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Audio: Inforadio | 01.03.2021 | O-Ton Christian Gaebler | Quelle: dpa/Zacharie Scheurer

Selbsttests sollen Sicherheit bringen

Senatskanzlei erwartet Lockerungen auch über 35er-Inzidenz

Der Chef der Berliner Senatskanzlei hat angekündigt, dass es weitere Lockerungen geben könne, ohne dass dabei die 35er-Inzidenz unterschritten werde. Christian Gaebler setzt dabei vor allem auf Schnell- und Selbsttests. So könnte man etwa wieder ins Theater gehen.

Der Chef der Berliner Senatskanzlei, Christian Gaebler, hat sich dafür ausgesprochen, bei einer Öffnungsstrategie nicht allein auf die 7-Tage-Inzidenz zu setzen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sei zwar weiterhin ein wichtiger Faktor, aber auch nicht der einzige Richtwert, sagte der SPD-Politiker am Montagmorgen im rbb-Inforadio. Zuletzt galt ein Inzidenzwert von 35 als entscheidende Marke für Öffnungen.

"Die 35 und die 50 stehen weiterhin im Infektionsschutzgesetz, deswegen kann man sich davon auch nicht verabschieden", so Gaebler. Im vergangenen Frühjahr habe man erst bei viel niedrigeren Inzidenzwerten wieder schrittweise geöffnet. "Deshalb bleibt das ein Orientierungswert." Laut Corona-Lagebericht des Senats vom Sonntag liegt die aktuelle 7-Tage-Inzidenz in Berlin 65,5 [berlin.de] und damit wieder deutlich höher als noch vor einigen Wochen.

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Es gebe aber auch noch andere Kriterien, die für die Bewertung der Pandemielage ausschlaggebend seien, wie etwa die Stabilität des Inzidenzwerts, so Gaebler weiter. "Insgesamt werden wir in einer Spanne, die über 35 liegt, schon erste Öffnungsschritte machen." Dann werde man aber auch sehr genau beobachten, wie sich der Inzidenzwert, die Reproduktionszahl und die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten entwickeln.

Für eine Öffnungsstrategie setzt Gaebler auch auf Corona-Selbsttests. "Zum einen kann dann jeder selber zuhause überprüfen, bin ich infiziert oder nicht", sagte der SPD-Politiker. Bei bestimmten Aktivitäten, bei denen nicht zu viele Menschen beteiligt sind, könne auch vor Ort getestet werden, um diese wieder zu ermöglichen. Außerdem sollen dann auch Veranstaltungen wie ein Besuch im Theater mit einem zertifizierten negativen Selbsttests wieder möglich sein. Der Senatskanzleichef rechnet damit, dass die Laien-Selbsttests ab Mitte März flächendeckend verfügbar sein werden.

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Derzeit gibt es nach Senatsangaben 292.888 Menschen in Berlin, denen bereits einer der zur Verfügung stehenden Impfstoffe gegen das Coronavirus verabreicht wurde. Bund und Länder gehen davon aus, dass es mit steigender Impfkapazität auch mehr Lockerungen geben könne – etwa ab April. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte am Donnerstag dazu "Zeit Online": Mehr Impfungen können gleichbedeutend sein mit mehr Freiraum für die Bürger. Ziel müsse es sein, einen Alltag zu ermöglichen, der Sicherheit bietet, aber auch praktikabel sei, so der CDU-Politiker.

Sendung: Inforadio, 01.03.2021, 8 Uhr

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