Schlusslicht Brandenburg - Zahl junger Menschen in Deutschland sinkt auf Tiefststand

Mo 25.07.22 | 10:51 Uhr
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Fußgänger, Breitscheidplatz, Cottbus (Quelle: Bildagentur-online/Schoening)
Audio: rbb24 Inforadio | 25.07.2022 | Anja Haufe | Bild: Bildagentur-online/Schoening

In Deutschland leben so wenig Jugendliche und junge Erwachsene wie nie zuvor. Das hat das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitgeteilt. Demnach waren im vergangenen Jahr rund 8,3 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 15 und 24 Jahren alt. Das entspricht einem Anteil in der Gesamtbevölkerung von zehn Prozent. Ein derart niedriger Anteil sei zuvor noch nicht ermittelt worden, teilten die Statistiker mit.

Der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung sinkt dabei kontinuierlich. Mitte der 1980er war noch jeder sechste in Deutschland lebende Mensch zwischen 15 und 24 Jahren alt (16,3 Prozent).

In ostdeutschen Bundesländern, so die Statistiker, falle der Anteil der jungen Menschen besonders niedrig aus. Den niedrigsten Wert verzeichnete das Statistische Bundesamt zum Jahresende in Brandenburg. Lediglich 8,0 Prozent der Einwohner seien hier im Alter zwischen 15 und 24 Jahren gewesen, gefolgt von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit einem Einwohneranteil von jeweils 8,3 Prozent.

Etwas höher fiel der Anteil junger Menschen in den deutschen Stadtstaaten aus. In Bremen etwa konnten die Statistiker einen Wert von 11 Prozent zum Jahresende verzeichnen. Für Berlin lag zunächst kein eigener Wert vor.

Sendung: rbb88,8, 25.07.2022, 10:00 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Arbeitslosigkeit in BB? Kein Problem. Also Quatsch was Sie hier verbreiten. Satz mit Tempolimit haben Sie noch vergessen.
    Die Generation fehlt im Osten schon lange weil die zugehörige Elterngeneration vor 30 Jahren abgewandert ist und nicht heute. Der Zuzug den wir heute erleben ist genau die entsprechende Gegenbewegung. BB profitiert zusätzlich von den alten die ihre Ruhe und Freiheit suchen und deshalb aus den großen Städten flüchten.

  2. 22.

    Kurz nachdenken mit dem eigenen Lebenslauf vergleichen.
    Die fehlende Generation sind die Kinder der von Abwanderung in den Westen geprägten Nachwendegeneration. Daher auch der „Überschuss“ im Westen wo viele Eltern mit Geburtsland DDR wohnen und auch Kinder haben. Nach der Wende sind nicht die Rentner und auch nicht die Arbeitnehmer abgewandert sondern die die am Anfang der beruflichen Laufbahn standen und im Osten wenig Chancen oder weniger Wohlstand sahen.

  3. 21.

    Den Single-Haushalten würde ich jedoch noch einen anderen Grund zuschieben.
    Wer kündigt heute eine preisgünstige Wohnung in guter Voraussicht, dass er eine solche nie wieder bekommt.
    Da muss man sich m.E. heute sehr sicher sein und auch eine größere Wohnung zum Zusammenziehen bekommen.

  4. 20.

    Die demografischen Zahlen sind lange bekannt. Nichts wurde getan, nichts wirklich um die allen Behörden bekannte Entwicklung aufzuhalten. Was solls...marode Schulen brauchen dann auch nicht mehr saniert werden, trotz vollem schulbetrieb. Ein schelm, wer hier böses denkt? Es ist bedrückend festzustellen, welch Stau besteht. Gerade für unsere Kinder wünschen wir uns das beste. An Bildung, Schulen, Freizeiteinrichtungen....
    Hier im Land. Beste Grüße und wünsche an Lehrer und Bildungskräfte, die hier jeden Tag das Beste geben.
    Es ist meine sehr persönliche Ansicht, über Spenden kann man marode Schulen nicht sanieren.
    Und ich weiß, dass es heute nicht einfach ist Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bringen. Ich merke zaghaft an, daß ich von allen arbeitenden Frauen und Vätern spreche.
    Diese Entwicklung ist bedauerlich aber m.e. unaufhaltsam.

  5. 19.

    Schichtdienst, Überstunden, lange Arbeitswege, überlasteter ÖPNV, ständige Preiserhöhungen und dazu noch Kinder und Jugendliche im Haushalt ?????

  6. 18.

    Es geht hier, Statistik für 2021, um den geringen Anteil von 15- bis 24-jährigen an der Bevölkerung.
    Also um Menschen, die zwischen 1997 und 2006 geboren wurden.
    Was hat das mit den Energiepreisen und der Inflation von 2022 zu tun?

  7. 17.

    Sind manchmal auch ganz einfache Dinge, die für junge Menschen in der jeweiligen Umgebung fehlen: fehlende oder schlechte Radwege, langsamer und mangelnder ÖPNV, fehlende Spiel-und Sportplätze, fehlende Badeseen und fehlende Schwimmhallen, und noch viel mehr.......

  8. 16.

    Wenn man noch dazu nimmt, dass es soviele Single-Haushalte gibt wie nie zuvor, dann ergibt sich ein etwas detaillierteres Bild. Was hat dazu beigetragen? Hohe Mieten, befristete und prekäre Arbeitsverträge etc. So kann sich keine Familie gründen.

  9. 15.

    Erst Babyboomer, dann Pillenknick. Letztere stehen jetzt voll im Berufsleben oder vor ganz anderen Problemen. Deren Kinder überlegen sich oft dreimal, ob man noch guten Gewissens Kinder in diese Welt setzen kann.
    Das Verhalten nicht weniger Angehöriger der Babyboomergeneration (also Renter In spe)trägt allerdings auch dazu bei, das das "Kinderklima" sich verschlechtert hat. Da sind selbst so manche "Altrentner" weitaus aufgeschlossener.
    Also wundert das statistische Ergebnis leider eher wenig.

  10. 14.

    "Für Berlin lag zunächst kein eigener Wert vor." Warum? Etwas mehr Erläuterung bitte.

  11. 13.

    "Den niedrigsten Wert verzeichnete das Statistische Bundesamt zum Jahresende in Brandenburg. Lediglich 8,0 Prozent der Einwohner seien hier im Alter zwischen 15 und 24 Jahren gewesen" Gibt es dazu mehr Infos zu den Ursachen? Werden einfach zu wenige Kinder geboren, gibt es verstärkte Abwanderung der potetntiellen Elterngenerationen, ist der Effekt der Erhöhung der Lebensdauer herausgerechnet bei den langjährigen Vergleichen zu den relativen Anteilen ...

  12. 12.

    Könnte das ein statistischer Effekt der Babyboomgeneration sein, die gerade als Verdickung durch die Alterspyramide geschoben wird und sich nicht so schnell verschlankt wie früher wegen der höheren Lebenserwartung? Wie wäre denn der Anteil und seine Entwicklung, wenn man den Sondereffekt Babyboomgeneration rausrechnet?

  13. 11.

    Gut, dann müssen wenigstens die nicht vorhandenen Kinder nicht um's Leben kämpfen.
    Keine guten Zeiten für Nachwuchs.

  14. 10.

    Gott sei Dank !

  15. 9.

    Junge Leute und Studenten werden doch aus den Innenstädten herausgedrängt- Wohnraum fehlt an allen Ecken und Kanten. Alte und altmodische Städte in Brandenburg, ohne Modernität- nichts für junge Leute. ÖPNV überfüllt usw.

  16. 8.

    Das ist der Kollateralschaden von steigenden Energiepreisen, Inflation und eine auf das egoistische Individuum fixierte Gesellschaft

  17. 7.

    Dafür sind die Abtreibungen auf dem Höchststand, wie passt das zusammen?

  18. 6.

    Es ist doch kein Wunder die Menschen kämpfen ums Überleben und können sich schlichtweg Kinder nicht mehr leisten.

  19. 5.

    Dann sind Kinder von der Geburt bis
    zum vollendeten 15. Lebensjahr keine
    Menschen ?
    Gut so !
    Spart Kindergeld und Unterhalt !
    Schulen können geschlossen werden,
    Lehrer werden entlassen !
    Kinderarbeit erlaubt !
    Schulpflicht mit 15.
    Wahlrecht mit 16, besser mit 2.
    Freuen Wir uns auf die nächste Wahl zum
    Deutschen Bundestag ? !

  20. 4.

    In vielen Brandenburger Landkreisen fehlen Bildungsstätten/Hochschulen, etc. für junge Menschen. Langsame oder fehlende Öffis auch so ein Thema. Überall nur Agrarindustrie/Monokulturen statt moderne Arbeitsplätze.

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