Zug durch Mitte - Demonstranten protestieren in Berlin gegen Corona-Maßnahmen

Sa 30.07.22 | 18:32 Uhr
Demonstranten in Berlin protestieren gegen Corona-Maßnahmen. (Quelle: dpa/M. Kuenne)
Audio: Inforadio | Sa 30.07.22 | Westphal, R. | Bild: dpa/M. Kuenne

In Berlin haben sich am Samstag Gegner der Corona-Maßnahmen zum Protest versammelt. Der Demonstrationszug unter dem Titel "Uneingeschränkte Wiederherstellung sämtlicher Grundrechte" führte vom Brandenburger Tor zum Rosa-Luxemburg-Platz.

Nach Einschätzung eines rbb-Reporters nahmen etwa 1.800 Menschen an der Demonstration teil, die Polizei sprach von rund 1.200 Teilnehmern, angemeldet waren 10.000 Demonstranten. Neben einem Teil der Berliner Querdenker-Szene waren auch Demonstranten aus Brandenburg bei dem Protest, etwa Anhänger der Gruppierung "Freie Brandenburger". Außerdem waren nach rbb-Informationen Reichsbürger unter den Demonstranten.

Polizei mit 200 Einsatzkräften vor Ort

Mehrere Teilnehmer der Demonstration forderten die Freilassung von Michael Ballweg, dem Gründer der "Querdenken"-Bewegung, aus der Untersuchungshaft. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 47-Jährigen wegen Betrugs und Geldwäsche. Vereinzelt wurden auch Russlandfahnen gezeigt.

In einem Fall ermittelt die Polizei wegen der Verwendung eines verbotenen Symbols. Am S-Bahnhof Friedrichstraße ist es nach Polizeiangaben zu Flaschenwürfen auf den Demonstrationszug gekommen. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit mehr als 200 Einsatzkräften vor Ort.

Linke Initiativen hatten zu Gegenprotesten am Rosa-Luxemburg-Platz aufgerufen. Am Brandenburger Tor protestierten unter anderem Mitglieder der Initiative "Omas gegen Rechts", die sich gegen Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Faschismus einsetzt, gegen die Querdenken-Versammlung.

Am Montag ist der zweite Jahrestag der ersten Großdemonstration der sogenannten Querdenker. Deshalb sind eine Woche lang Veranstaltungen und Kundgebungen geplant.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.07.2022, 15:40 Uhr

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