Berliner Landgericht - Mutmaßlicher Drogenhändler muss sich wegen Kokain-Schmuggels verantworten

Di 20.12.22 | 14:32 Uhr
Symbolbild: Landgericht Berlin Tegeler Weg von außen (Quelle: dpa/Rolf Kremming)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.12.2022 | Silke Mehring | Bild: dpa/Rolf Kremming

Ein mutmaßlicher Drogenhändler steht seit Dienstag vor dem Berliner Landgericht. Der 61 Jahre alter Angeklagte soll von Kolumbien und Mexiko aus mit großen Mengen Kokain gehandelt haben. Der Mann war nach Gerichtsangaben in Spanien gefasst worden und sitzt seit Juni in Berlin in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen den Kolumbianer erfolgt unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

Hunderte Tonnen Kokain sollten nach Europa transportiert werden

Laut Anklage soll der Mann unter anderem eine in Berlin ansässige Bande beauftragt haben, mindestens 300 Kilogramm Kokaingemisch auf einem Seecontainer von Mexiko über Lettland nach Deutschland zu transportieren. In einem anderen Fall soll es um mindestens 700 Kilogramm Kokaingemisch gegangen sein. Im ersten Fall sei es aber nicht zur Lieferung gekommen, weil das Kokain in Mexiko bei Auseinandersetzungen im Drogenmilieu gestohlen worden sei. Ende November 2021 verhinderten Festnahmen in Deutschland die Durchführung der Pläne.

Zweites Verfahren gegen zehn Verdächtige

Die Verhandlung steht im Zusammenhang mit einem seit August laufenden Verfahren gegen zehn Angeklagte, die mehr als vier Tonnen Kokain von Südamerika über den Hamburger Hafen nach Deutschland geschmuggelt haben sollen. Die mutmaßliche Bande soll von Berlin und Umgebung aus über Jahre hinweg gehandelt und die illegalen Geschäfte über ein Geflecht von Scheinfirmen abgewickelt haben.

In dem Verfahren geht es um 16 mutmaßliche Schmuggelfahrten in der Zeit von Sommer 2011 bis Sommer 2021. Rauschgift soll in hohlen, eigens dafür angefertigten Metallplatten versteckt worden sein. Getarnt als Blei- oder Kupferlieferungen sei Kokain geschmuggelt worden, so die Anklage. Scheinfirmen, über die die Geschäfte gelaufen seien, hätten erst in Norddeutschland und später in Brandenburg Hallen angemietet. Dort seien Drogen ausgebaut worden.

Der Prozess gegen den 61-Jährigen wird am 3. Januar fortgesetzt. Als erster Zeuge ist ein Angeklagter aus dem Prozess gegen die mutmaßliche Bande vorgesehen - der Mann habe in seinem Verfahren Angaben gemacht, hieß es.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.12.2022, 07:00 Uhr

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