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Audio: Inforadio | 01.03.2021 | O-Ton Ursula Nonnemacher | Quelle: dpa/Soeren Stache

Gartencenter-Dilemma in Brandenburg

Nonnemacher bedauert: Stimmen uns nicht mit Berlin ab

Seit Montag dürfen Gartencenter in Brandenburg wieder öffnen, in Berlin aber nicht. Landtagsabgeordnete befürchten deshalb einen Einkaufstourismus. Gesundheitsministerin Nonnemacher bedauert: Man stimme sich nicht ausreichend mit Berlin ab.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat die unterschiedlichen Regelungen für Öffnungen zwischen Berlin und Brandenburg bedauert. "Wir synchronisieren uns mit Sachsen und mit Mecklenburg-Vorpommern, aber nicht mit Berlin", sagte sie am Montag in einer Sondersitzung des Landtags-Gesundheitsausschusses mit Blick auf die jüngsten Änderungen. "Das ist halt das Problem, was wir seit letztem Jahr immer und anhaltend haben." Das könne man im Einzelfall aber nicht immer vermeiden.

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Landtagsabgeordnete fürchtet Einkaufstourismus

Die Grünen-Abgeordnete Carla Kniestedt hatte Nonnemacher nach der Abstimmung mit Berlin gefragt. Sie verwies darauf, dass ein länderübergreifender Einkaufstourismus drohe, weil in Berlin anders als in Brandenburg Gartenmärkte und Blumengeschäfte nicht seit Montag wieder öffnen können. In der Hauptstadt ist nur ein Abholen nach telefonischer Bestellung möglich.

Ein Ziel zwischen dem Senat von Berlin und der Landesregierung von Brandenburg ist es, sich eng abzustimmen. Das klappt in der Corona-Krise aber nicht immer. Neben den Gartenmärkten betrifft das zum Beispiel derzeit die Schulen. Seit 22. Februar gehen Grundschüler von der ersten bis zur sechsten Klasse in Brandenburg wieder in den Wechselunterricht zwischen Schule und zu Hause. In Berlin müssen die meisten Kinder ab der vierten Klasse noch zu Hause lernen.

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Keine Öffnungsperspektiven für Restaurant-Innenräume

Auch der Linke-Abgeordnete Ronny Kretschmer fragte Nonnemacher in der Debatte, warum Blumenläden aufmachen dürften, andere Einzelhandelsgeschäfte aber nicht. Die Gesundheitsministerin verwies darauf, dass die Floristikbranche die einzige Branche sei, die bisher nicht öffnen durfte und verderbliche Waren anbiete. Außerdem müsse der größere Teil der Verkaufsfläche im Freien sein, und die Produzenten von Pflanzen seien nicht von Corona-Hilfen wie der Überbrückungshilfe des Bundes III erfasst worden. Neben dem Gartenfachhandel dürfen auch Friseure nach zweieinhalb Monaten Corona-bedingter Schließung ab 1. März wieder für den Kundenverkehr öffnen.

Gleichzeitig erteilte Nonnemacher einer möglichen schnelleren Öffnung von Innenräumen in Brandenburger Restaurants eine Absage. "Gastronomie im Innenbereich ist ein sehr, sehr schwieriges Thema mit hohem Ansteckungsrisiko", sagte sie. Es gebe keine Möglichkeit, Masken beim Essen und Trinken zu tragen, dazu kämen die räumliche Nähe und die lange Verweildauer. "Gastronomie im Außenbereich ist anders zu betrachten."

Druck vor Bund-Länder-Beratungen

Bund und Länder beraten am Mittwoch über mögliche einheitliche Öffnungsperspektiven und weitere Corona-Maßnahmen sowie Ver- oder Entschärfungen. Der Druck vor den Beratungen ist groß, da auf der einen Seite der Wunsch nach mehr Freiheiten wächst, Experten aber zugleich den Beginn einer dritten Pandemie-Welle sehen. Zentrale Corona-Kennzahlen steigen wieder an, Grund dürfte die Ausbreitung ansteckenderer Virusvariationen sein.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.03.2021, 10:30 Uhr

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