Ausgabestelle geschlossen - Potsdamer Tafel stellt auf Lieferservice um

Mo 20.04.20 | 11:59 Uhr
Mitarbeiter der Küche Bisamkiez am Freitag 17.04.2020 beim abfüllen und verpacken der Essensportionen in Potsdam. (Quelle: imago images/Christian Ditsch)
Bild: imago images/Christian Ditsch

Die Potsdamer Tafel schließt wegen der Corona-Krise bis auf Weiteres ihre Lebensmittelausgabe in der Stadt. Rund 300 Kundenhaushalte würden ab Dienstag einmal pro Woche mit einem kontaktfreien Lieferservice zuhause versorgt, teilte die Tafel am Montag in Potsdam mit. Dabei wollten der Fußballverein SV Babelsberg und das Kultur- und Familienzentrum Lindenpark helfen. Fußballspieler und Lindenpark-Mitarbeiter würden dann die Lebensmittel ausfahren.

Zahlreiche Freiwillige packen 160 Tütchen

Die Tafel-Ausgabestelle in Potsdam bleibe für den Kundenverkehr geschlossen, bis die Kontaktsperren wieder aufgehoben sind, hieß es. Bis dahin wollen sechs Spieler der ersten Fußball-Herrenmannschaft und Mitarbeiter des Familienzentrums montags bis freitags rund 60 Haushalte pro Tag anfahren. Für die ehrenamtliche Arbeit würden auch die Mannschaftsbusse des Fußballclubs zur Verfügung gestellt. Bei der Tafel müssten nun täglich rund 160 Tüten gepackt werden, hieß es. Als Helfer hätten sich auch zahlreiche, vor allem junge Freiwillige gemeldet.

Die Tafel beteiligt sich bereits an einem Lieferservice mit Mittagessen für bedürftige Schüler. Mit dem neuen eigenen, ehrenamtlichen Lieferservice könnten nun auch die anderen Haushalte kontaktfrei ihre wöchentlichen Lebensmittel von der Tafel bekommen. Dies sei vor allem für die älteren Kunden, die aufgerufen seien, zuhause zu bleiben, eine große Erleichterung.

Berliner Tafel hat schon vor Wochen umgestellt

Die Berliner Tafel hat bereits im März ihr Angebot umgestellt und ihre Ausgabestellen geschlossen. Am Montag (20. April) sollte die zehntausendste Lebensmitteltüte an Bedürftige ausgeliefert werden. Damit Bedürftige weiterhin Lebensmittel erhalten können, wurden die Lebensmittelsammlungen verstärkt und der Fuhrpark vergrößert.

Vor dem Ausbruch des Coronavirus kamen monatlich etwa 50.000 bedürftige Menschen in die insgesamt 45 Berliner Ausgabestellen.

Sendung: Inforadio, 20.04.2020, 8:40 Uhr

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