Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz - Evangelische Kirche verliert fast 30.000 Mitglieder in einem Jahr

Di 07.03.23 | 14:47 Uhr
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Archivbild: Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, spricht zum Abschluss der Tagung der Aktion Sühnezeichen Friedensdienst im Französischen Dom. (Quelle: dpa/G. Fischer)
Audio: Radioeins | 07.03.2023 | Florian Breitmeier | Bild: dpa/G. Fischer

Die Evangelische Kirche in der Region hat erneut hohe Mitgliederverluste hinnehmen müssen. Die Zahl der Kirchenmitglieder sei um knapp 30.000 auf rund 833.250 zum Jahresende 2022 gesunken, teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Dienstag in Berlin mit.

Die Verluste von rund 3,4 Prozent seien vor allem auf knapp 17.200 Kirchenaustritte des vergangenen Jahres zurückzuführen, hieß es. Die Angaben beruhen auf vorläufigen Zahlen, die offiziellen Zahlen sollen im April vorgelegt werden.

Auch Todesfälle und Wegzüge sorgen für Verluste

In Berlin wurden den Angaben zufolge rund 12.200, in Brandenburg knapp 4.700 und in der Region Görlitz rund 300 Austritte verzeichnet. Bischof Christian Stäblein betonte, jeder einzelne Austritt schmerze. Die Zeiten einer Mehrheitskirche seien "schon länger vorbei". Die Bindung an Institutionen habe in der gesamten Gesellschaft abgenommen.

Immerhin: Die Zahl der Taufen stieg in der Landeskirche 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 43,9 Prozent auf insgesamt 4.237, davor wurden 2021 insgesamt 2.944 Taufen verzeichnet. Die Zahl der Konfirmationen stieg um 2,2 Prozent auf 4.430.

Die Mitgliederverluste sind neben Austritten auch auf Todesfälle und Wegzüge zurückzuführen.

Sendung: Radioeins, 07.03.2023, 15:00 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.
    Antwort auf [Roberto Lommatzsch] vom 08.03.2023 um 19:01

    Es soll wohl heißen, "wer sich so auf der Seite des Angegriffenen stellt". Denn genau DAS ist die Begründung des kirchlichen Vorgehens.

  2. 21.

    Ich bin im August 2021 aus der evangelischen Kirchen ausgetreten; nicht aus Ermangelung an Glauben, ich habe noch nie so fest geglaubt!
    Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte (und nur am Ende einer langen Entfremdung stand), war die Unterstützung der als „Corona-Schutz-Maßnahmen“ institutionell verankerten Diskriminierungen bestimmter Menschen.

    Nach 30 Jahren Mitgliedschaft hat sich niemand von der Kirche nach meinem Austritt bei mir gemeldet.

  3. 20.

    Wenn ich einen Gottesdienst besuchen möchte dann gehe ich dort hin...egal welche Religion.
    Ich spende auch gerne etwas in die Kollekte.
    Meine Tochter habe ich nicht taufen lassen da ich ihr es selber überlassen wollte welche Richtung sie einschlägt.
    Sie liebte den Religionsunterricht in der Schule.
    Jeder sollte es für sich entscheiden ob er in der Kirsche ist oder nicht....für viele ist es auch eine finanzielle Frage.

  4. 19.

    Zu den Austritten grundsätzlich:

    Ich denke, dass sich die Austrittsmotive deutlich unterscheiden:
    Es gibt einen offenbar zunehmenden Prozentsatz von Menschen, die alles und wirklich alles über eine Rationalität regeln wollen. Das aber wäre eine genauso furchtbare Gesellschaft wie eine, die abseits aller Rationalität von so bezeichneten Irrationalitäten gleich welcher Art beherrscht wäre - Regeln einfach aus Tradition, bloßer Überlieferung heraus.

    Mensch ist der Mensch durch seine Ratio UND auch abseits seiner Ratio. Da kommt dann der Glaube ins Spiel, der offene Glaube, dass weit mehr möglich ist als sich Menschen technisch vorstellen können und auch der "zugerichtete Glauben" auf Texte, die einer Orientierung oder auch einer Einschwörung dienen können.

    Mit Letztem habe ich meine allergrößten Schwierigkeiten. Das ist auch bei einer atheistischen Entsprechung so - ggü. Menschen, die an den Lippen von Marx, Lenin, Trotzki, Stalin, Mao tse tung oder sonstwas hängen.

  5. 18.

    Das ist ja das Seltsame daran. Die, die das Christentum als Hokuspokus ablehnen, haben sich zumindest selbst einer Ersatzreligion unterworfen und leben diese nicht weniger bedingungslos aus. Oft lassen sie sich dabei genauso lenken und als Zahnrädchen im Getriebe benutzen, wie bei den Kritisierten und merken das nicht mal. Religion ist in ihren Ursprüngen kein Mittel zur Macht sondern eine Form, das dem Menschen angeborene Gemeinschaftsbedürfnis zu befriedigen.

  6. 17.

    Sie haben schlicht keine Ahnung, was Religion wirklich sein kann und reduzieren sie deshalb auf reine Machtausübung. Dabei haben Sie aber den Tunnelblick und die Intoleranz, nicht die Religiösen. Und das sage ich als Atheist. Glaube kann auch Halt, Orientierung und Hoffnung sein, ohne Menschen auszubeuten und zu unterdrücken. Seltsamerweise spotten die selben Personen über das Christentum, die den Islam auf der anderen Seite bis zum Äußersten verteidigen. Warum dann nicht bei allen gleich?

  7. 16.

    "Ich glaube (haha) die Bibel, Gott und Jesus Christus gehörten schon immer ins Reich der Mythen..."
    Sie irren sich leider. Was den Sohn Gottes, Jesus Christus, betrifft, ist allein seine historischen Existenz mindestens genauso belegt wie die eines Julius Cäsar. Selbst als Auferstandener wurde Jesus Christus von mehr als 500 Menschen auf einmal gesehen, wie uns die Bibel in 1. Korinther 15 bezeugt.
    Das alles macht das Fundament des christlichen Glauben aus, leider hat die evangelische Kirche dieses Fundament nahezu vollständig verlassen.

  8. 15.

    Fabeln und Mythen? Wie wäre es, wenn Sie sich einmal für Archäologie interessieren würden und dann die Resultate der Ausgrabungen mit den Texten der Bibel vergleichen? Sie werden erstaunliches entdecken!

  9. 14.

    Das kommt darauf an, ob Sie die Taufe ingesamt meinen oder die Tatsache, dass sie bei Kindern geschieht, die ja in diesem Alter ihren Willen ja noch garnicht bekunden können. Da würde ich persönlich auch unterscheiden.

    Ja, schon immer war eine Gesellschaft jenseits vordergründiger, erschöpfender Rationalität auch von Riten und symbolhaften Handlungen geprägt. Die halbe, überlieferte Baukultur ist geprägt davon - kein Lissabon, kein Prag, kein Venedig ohne das . - Dass Hunderttausende und Millionen Menschen in die ausgedehnten Neubaugebiete der 1970er Jahre fahren werden, um staunend und mit feuchten Augen dort die Architektur zu bewundern, wird nach meiner Einschätzung ausbleiben.

  10. 13.

    Warum jemand an Fabeln, Mythen und einfach ausgedachtes Zeugs glaub, muss ich nicht verstehen, nein. War aber auch nicht die Frage.

  11. 12.

    Ich glaube, dass Sie es wohl nie verstehen werden warum Menschen dem christlichen Glauben folgen! Ihnen scheint die Ideologie über alles zu gehen und erkennen nicht, dass Ideologien genauso Religionen sind!

  12. 11.

    Ach sind nicht auch Ideologien Opium für die Völker? Nur scheinbar scheinen Sie nicht zu wissen wie stark die christlichen Werte unsere Gesellschaft und das Grundgesetz geprägt haben. Auch Sie profitieren von den Früchten dieser Werte!

  13. 10.

    Seinen Glauben hat jeder für sich. Und lässt ihn sich von niemandem nehmen. Die Prediger eines Glaubens veranlassen oft, das man sich abwendet. Somit zeigen massiv Austritte, das eine ganze Menge nicht mehr stimmt. Und an den Menschen vorbei geht. Schade, das damit so vielen guten kirchlichen Aktivitäten und Engagements Unrecht getan wird.

  14. 9.

    Meine Güte.... wer lässt denn im Jahr 2023 noch Kinder taufen? Ich bin entsetzt.

  15. 8.

    Was ich immer wieder frappierend finde, ist, dass bei den furchtbarsten Dingen, zu denen Menschen fähig sind - Amoklauf an einer Schule, sonstige mehrfache Tötungsdelikte - danach völlig selbstverständlich die Kirchen als Orte der Besinnung und Zusammenkunft aufgesucht werden.

    Turnhalle sind zwar groß, doch zu technisch und profan; städtische Rathäuser sind oft genug auch baukünstlerisch schön gestaltet, doch offenbar zu sehr mit direkter Macht verbunden. Einzig Kirchenbauten scheinen es zu sein, die einer Besinnung zusprechen - selbst für hartgesottene Atheisten, denn auch sie werden bei solchen Trauergottesdiensten nicht draußen vor der Tür gelassen.

    Es scheint etwas mit Erhabenheit zu tun zu haben - für reine Kopfmenschen etwas Antiquiertes.
    Warum werden Menschen beim Betreten einer Kirche still, obwohl kein großes Hinweisschild sie dazu auffordert?

  16. 7.

    Wenn es danach geht, kann man auch an Einhörner, Elfen und die flache Erde glauben. Aber ziehen wir es nicht ins Lächerliche, es bleibt Opium fürs Volk...

  17. 6.

    Und ich glaube (hihi) jeder sollte seinen Glauben oder Religion ausleben können. Und wer an nichts mehr glauben (hoho), der sollte das auch machen dürfen. Ist laut Grundgesetz auch voll in Ordnung, glaub ich. ;-)

  18. 5.

    Vielleicht fragt sich die evangelische Kirche einmal warum es soviele Austritte gibt! Der Grund ist einfach: sie hat ihr Fundament verlassen und achtet nicht mehr auf die Worte Christi. Eines lautet: Ich bin nicht gekommen das Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen. Also täte bei mancher Frage auch ein Blick in das Alte Testament gut und nicht nur der Blick auf theologische Spitzfindigkeiten!

  19. 4.

    Vielleicht mal überlegen, ob man die politischen Einmischungen künftig unterlässt und sich auf die Aufgaben innerhalb der Gemeinden beschränkt! Könnte helfen!

  20. 3.

    Ich glaube (haha) die Bibel, Gott und Jesus Christus gehörten schon immer ins Reich der Mythen...

  21. 2.

    Wird auch Zeit. Die Religionen bieten schon lange keine konkreten Lösungen mehr für die aktuellen Probleme. Haben sie eigentlich noch nie...

  22. 1.

    Kein Wunder, wo sie doch ihre Grundlagen, also die Bibel, Gott und Jesus Christus, ins Reich der Mythen geschoben hat.
    Ich sehe hier keinen Unterschied zu irgendeinem Verein, der einfach nur Gutes bewirken möchte.
    Schade.

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