Fehlende Rücklagen - rbb-Intendantin kündigt deutliche Einsparungen an

Sa 29.10.22 | 19:56 Uhr
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rbb-Intendantin Katrin Vernau (Bild: dpa/Britta Pedersen)
Bild: dpa/Britta Pedersen

Dem rbb fehlen offenbar Rücklagen von 70 Millionen Euro, die für die nächste Beitragsperiode gebildet werden sollten. Das Geld wurde unter Ex-Intendantin Schlesinger bereits verplant. Intendantin Vernau kündigt einen Sparkurs an.

Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Katrin Vernau, hat deutliche Einsparungen angekündigt.

Grund ist, dass zum Ende der Beitragsperiode 2024 offenbar Rücklagen von 70 Millionen Euro fehlen werden. Vernau verweist in einer Mitteilung auf die Forderung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs, KEF, wonach Rücklagen für die nächste Beitragsperiode zu bilden seien. Das aber ist offensichtlich unter Vernaus Vorgängerin, der inzwischen fristlos entlassenen Intendantin Patricia Schlesinger, nicht erfolgt.

rbb-Intendantin Katrin Vernau erklärte am Samstag: "Tatsache ist, dass es im rbb bislang keine Rücklage für die kommende Beitragsperiode gibt, sondern die Mehrbeiträge in den vergangenen Jahren ausgegeben bzw. für die kommenden Jahre bereits verplant sind. Das summiert sich auf 70 Millionen Euro für die gesamte Beitagsperiode. Wenn wir nichts unternehmen, werden diese 70 Millionen in den Augen der KEF am Beginn der kommenden Beitragsperiode fehlen. Gleichzeitig ist die Prüfung weiterer Risiken, etwa durch Belastungen beim Digitalen Medienhaus oder die aktuelle Inflationsentwicklung, nicht abgeschlossen. Wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt also noch nicht sagen, wie groß die Lücke in unserem Haushalt sein wird. Wie sie zu schließen wäre, werden wir diskutieren, wenn konkrete Zahlen vorliegen. Dass wir um deutliche Einsparungen nicht herumkommen, steht für mich außer Zweifel."

Katrin Vernau ist seit Mitte September Intendantin des rbb. Als eine ihrer ersten Aufgaben hatte sie einen Kassensturz angekündigt.

Sendung: radioeins, 29.10.2022, 19:00 Uhr

 

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38 Kommentare

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  1. 38.

    Hier nun zu berichten, dass keine Rücklagen gebildet wurden ist doch unnötig, denn das war doch klar als vor Wochen bekannt wurde wieviel Geld Frau Schlesinger von uns Beitragszahlern veruntreut und verschwendet hat. Da wusste man doch schon, dass so eine Person keine Rücklagen für den rbb gemacht hat, sondern nur für sich privat. Ich hoffe sie bekommt ihre Strafe.

  2. 37.

    Mit dem Durchschnitt ist das ja so eine Sache. Ich glaube nicht, dass der Pförtner an den Durchschnitt kommt. Und der Intendant/in ?
    Wieviel bleibt eigentlich von einem Euro Beitrag für die Produktion übrig wenn man die Nebenkosten (Verwaltung und nicht produktive Leistungen abzieht.

  3. 36.

    Na ja, wenn in Ihren Augen 65 986 Euro/Jahr im Durchschnitt okay ist. Nur ganz viele Beitragszahler verdienen wesentlich weniger.

  4. 35.

    Alle Gehälter? In 2021 waren 2.058 Personen beim RBB beschäftigt, die Gehaltssumme betrug 135,8 Millionen Euro. Damit lag das jährliche Durchschnittsgehalt unterhalb von 65.986 Euro brutto, denn die Arbeitgeberbeiträge zu Sozialversicherungen sind enthalten (sogenannte Lohnnebenkosten) - wie auch Pensionen. Was ist an dieser Summe "kriminell und sittenwidrig"?

  5. 34.

    Ja, da haben Sie sicher recht. Beim NDR sieht man ja ganz gut wie es gehen kann. Aber es gibt ja nicht nur die Dritten, 3sat zdef neo, Kultur, ard one usw. Findet man immer gute Sendungen.

  6. 33.

    Ich denke es wird sich kaum etwas ändern beim rbb bzw in der ARD. Es wird gnadenlos weiterhin versucht die Gebührenzahler regelrecht finanziell abzukassieren. Diese Gehälter sind einfach kriminell und sittenwidrig.

  7. 32.

    Sie haben nicht ganz Unrecht die Mitarbeiter können nichts dafür. Aber trotzdem müsste sich der RBB wa neues einfallen lassen und aufstellen. Die Abendschau gehörte für mich bis vor 5 Jahren zum Pflichtprogramm heute nicht mehr zu langweilig nicht aktuell. Andere Beiträge ist die Moderatin zum einschlafen und die Wiederholungen von DDR Filmen zum x -mal brauche ich auch nicht.
    Aber ob das nun durch Einsparungen gelingt weiss ich nicht.
    Hört sich alles wie ein Witz an dass man jahrelang von Vetternwirtschaft nichts gemerkt hat.

  8. 31.

    "Auch wenn es hier so diskutiert wird, Frau Schlesinger war nicht allein."
    Ich denke mal da drehten sich noch ganz andere große und kleine Rädchen ineinander.
    Na ja und die neueste Geschichte trägt natürlich auch wieder zum Verdruss bei was Medien/Politik betrifft.
    Solange so hohe Gehälter/Ruhegelder gezahlt werden ist der gesamte ÖRR ein Faß ohne Boden.
    Und solange der Bürger zahlen muß geht das Spiel eben weiter!

  9. 30.

    Zustimmung: Die Privaten senden nur Müll. Aber: Die vielen Dritten senden auch nur ein und denselben Kram, dann noch jeder für sich. Ich wäre für weniger dritte Programme (gerne mit einem zeitlichen Slot für lokale Nachrichten). Die vielen Landesrundfunkanstalten braucht man m. E. nicht. Wichtig wäre, dass man versucht die Zuordnung so zu wählen, dass nicht wieder die Mauer entsteht. Dann reichen vielleicht 4 oder 5 Sender + (kleine!) Regionalstudios (für den Nachrichtenanteil!) aus.

  10. 29.

    Was sollte schon anderes herausgefunden werden.
    Am besten wir zahlen noch mehr Geld für die arme Elite. Das Ganze ist doch eine Farce! Es ist System und steht für alle Bereiche der öffentlichen Sender. Warum sind alle so ruhig? Hier wird doch nur abgelenkt.
    Noch mehr Einsparungen bedeuten noch schlechtere Qualität, die Leute haben noch mehr Angst um ihre Anstellung und machen somit weiter alles mit was verlangt wird von der Führung, die Ausrichtung ist ja bekannt. Mit den RBB Ikonen. Ich kann es nicht mehr ertragen !

  11. 28.

    Also ich schaue nur ÖRR. Möchte die dritte Programme nicht missen. Das Niveau der Privaten ist ziemlich unterirdisch.

  12. 27.

    Auch wenn es hier so diskutiert wird, Frau Schlesinger war nicht allein.
    In jeder Firma/Anstalt gibt es Verantwortliche für Finanzen, für den neudeutsch genannten Cashflow, für zufünftige Planung und Interne Resivison.
    Die scheinen alle vom Erdboden verschluckt zu sein oder haben ihre Funktion nicht erfüllt?
    Anders kann man aber diese Ankündigung des Sparens auch als Fingerzeig an die Investigativ Teams deuten:
    Seit endlich still. Ansonsten, wir müssen sparen...
    Bei dem Sumpf, frage ich mich ob Frau Vernau der richtige Frosch ist, um den trocken zu legen.

  13. 26.

    Welche demokratische Legitimation hat ein ÖRR, den niemand schaut, aber trotzdem finanzieren muss? Natürlich ist es wichtig, ob Menschen das Angebot auch wahrnehmen, welches Ihnen aufgezwungen wird. Denn ohne Konsumenten kann man auch niemanden informieren.

    Darüber hinaus bewirken gerade solche Strukturen Vetternwirtschaft, in denen sich immer weiter von der Zielgruppe der Zuschauer entfernt wird - so wie sie der rbb vorbildlich aufgeführt hat. Denn wozu noch sauber arbeiten, wenn das Geld sowieso fließt, egal, ob es den Zuschauern gefällt?

  14. 25.

    Richtig ! Aber wenn dies von der KEF gefordert worden ist, dann ist in der Mittelfristigen Planung etwas gewaltig schief gelaufen. Und da gibt es noch mehr Verantwortliche im Sender. Als ehemalige Mitarbeiterin bin ich fassungslos!

  15. 24.

    Die Abendschau seh ich mir auch nicht mehr an, ist nicht mehr so gut wie einst. Auch ansonsten hat der RBB kein gutes Programm mehr, leider.

  16. 23.

    Die einzige Lösung aus meiner Sicht, ist den rbb aufzulösen. Programmtechnisch wäre es absolut kein Verlust, inkl.der unsäglich schlechten Abendschau und aller anderen Produkte des rbb

  17. 22.

    ...also jetzt mal ehrlich....abgesehen von der Abendschau und einzelnen gelungenen Serien wie "Schicksalsjahre einer Stadt" und zwei, drei Radiowellen...würde man den RBB ganz abschaffen würde es keiner merken und auch, weil die Programmqualität gegen NULL bewegt, NICHT VERMISSEN.

  18. 21.

    EINSCHALTQUOTEN sind für private, werbefinanzierte und nicht immer ganz unabhängige Rundfunkbetriebe bestens geeignet, die aktuelle Nachrage zu dokumentieren. Bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten würden sie jedoch von der politisch erforderlichen allgemeinen Informationsgrundversorgung wegführen. Was für jede vitale und DEMOKRATISCH organisierte Gesellschaft gefährlich wäre!

  19. 20.

    Da soll sie mit gutes Beispiel vorangehen und Ihre Bezüge auch ein bisschen zu kürzen. Mir scheinen die Bezüge für die Intendanten in allen Sendeanstalten des öffentlich rechtlichen Rundfunks generell zu hoch zu sein.

  20. 19.

    Uns graut es vor der Zukunft. Noch mehr langweilige Musiksendungen aus der Retorte. Das es wieder eine Vorabendsendung, wie ZIBB geben wird, haben wir schon lange aufgegeben. Schade, denn wir sahen Mal mehr, als nur die Abendschau im RBB.

  21. 18.

    Nichts, wird sich ändern beim Staatsfunk, gar nichts. Dinge werden nur anders benannt. Ganz ehrlich, abschalten das ganze wäre die beste und preiswerteste Lösung und niemand würde sie vermissen!

  22. 17.

    Dann kann es nach Ihrer Aussage für den RBB nicht schwierig sein die Rücklage von 70 Millionen zu bilden. Bisschen Einsparungen hier und da und schon sind die Rücklagen gebildet. Die bisher nicht geschaffenen Rücklagen sprechen für einen desolaten Umgang mit Finanzmitteln innerhalb des RBB. Und immer wieder wird alles auf die ehemalige Intendantin geschoben. Was haben eigentlich die anderen Verantwortlichen in der oberen Etage gemacht? Von denen sind wohl noch genug im Amt beim RBB. Warum wurde eigentlich das Gehalt von Frau Vernau um 50 000 Euro im Jahr aufgestockt? Die alte Intendantin wurde bei 300 000 Euro/Jahr an den Pranger gestellt, bei der neuen ist die Höhe legitim??

  23. 16.

    Der Slogan des RBB ist "bloß nicht langweilen".

    Die Realität sieht leider anders aus:
    BEIM RBB LANGWEILEN

    Was der Sender an Programm bietet kann man nur als Witz bezeichnen.

  24. 15.

    Ich fange an zu hassen

  25. 14.

    Frau Vernau will beim RBB 70 Millionen Euro sparen.
    Da frage ich mich, ob sie das an dem TOLLEN PROGRAMM tun will, welches teilweise so grottenschlecht ist, dass daran nicht mehr gespart werden kann.
    Am besten wäre es, den ganzen Sender RBB aufzulösen - da vermissen wir Zuschauer überhaupt nichts.

  26. 13.

    Einsparungen? Wo bitte? an den Abendschau Mitarbeiter die jetzt schon unterbezahlt sind?? Und nicht zu vergessen es werden noch mehr Wiederholungen und alte Filme von 1950 gezeigt. Na Danke.

  27. 12.

    Schon mehr als fragwürdig bei der vorangegangenen GEZ-Erhöhung

  28. 11.

    Na wenn das mal nicht auf eine Erhöhung der Gebühren hinaus läuft!?

  29. 10.

    Mir fällt auf, wie viele Kommentatoren sich hier sprichwörtlich auskotzen über den Öffentlichen Rundfunk. Macht das doch bitte bei den "günstigeren" Privatsendern, das spart schon mal allerhand Kosten ;-)
    Ich bin froh, kompetenten Journalismus geboten zu bekommen, ohne den ganzen Kitsch und Kram.
    Mir tun nur die vielen rbb-Mitarbeiter leid, die redlich ihren Job gemacht hatten und auch heute tun. Sie haben es nicht verdient, die Zeche für Schlesinger &Co. zu zahlen.

  30. 9.

    Die Rücklagen fehlen vor allem für die üppigen Versorgungsbezüge, oder?

  31. 8.

    Wie hoch war gleich noch das Intendantinnengehalt?

  32. 7.

    Der RBB, sowie alle ÖR hatten die Chance und damit einen Vorsprung gegenüber allen anderen Medien!
    Von Gebührenzahlenden gezwungen!
    Leider kläglich versagt!
    PayTV der ÖRR und gut ist!

  33. 6.

    "Einsparungen - Stellt sich mir die Frage Wo ?
    Wie die Einschaltquoten zeigen kommt das derzeitige Programm nicht in Frage !"

    Beim rbb lässt sich noch Strom und Heizkosten sparen.
    Und das Gute ist, es fällt gar nicht auf!

  34. 5.

    Möchte nicht besserwisserisch klingen, aber vielleicht sollte man den kurzen Artikel doch einmal lesen, bevor voreilige Schlüsse gezogen werden! Es geht hier nicht um Zahlungsunfähigkeit, sondern es geht um Rücklagen, die bislang nicht eingeplant wurden. Folglich muss diese Summe durch Einsparungen bezüglich der bisherigen Finanzplanung erbracht werden. Das ist schon alles, tut mir leid.

  35. 4.

    "Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Katrin Vernau, hat deutliche Einsparungen angekündigt."

    Irgendwann wird es echt lustig. Woran möchte denn der rbb noch sparen?
    An den der 20ten Wiederholung?
    Ich spare mir ja nun schon länger den rbb, auch die Abendschau ist nicht mehr das, was sie mal war.
    Kultur usw. ist etwas anderes als einmal am Tag aktuelle "Berliner Nachrichten".

  36. 3.

    Einsparungen
    Stellt sich mir die Frage Wo ?
    Wie die Einschaltquoten zeigen kommt das derzeitige Programm nicht in Frage !

  37. 2.

    Hier sollte man einen Insolvenzverwalter beauftragen, den Laden RBB zu sanieren. Konzentration auf das Wesentliche, wenn mit allem, was nicht Kernaufgabe ist, um zu retten, was zu retten ist.

  38. 1.

    Dieser Beitrag ist ein Indiz dafür, sass die Finanzierung des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht länger über den Beitragsservice mit Zwangsabgaben, sondern mit einer Informationsgrundversorgung mit festem Budget aus einem Teil der MwSt. wie in Frankreich finanziert werden sollte. Gleichzeitig sollte alles, was nicht der Informationsgrundversorgung dient ins Payperview ähnlich der Paywall bei online contest verlagert werden. Lasst den Zuschauer doch wählen, wie bei Netflix mit oder ohne Werbung. Schluss mit dem Füllhorn der Zwangsabgaben für Soaps, Talkshows, Traumschiff, Landarzt und Co. Auch die Wahl der Mittelempfänger sollte für mehr Vielfalt und Innovation grundlegen neu strukturiert werden.

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