Mietschulden durch Corona-Krise -

Berlins Justiz- und Verbraucherschutz-Senator Dirk Behrendt (Grüne) hat in der Corona-Krise einen bundesweiten Schutzschirm für Mieter gefordert. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis viele Menschen wegen finanzieller Einbußen in der derzeitigen Situation ihre Miete nicht mehr zahlen könnten, sagte Behrendt am Freitag. Es wäre fatal, wenn sie um ihre Wohnung fürchten müssten.
"Ich glaube, wir müssen den Berliner Mieterinnen und Mietern eine Verschnaufpause verschaffen", sagte Behrendt am Freitag dem rbb. "Wir haben jetzt ein Hilfsprogramm vom Bund vom Land. Das wird dauern, bis das bewilligt ist. Und der eine oder die andere haben Schwierigkeiten, aktuell ihre Mieten zu bezahlen oder auch im nächsten Monat."
"Millionen Mieterinnen und Mieter nicht vergessen"
Er appelliere daher an alle Vermieter in Berlin, großzügig zu sein, auf Mieter zuzugehen, Kulanzregelungen oder Ratenzahlungen anzubieten.
Gebraucht werden allerdings auch klare gesetzliche Regelungen, so Behrendt. Die Sitzungen von Bundestag und Bundesrat in der kommenden Woche sollten dafür genutzt werden, forderte der Grünen-Politiker. "Es ist gut und richtig, in diesen Zeiten die Wirtschaft zu unterstützen. Aber wir dürfen die Millionen Mieterinnen und Mieter nicht vergessen", appellierte Behrendt.
Derzeit kann Bewohnern gekündigt werden, wenn sie zwei Monate nacheinander keine Miete zahlen. Dieser Zeitraum sollte auf sechs Monate verlängert werden, schlug Behrendt vor. Bis dahin würden die finanziellen Hilfen greifen, die jetzt auf den Weg gebracht werden.
Sendung: rbb Spezial, 20.03.2020, 20:15 Uhr