Hohe Kosten, wenige Besucher - Diese Impfstellen schließen in Berlin und Brandenburg

Fr 18.02.22 | 17:44 Uhr
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Eine Person sitzt in der ansonsten leeren Impfstelle Metropolishalle in Potsdam. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Bild: dpa/Jörg Carstensen

Zwei überregionale Impfstellen im Land Brandenburg werden Ende Februar geschlossen. In den Impfstellen am Flughafen in Schönefeld und in der Potsdamer Metropolishalle sollen am 26. Februar 2022 die letzten Corona-Schutzimpfungen angeboten werden. Das teilte das Brandenburger Gesundheitsministerium am Freitag mit.

Grund sei die deutlich sinkende Impfnachfrage. Die endgültigen Schließungen wurden demnach zwischen dem Impfstab des Landes Brandenburg und der kreisfreien Stadt Potsdam (Dahme-Spreewald) abgestimmt.

Nonnemacher: Überregionale Impfstellen verursachen hohe Kosten

"Land und Kommunen müssen selbstverständlich mit Steuergeldern wirtschaftlich und sparsam umgehen. Aus diesem Grund sind Schließungen von sehr großen Impfstellen erforderlich, wenn sie nahezu leer stehen", erklärte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher. Die Ministerin verwies darauf, dass es in Brandenburg genügend niedrigschwellige Impfmöglichkeiten gebe. Weitere überregionale Impfstellen gibt es laut Ministerium in Cottbus (Messehalle), Frankfurt (Oder) (Messegelände) und Potsdam (Schinkelhalle).

Dem Gesundheitsministerium zufolge verursachen überregionale Impfstellen vergleichsweise hohe laufende Kosten, die deshalb nur bei hohen Impfzahlen gerechtfertigt seien. "Nach der Coronavirus-Impfverordnung des Bundes müssen Impfzentren wirtschaftlich betrieben werden, insbesondere hinsichtlich der Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln, der genutzten Räumlichkeiten sowie der Dauer des Betriebs", erklärte das Ministerium.

Impfstellen und -zentren zuletzt weniger ausgelastet

Auch Berlin schränkt seine Impfkapazitäten ein. Zum 24. Februar, also kommenden Donnerstag, schließen die Impfstellen in den Spandauer Arkaden, im Lindencenter in Neu-Hohenschönhausen, bei IKEA Tempelhof und im Freizeitforum Marzahn. Hier kann man sich zum letzten Mal am Mittwoch, 23. Februar, impfen lassen. Im Corona-Impfzentrum in der Messe Berlin endet der Betrieb am Montag, 28. Februar.

Weiter betrieben werden die Impfzentren im ICC und in Tegel. Auch die Impfstellen in Lichtenberg – für Kinder bei IKEA und für alle im DriveIn – werden bestehen bleiben, genau wie die Impf-Möglichkeit im Ring-Center. Auch die Impfstelle im Shoppingcenter Alexa am Alexanderplatz bleibt bestehen. Diese wird vom Bezirk Mitte betrieben.

Wie in Brandenburg waren auch die Berliner Impfstellen und Impfzentren zuletzt weniger ausgelastet. Fast zwei Drittel der Impfungen entfallen bereits jetzt auf die Haus- und Fachärzte. Zusätzlich wird nun auch in Apotheken geimpft. Außerdem sind Mobile Impfteams im Einsatz, um durch ein niedrigschwelliges Angebot bisher Impfunwillige zu werben.

Sendung: Brandenburg aktuell, 18.02.2022, 19:30 Uhr

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10 Kommentare

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  1. 10.

    "TOLL", dass wir sofort wieder was zu ningeln haben! Wir werden ja nicht alle gleichzeitig die 4. Impfung brauchen und haben wollen, und da ja jetzt auch bei Ärzten, Apotheken und in Testzentren geimpft wird, muss man wirklich keine personal- und kostenintensiven Impfzentren vorhalten, die nicht ausgelastet sind

  2. 9.

    Bei der Berichterstattung über das Impfen würde mch einmal eine Aussage interessieren, was es heißt, zu viele der ü60 seien noch nicht geimpft. Lt. eines Rankings sollen 91,6 der Berliner in dieser Altersgruppe vollständig geimpft sein: wohl incl. Boostering aus. Werden denn die Senioren z.B. im betreuten Wohnen oder in den Pflegeheimen nicht geimpft?
    Abgesehen davon, ist das gesamte Impfen im ländlichen Raum sehr viel schwieriger als in einer Großstadt. Es hieß, dass Hausärzte und Apotheken mitwirken. Wie kommt man also zu oben genannten Feststellung?

  3. 7.

    Welche neuen Varianten? Haben Sie schon Informationen für den Herbst?

    BioNTech und Moderna Omikron-Booster kommen später – oder nie

    Die Auslieferung der Omikron-spezifischen Impfstoffe von BioNTech und Moderna wird sich zumindest verzögern. Unklar ist, ob die Omikron-Booster überhaupt eine Zukunft haben. […]

    Braucht es einen solchen Booster überhaupt noch? Tatsächlich haben da sogar die Hersteller selbst Zweifel. Das müsse noch untersucht werden, hält sich BioNTech-Chef Sahin bedeckt und verweist auf ein mögliche neue Welle im Herbst/Winter: “Wir müssen uns die Impf-Epidemiologie angucken. Wenn die Welle stoppt, bedeutet das nicht, dass sie nicht wieder beginnen kann.”

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/biontech-moderna-omikron-booster-wirksamkeit-auslieferung-101.html

  4. 6.

    Ich weiß ja nicht wann Sie das 3. Mal geimpft wurden, aber meine 3.Impfung ist laut Zertifikat 12 Monate gültig. Also ist wohl noch genügend Zeit?

  5. 5.

    Ich weiß nicht ob das Kulturzentrum Schiffbauerdamm der Stadt Potsdam gehört. Ich denke mal schon. Die Metropolishalle auf jeden Fall nicht.

  6. 3.

    Das hatten wir doch vor kurzem schon mal erst wurden in Berlin die Impfzentrum alle geschlossen und dann mussten die ganz plötzlich wieder schnell hochgefahren werden. Und dann gibt es wieder Panik weil sie gar nicht so schnell genug Personal bekommen können

  7. 2.

    Ich finde es auch schade um das niedrigschwellige Angebot, habe selbst im Impfzentrum meine Dosen abgeholt, allerdings sind das -denke ich- von der Stadt angemietete Locations und den Haushalt müssen die Verantwortlichen letztlich rechtfertigen. Nicht nur andere Corona-Maßnahmen kosten schließlich Geld, sondern auch sonstige Daseinsvorsorge, Bauvorhaben etc. Letztlich bezahlen wir Bürger das dann. So viel zur Kassenlage.

  8. 1.

    Toll! Wenn Politiker nach Kassenlage entscheiden.
    Die 4. Impfung gegen die neuen Coronavarianten steht praktisch schon vor der Tür und dann macht man mal eben die Impfzentren wieder zu um sie dann mit viel Geld wieder auf zumachen.
    Hatten wir das nicht schon mal?

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