Corona-Ausbruch - Neun Bewohner eines Pflegeheims in Lindow gestorben

Do 02.12.21 | 13:53 Uhr
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Symbolbild: Ein alter Mann sitzt allein an einem Tisch eines Berliner Seniorenheims, aufgenommen am 27.04.18 (Quelle: imago images / Florian Gaertner/photothek.net).
Bild: imago images / Florian Gaertner/photothek.net

Nach einem Corona-Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung in Lindow (Ostprignitz-Ruppin) sind innerhalb von drei Wochen neun Bewohner gestorben. Wie der Landkreis am Donnerstag mitteilte, waren die Gestorbenen über 80 Jahre alt, teilweise auch über 90 Jahre alt.

Die Meldung über die Toten, die an unterschiedlichen Tagen starben, sei verzögert erfolgt, obwohl es in einem solchen Fall eine sofortige Meldepflicht an das Gesundheitsamt gebe. Für die gesamte Einrichtung gilt derzeit ein Besuchsverbot. Zunächst hatte die "Märkische Allgemeine" [maz.de / nur für MAZ+-Abonnenten] darüber berichtet.

Bislang nur wenige Booster-Impfungen - mehrere Beschäftigte infiziert

Die meisten der betreuten Bewohner sind nach den Angaben der Referentin des Landrats, Britta Avantario, zweimal geimpft. Eine für Oktober geplante Auffrischungsimpfung durch Hausärzte sei aber nach Auskunft der Einrichtung zweimal verschoben worden, da kein Impfstoff zur Verfügung gestanden habe. Eine Booster-Impfung hätten bisher nur wenige betreute Menschen erhalten.

In der Einrichtung sind laut der Referentin mehrere Mitarbeitende mit dem Coronavirus infiziert, genaue Zahlen nannte sie nicht. Mitte des vergangenen Monats sei die Einrichtung auf ihr Testkonzept überprüft worden, weil erste Sterbefälle auftraten.

Nach der Untersuchung sei festgestellt worden, dass in dem Pflegeheim, in dem Bewohner vorwiegend stationär betreut werden, ein vorliegendes Testkonzept Anwendung finde und die Mitarbeitenden täglich getestet werden, so Avantario. Bei der Überprüfung sei auch die Meldepflicht an das Gesundheitsamt noch einmal angemahnt worden.

Brandenburgweit 235 von fast 25.000 Heimbewohnern positiv getestet

In Brandenburg ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums jedes siebte stationäre Pflegeheim aktuell von einer oder mehreren Corona-Infektionen betroffen – konkret sind es 47 von insgesamt 340 Einrichtungen.

Von fast 25.000 Bewohnerinnen und Bewohnern landesweit sind der Heimaufsicht zufolge 235 positiv getestet, von 21.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind es 147 mit einem positiven Test - das ist jeweils weniger als ein Prozent.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.12.2021, 06:30 Uhr

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Mir ist nicht ganz klar,was du mir mitteilen willst. Selbstverständlich wird nicht jeder mit seiner dritten Impfung die Öffentlichkeit informieren. In der Abendschau wurden auch ältere Leute gezeigt,die keinen Termin bekommen haben.

  2. 3.

    Es ist wieder sehr traurig. Hier wird geschrieben, dass im Oktober die Anwohner geboostert werden sollten, aber kein Impfstoff zur Verfügung stand. Diese Aussage ist nicht nachvollziehbar, noch bis Mitte November konnte jeder Arzt Impfstoff in benötigter Menge bestellen und hat den auch unlimitiert erhalten. In Berlin hat man ca. Mitte September 2021 begonnen, Impfteams in die Altenheime zu schicken, um die Bewohner ein drittes Mal zu impfen. Warum ist das in Brandenburg nicht möglich? In zahlreichen Fernsehberichten erzählen Menschen Ü70/Ü80, dass sie über ihre Hausärzte erst Impftermine im Januar/Februar 2022 erhalten und stehen dann stundenlang an Impfstellen/Impfzentren an. Es ist moralisch und ethisch nicht zu verstehen, dass man diese Altersgruppen, die am gefährdetsten sind in den Praxen nicht vorzieht, denn je älter, desto kürzer ist die Wirkdauer der Impfstoffe. Frau Kalayci hat zumindest dafür gesorgt, dass in Berlin alle Ü80 zur Drittimpfung im Sep. eingeladen wurden.

  3. 2.

    Lassen Sie sich nicht blenden. Einer macht "Lärm" für zehn.

  4. 1.

    "Eine für Oktober geplante Auffrischungsimpfung durch Hausärzte sei aber nach Auskunft der Einrichtung zweimal verschoben worden, da kein Impfstoff zur Verfügung gestanden habe."
    Das sollte im Mittelpunkt stehen.
    Und im Netz prahlen junge Leute damit endlich ihre dritte Impfung bekommen zu haben. Es ist zum Verzweifeln in diesem Land.

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