Kulturveranstaltungen ergänzen, hieß es weiter.

Das Pilotprojekt soll mit der Gesundheitsverwaltung abgestimmt werden. Um an dem Projekt teilzunehmen, können sich Einrichtungen bewerben.

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Öffnung wohl frühestens am 22. März

Die Beschlussvorlage für die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch sieht ebenfalls Öffnungsmöglichkeiten für Theater, Konzert- und Opernhäuser vor, allerdings frühestens ab dem 22. März. Sollte dann die 7-Tage-Inzidenz stabil unter 35 liegen, könnten Kulturbetriebe unter Einhaltung der Abstandsregeln und mit einem Hygienekonzept wieder öffnen. Sollte zu diesem Zeitpunkt die 7-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegen, könnten Kulturbetriebe ebenfalls öffnen – dann wäre allerdings ein tagesaktueller Schnell- oder Selbsttest der Besucher erforderlich.

Lederer, derzeit auch Vorsitzender der Kulturministerkonferenz, sagte im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz dem "Spiegel", er befürchte, das Thema Kultur könne bei den Gesprächen hintenüberfallen. Er habe den Eindruck, dass die Kultur bei vielen Politikern "irgendwo an vorletzter Stelle" komme, so der Linke-Politiker. "Wenn wir jetzt über die Öffnung von Baumärkten reden, aber nicht über die Öffnung von Theatern und Opernhäusern", könne man das niemandem vermitteln.

Zudem erhalte er regelmäßig Nachrichten von Kulturschaffenden, wonach sie mit dieser Unsicherheit nicht gerechnet hätten und nach der Pandemie nicht weitermachen wollten. "Ich fürchte, da wird es eine massive Verarmung der Kulturlandschaft geben", sagte Lederer.

Sendung: rbb 88.8, 03.03.2021, 18 Uhr

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