Appell an Merkel und Senat - Dirigenten und Intendanten fordern Öffnungsperspektive

Fr 26.02.21 | 20:39 Uhr
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Kirill Petrenko (M), Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, nimmt am Schluss seines Antrittskonzerts in der Berliner Philharmonie den Applaus des Publikums entgegen. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Führende Intendanten und Dirigenten in Deutschland haben in einem gemeinsamen Appell an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Berliner Senat am Freitag die baldige Öffnung ihrer Häuser gefordert. Sie verwiesen auf Untersuchungen, wonach die Hygienekonzepte der Kultureinrichtungen die geringsten Infektionsrisiken im öffentlichen Raum garantieren.

Schon jetzt hätten viele Künstlerinnen und Künstler ihre Existenzgrundlage eingebüßt, erklärte der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko. Je länger der aktuelle Zustand anhalte, desto mehr sei eine dauerhafte Schwächung des kulturellen Lebens zu befürchten.

Öffnung "in Gleichklang mit dem Einzelhandel" gefordert

Es sei ihm ein großes Anliegen, dass die Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen eine hohe Priorität erhalte. "Während wir als Berliner Philharmoniker immerhin im digitalen Raum weiterspielen können, gibt es für die meisten anderen Kulturschaffenden seit vielen Monaten keine Möglichkeit, mit dem Publikum in Kontakt zu treten", sagte Petrenko.

Petrenko und seine Kollegen fordern mit Blick auf die nächste Corona-Rund von Bund und Ländern am 3. März, die Häuser "in Gleichklang mit dem Einzelhandel zu öffnen". Nach einem Konzept der Kulturministerinnen und -minister der Länder wären Theater und Konzerthäuser erst eine Stufe später gemeinsam mit Gaststätten vorgesehen.

Neben Petrenko unterzeichneten die Dirigenten Daniel Barenboim, Christoph Eschenbach, Vladimir Jurowski , Ainars Rubikis, Donald Runnicles und Robin Ticciati. Zu den Intendanten zählen Klaus Dörr (Volksbühne), Ulrich Khuon (Deutsches Theater), Barrie Kosky (Komische Oper), Shermin Langhoff (Maxim Gorki Theater), Oliver Reese (Berliner Ensemble), Matthias Schulz (Staatsoper Unter den Linden) und Dietmar Schwarz (Deutsche Oper).

Sendung: Abendschau, 26.02.2021, 19:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Es hat doch genug Untersuchungen und Entwicklung von Konzepten gegeben, die eine vernünftige Öffnung möglich machen. Warum steht nur die die Kultur im am Ende aller Überlegungen. Will man erst, dass alles den Bach herunter geht. Kultur ist seid hunderten von Jahren wichtig gewesen.

  2. 1.

    Ein Appell mit Vernunftgründen. Gerade deshalb frage ich mich, ob sie beim Berliner Senat was erreichen können.

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