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Quelle: imago images/Jürgen Held

Vivantes-Kliniken in Spandau und Reinickendorf

Erste zwei Fälle der "südafrikanischen" Corona-Mutation in Berlin entdeckt

Nach dem Corona-Ausbruch am Berliner Humboldt-Klinikum vor einer Woche sind bei den Tests auf Mutationen zwei voneinander unabhängige Fälle der "südafrikanischen" Variante B.1.351 nachgewiesen worden. Einen Reise-Hintergrund gibt es nur bei einem Fall.

In den Berliner Vivantes-Kliniken in Spandau und Reinickendorf sind zwei Fälle der Corona-Mutation B.1.351 entdeckt worden, die zuerst in Südafrika festgestellt wurde.

Das teilte Vivantes am Freitag mit. Demnach handele es sich um zwei voneinander unabhängige Fälle, die bei den Genom-Sequenzierungen nach dem Corona-Ausbruch am Humboldt-Klinikum in der vorigen Woche entdeckt wurden.

Infektiologen: Höhere Ansteckungsgefahr

Beide Fälle seien von außen in die Krankenhäuser hineingetragen und direkt isoliert untergebracht worden, teilte Vivantes mit. Bei dem Fall im Klinikum Spandau soll es sich um eine aus dem südöstlichen Südafrika eingereiste Person handeln, der Fall am Humboldt-Klinikum habe keinen Reise-Hintergrund.

Laut Infektiologen ist es möglich, dass die Inkubationszeit für die Virusvariante B.1.351 etwas länger ist als bei Sars-CoV-2 - und auch eine höhere Ansteckungsgefahr besteht. Da die Virus-Variante erst seit Dezember bekannt ist, gibt es noch keine belastbaren Forschungsergebnisse. "Die mit dem Robert-Koch-Institut abgestimmten strengen Hygienemaßnahmen bei Vivantes sind nach Expertenmeinung auch für den Virus des Typs B.1.351 ausreichend und werden ständig überprüft", schreibt Vivantes. Wie lange die Quarantäne für die beiden betroffenen Patienten eingehalten werden muss, ist eine Entscheidung der zuständigen Gesundheitsämter.

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Wegen eines Corona-Ausbruchs am Humboldt-Klinikum in Reinickendorf waren in der vergangenen Woche rund 1.700 Mitarbeiter und rund 450 Patienten untersucht worden - auch auf mögliche Mutationen. Bei 14 Mitarbeitern und 11 Patienten war die "britische" Virus-Variante B.1.1.7 nachgewiesen worden, im Klinikum Spandau werden vier infizierte Patienten versorgt und eine Person des Krankenhaus-Personals ist betroffen, die sich außerhalb der Klinik infiziert hat.

Im Humboldt-Krankenhaus in Berlin-Reinickendorf gilt seit einer Woche ein Aufnahmestopp, nachdem dort die ersten Mutationen des Coronavirus festgestellt wurden.

Sendung: Inforadio, 29.01.2021, 15:00 Uhr

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