Berliner Wirte boykottieren WM - Kein Fußball aus Katar

So 23.10.22 | 10:25 Uhr | Von Robert Ackermann
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Fargo-Chef Lenny. (Foto: Robert Ackermann/rbb)
Robert Ackermann/rbb
Video: rbb|24 | 23.10.2022 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: Robert Ackermann/rbb

Ausbeutung von Arbeitsmigranten, Korruption, Menschenrechtsverletzungen – schwerwiegende Vorwürfe überschatten die Fußball-WM in Katar. Mehrere Berliner Fußballkneipen haben angekündigt, die Spiele nicht zu zeigen. Von Robert Ackermann

Wenn bei Lennart Kloehn – genannt Lenny – an einem Samstagnachmittag Bundesliga läuft, zapft er Biere im Sekundentakt. Auf zwei Leinwänden laufen Spiele. Beinahe alle Tische sind besetzt. An der Wand: Trikots und Fanschals vom FC St. Pauli, vom Nottingham Forrest FC, von Celtic Glasgow.

Seine Kneipe, das Fargo am Boxhagener Platz in Friedrichshain, ist eine typische Kiezkneipe. Hier treffen sich fußballverrückte Nachbarn aus dem ganzen Viertel. Willkommen sind Fans von allen Vereinen. Mehrmals pro Woche läuft Fußball. Nur bei der WM werden die Gäste in diesem Jahr darauf verzichten müssen. Lenny hat beschlossen, das Turnier in Katar zu boykottieren.

"Es ist ein Event, das uns aufgedrückt wird", so Lenny. "Eigentlich soll Fußball Spaß machen, aber diesmal kann ich einfach nicht guten Gewissens sagen: So, wir setzen uns jetzt hin und jubeln alle. Der Anlass stimmt einfach nicht."

Immer größerer Ärger wegen der WM-Vergabe

Menschenrechtsverletzungen, mangelnde Nachhaltigkeit, Korruption – Lenny verfolgt die Diskussionen um die WM schon seit der Vergabe. Sein Ärger wurde mit der Zeit immer größer: "Die FIFA hat sich immer noch weiter von den Menschen entfernt. Es geht nur noch um Geld. Also gar nicht mehr um den Fußball. Und jetzt ist für mich der Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr mitmache", sagt er.

Zustimmung von Kneipen-Besuchern

Die meisten von Lennys Gästen an diesem Tag in der Kneipe finden seine Entscheidung richtig, sagen sie: "Ich finde es großartig, dass eine Bar, die dann wirklich kommerziell Verluste macht, Menschenrechte und gesellschaftliche Werte wichtiger findet", sagt beispielsweise Stefan, blonde Haare, Brille, Dortmund-Trikot unter dem Kapuzenpulli. Andere wollen nicht ganz auf das Fußball-Event verzichten: "Ich verstehe es total, dass man hier in der Bar die WM nicht zeigt, einzelne Spiele werde ich mir aber vermutlich zu Hause anschauen", sagt Peter, der mit Stefan an einem Tisch sitzt.

Die Vorfreude hält sich in Grenzen

So richtig auf die WM zu freuen scheinen sich dieses Mal wenige: Eine repräsentative Umfrage von Infratest-Dimap aus dem vergangenen Jahr hat ergeben, dass es zwei Drittel der Bundesbürger besser fänden, wenn die deutsche Nationalmannschaft gar nicht erst nach Katar fahren würde. Und Lenny ist mit seinem Boykott nicht der einzige Wirt.

Das Katapult-Magazin und die Initiative "Boycott Qatar" haben gesammelt und kommen deutschlandweit auf 53 Kneipen, die angekündigt haben, die WM diesmal nicht zu zeigen, davon sechs in Berlin. Eine kurze Stichprobe zeigt aber: Offenbar sind es noch viel mehr Wirte, die den Boykott unterstützen. Das "Oberbaum Eck" oder "Zum Franziskaner" in Kreuzberg tauchen in der Zählung beispielsweise nicht auf, obwohl auch sie keine WM-Spiele zeigen werden.

Nicht alle wollen sich am Boykott beteiligen

Aber es gibt auch viele Sportbars, die auf die zusätzlichen Einnahmen durch die WM nicht verzichten wollen. Nicht jeder Gastronom ist politisch. Bei "Vogt's Bierexpress" am Mehringdamm oder im "Brinks" am Herrmannplatz sollen die Spiele laufen wie bei vorherigen WMs auch.

Andere Kneipen zeigen die Spiele, tun sich damit aber schwer: "Der Mensch in mir schreit 'Nein', aber der Gastronom sagt, 'Ich brauch das Geld'", sagt die Wirtin Mascha aus der "Bar 11" in der Wiener Straße. "Corona hat uns genug gegeißelt. Am Ende müssen wir uns das ausrechnen. Und es kann sich kein Gastronom leisten, auf die Einnahmen zu verzichten."

Mascha glaubt, dass nicht alle Kneipen den Boykott durchhalten werden, sagt sie. Der wirtschaftliche Druck sei einfach viel zu groß. Lenny, der Chef des "Fargo", will beim Boykott auf jeden Fall konsequent bleiben, wie er erzählt. Er plant Ausflüge mit seinen Gästen zu Amateurspielen und will Bands einladen oder Pub-Quizze veranstalten, um damit seine Kneipe auch ohne Public Viewing voll zu kriegen. Der Boykott könnte also für ihn funktionieren – mit den richtigen Ideen.

Sendung: rbbUm6, 23.10.2022, 18:00 Uhr

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Beitrag von Robert Ackermann

63 Kommentare

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  1. 63.

    Das wird Katar und den Rest der Welt aber beeindrucken. Lächerlich der Boykott. Gucken die Menschen eben anderswo.

  2. 62.

    Ist schon traurig wenn Sie nicht mehr wissen was Sie schreiben, dann sollte sich man Antworten auf andere Kommentare einfach sparen.

  3. 61.

    Zitat: "Wenn Manuel Neuer nicht mit der Regenbogenarmbinde aufläuft wird sofort ausgeblendet."

    Ihr wiederholtes Gefasel über Neuers Regenbogenarmbinde ist nur noch lächerlich. Wie ich Ihnen bereits mehrfach erklärt habe, wird er mit einer speziellen AB auflaufen. Diese weist nicht das typische Regenbogenmuster auf, sondern stellt szn. einen Kompromiss dar, den der DFB und nicht Neuer zu verantworten hat. Wenn MN selbst hätte entscheiden können, würde er in Katar sicher die AB tragen, die er auch in Russland trug.

    https://img.br.de/9b8fb9fa-e6d7-4457-8ca5-3495ee9e7924.jpeg?q=80&rect=0,125,3596,2026

  4. 60.

    Jaja, Spaßbremse. Sie dürfen alles machen was Sie wollen. Aber lassen Sie anderen den Spaß an der WM

  5. 59.

    Sie tun mir leid. So viel Frust und so wenig Spaß. Ihr Leben muss traurig sein

  6. 58.

    Brot und Spiele für das Volk. Wer die Arenen gebaut und dabei verstorben oder zum Krüppel geworden ist, das ist egal. Solange man auf der Zuschauertribüne sitzt. Und weil ja minütlich sowieso überall auf der Welt Menschen durch Krieg, Hunger und Ausbeutung Menschen sterben muss da auch nicht protestieren. So kann man das natürlich auch betrachten. Viel geändert hat sich nicht seit 2.200 Jahren. Schrecklich.

  7. 57.

    Kein Fußball aus Katar, keine Kleidung aus Bangladesch, keinen Kaffee aus Brasilien und keine Dinge aus Russland. Langsam wird es eng!

  8. 56.

    War Ihr Ghostwriter heute nicht da? Der hätte vlt. den Inhalt des Artikels richtig verstanden und nicht solchen Müll gepostet.
    Es geht bei dem Boykott übrigens nicht gegen Fußball generell, sondern gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter und um 15.000 (in Worten: füfzehntausend!) nicht aufgeklärte Todesfälle während des Baus der Stadien!
    Wer dann bei den Spielen jubelt, hat den Sinn von Sport nicht kapiert. Lesen Sie ntv online:
    https://www.n-tv.de/sport/fussball/Wer-zur-WM-faehrt-wird-Teil-des-Missbrauchs-article23054112.html

  9. 55.

    Weil man mit der korrupten Fifa und den Menschenrechtsverletzungen in anderen Austragungsländern bei WM und Olympia bisher zu nachgiebig verfahren ist soll auch diesmal kein Boykott stattfinden? Wie lange möchte man denn mit der emphatischen Gegenwehr noch warten? Hier hat sich zu vieles an menschenverachtenden Schandtaten aufaddiert. Wenn auch keiner von den prominenten Fußballgrößen den Mund auf macht und man zu hören bekommt man könne sowieso nichts ändern, wir sehen uns diese Blutspiele weder im Lokal noch zu Hause an. Und wenn ich von Wirten in Schöneberg und Charlottenburg höre oder lese die diesmal aus Überzeugung keinen Fußball zeigen, werden wir dort reichlich Essen und Trinken.

  10. 53.

    "Ganz ehrlich, so einen sinnlosen Beitrag habe ich lange nicht gelesen."

    Das passiert hier des Öfteren.
    Die Welt sieht in Wirklichkeit anders aus.
    Ich werde auch diese WM Schauen, wenn es passt auch in der Kneipe.

  11. 52.

    " aber bei der Russen WM vor vier Jahren hat sich kein Mensch aufgeregt oder wurde irgendwas boykottiert "

    Wie Recht Sie leider haben und das alles bereits nach dem Überfall auf die Krim 2014 !!! Ich wage mal zu behaupten das wenn der Westen und allen voran Deutschland schon damals deutlich entschlossener gehandelt hätten wir heute keinen Ukraine Krieg hätten .

  12. 51.

    War die Redaktion heute nicht da?

    Ganz ehrlich, so einen sinnlosen Beitrag habe ich lange nicht gelesen. Ist ja schön, das in Herrn Ackermanns Stammkneipe vielleicht kein Fußball gezeigt wird, aber das ist ja mit Dre Überschrift des Beitrages nicht zu vereinbaren. Wenn 6 Kneipen kein Fußball zeigen in Berlin, dann Boykottieren also Berliner Kneipen also…. So ein aus den Fingern gesogener, nicht stichhaltiger Mist dürfte eigentlich nicht veröffentlicht werden. Vielleicht kann die Redaktion da demnächst Ihre Arbeit wieder aufnehmen und die Menschheit von soetwas befreien….

  13. 50.

    Also ich bin bestimmt kein Fan von Katar, aber bei der Russen WM vor vier Jahren hat sich kein Mensch aufgeregt oder wurde irgendwas boykottiert, ich finde das heuchlerisch.

  14. 49.

    Den Kommentar habe ich geschrieben und nicht Tö.
    So, nun ist Schluss

  15. 48.

    Wo waren Sie denn die letzten Monate? Das ging durch sämtliche Nachrichten

  16. 47.

    @Claudia1369:"Haha, in einem anderen Kommentar schreiben Sie, es zeigt sich, wer Heuchler ist und wer nicht!"
    Ich glaube, da haben Sie sich verlesen. Bleiben Sie bitte sportlich.

  17. 46.

    Bitte
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/energiepakt-mit-katar-bundesminister-robert-habeck-bittet-um-fluessiggas-100.html

  18. 45.

    So eine Bettlerpose habe ich bis dato noch nicht gesehen.

  19. 43.

    " aber man hat ein Land zu versorgen und sehr sehr viele Demonstranten zu beruhigen, die den Einsparkurs nicht mittragen wollen "

    Wenn man mal Corona Leugner , Verschwörungstheoretiker , Nazis , Reichsbürger und sonstige Demokratiefeinde außen vorlässt gibt es doch sicher auch einen Teil von Demonstranten die sich einfach nur Sorgen machen und denen auf Grund der wirtschaftlichen Situation das Wasser einfach bis zum Hals steht und die Schuld für diese Situation tragen NICHT diese Demonstranten sondern die katastrophale und zum Teil einseitig ausgerichtete Politik der letzten 20 Jahre allen voran CDU und SPD !!! Und das trotz ständiger Warnungen aus dem Ausland wie z.b. USA , UK , Polen , Baltikum und einigen mehr . Also ist auch die Politik dafür verantwortlich diese Fehlentwicklungen wieder gerade zu rücken . Ähnliches gravierendes bahnt sich übrigens auch in unserem Verhältnis zu China an was man auch dringend hinterfragen sollte .

  20. 42.

    Ich werde Ihnen mal schreiben, mein Mann gehörte zu den tausenden Gastarbeiter Ende der 60ziger Jahre und da gab es viele Kneipen und Gastwirte die ein Schild im Eingangsbereich hatten : Zugang nur für Deutsche
    Ich glaube was Menschenrechte anbetrifft war Deutschland auch nicht zimperlich. Mein Mann als Italiener wurde nur von Siemens ausgenutzt, wenig Lohn und Bretterbude in Werksnähe. Merken Sie was?
    Lieber rbb24 bitte durchgehen lassen auch wenn es nicht zum Thema passt. Danke

  21. 41.

    Sechs Kneipen. Eine Randnotiz. Und hier sprechen doch eh oftmals Leute, die mit Fußball nichts am Hut haben. Miesepeter mit scheinheiliger Moral. Fußball bleibt die schönste Nebensache der Welt und die meisten werden die WM gucken.

    @ Toska, der Bückling des Wirschaftsministers beim Emir war echt sehenswert

  22. 40.

    "Woraus resultieren Ihre Befürchtungen?" Das ist mein ganz persönliches Empfinden und ich bin weit davon entfernt, "Angst schüren" zu wollen. ICH würde mich nicht trauen - wie früher- im Fan-Outfit zum Zuschauen zu gehen.
    "Ich nehme die Boycott-Qatar-Bewegung als sehr friedlich wahr. Es soll keinen erhobenen Zeigefinger geben, jede und jeder soll für sich selbst entscheiden können, ob sie und er die WM schauen möchte oder nicht und inwiefern sie sich dazu mit anderen Menschen zusammentun." Haha, in einem anderen Kommentar schreiben Sie, es zeigt sich, wer Heuchler ist und wer nicht! Es gibt auch noch Menschen, die einfach Spass am Sport haben und deshalb nicht zu diskriminieren sind.

  23. 39.

    Ich bin kein Deutscher. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir den Spaß nicht verderben lasse.

  24. 37.

    Lieber @Lothar/Alt Westberlin
    Wir sind uns beide einig, Sie haben mit Ihren Kommentar Recht.
    Der Fussball ist ein Geschäft wo man über Leichen geht.
    Ich frage mich immer wieder was will der Wird damit erreichen?!
    Seine Solidarität zeigen, mal ehrlich ob diese Aktion oder Demos das geht doch den Saudis gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei.
    Mein Segen hat der Wird jeder kann machen was er will.
    Ich bin weder Kneipengänger noch Fussballfan und mein Mann wird sich die WM anschauen was hat das eine mit den anderen zu tun.
    Ich wünsche schöne Woche

  25. 36.

    Die“VieFah“ ist gut kommentiert. Danke. Sehr viele WM Fans interessieren sich für die Innenpolitik Katars einfach nicht.
    Mittlerweile bin ich zum Fan von Frauenfußball geworden. Kein unflätiges herumgrölen von den Zuschauerrängen. Keine Fan Club Ausschreitungen. Keine Hunderte Polizist/innen zur Be/Überwachung. Eben alles besser.

  26. 35.

    @Claudia 13469: "Durch die aufgeheizte Stimmung muss man ja schon befürchten, dass dort, wo die Übertragungen noch angeboten werden, Übergriffe durch Gegner stattfinden."
    Woraus resultieren Ihre Befürchtungen? Ich nehme die Boycott-Qatar-Bewegung als sehr friedlich wahr. Es soll keinen erhobenen Zeigefinger geben, jede und jeder soll für sich selbst entscheiden können, ob sie und er die WM schauen möchte oder nicht und inwiefern sie sich dazu mit anderen Menschen zusammentun.
    Ihr Satz erzeugt Angst und diskreditiert die Boykottierenden, obwohl diese sich nichts zu Schulden haben kommen lassen. Das finde ich schade. Man könnte den Satz übrigens genauso gut andersherum formulieren, das tut aber beides überhaupt nicht Not.

  27. 34.

    Gute Entscheidung! Ich schau mir das Katar-FIFA-Gezocke nicht an

  28. 33.

    Die meisten Kneipen werden die WM zeigen. Und das ist gut so. Fußball macht einfach Spaß.

  29. 32.

    Noch zwei Anmerkungen:
    Natürlich wird die private Boykott-Bewegung bei den Verantwortlichen ankommen - Stichwort "Sportswashing". Ich denke, bei adidas, McDonalds, Coca Cola und den anderen großen Sponsoren wird man die rückläufigen TV- und Verkaufszahlen durchaus bemerken und für die Zukunft Schlüsse daraus ziehen, ganz abgesehen vom Imageverlust. Das lässt sich ja alles in Geldsummen quantifizieren.

    Zum Thema WM aus Qatar versus Energie aus Qatar: Für mich ist es wichtig, nicht erst dann zu handeln (und bis dahin nach Ausreden zu suchen, es nicht zu tun), wenn alle Voraussetzungen dafür ideal sind.
    Was meinen Energieverbrauch anbelangt, so kann ich ihn drosseln, so gut es geht. Ich bin bei einem nachhaltigen Anbieter, der zum Ausgleich der von mir entnommenen Menge Strom hierzulande produziertem Öko-Strom in den Stromsee einleiten muss. Ich kann Parteien wählen, welche die Energiewende zügig vorantreiben.
    Die WM kann ich sofort und komplett boykottieren.

  30. 31.

    Ich werde so viele Spiele wie möglich schauen und freue mich darauf.

  31. 30.

    Eine gute Nachricht, dass fast zwei Drittel der Fans die WM nicht verfolgen wollen. Ich werde kein einziges Spiel schauen, die FIFA ist korrupt, die WM eine Farce.

  32. 29.

    Das WICHTIGSTE Zeichen wäre: Das Finale zu spielen. Damals wie heute.
    Wo sind die WICHTIGES Zeichensetzer, die damals in Moskau, ohne die geringste Gefahr für Körper und Gehalt, sogenannte, nicht nachmessbare WICHTIGE Zeichen vom Sofa aus für WICHTIG gehalten haben? Wo sind die WICHTIGEN Ergebnisse dieser Handlungen?
    In Katar ist es anders. Hier entscheidet sich auch wer Heuchler ist und wer nicht.

  33. 28.

    Ich werde während der WM bestimmt häufiger im Fargo sein, danke an den Wirt für seine mutige Entscheidung!

    Es geht darum, eine persönliche Haltung zu entwickeln und auch zu vertreten. Und bei 15.000 toten Gastarbeitern in Qatar seit der Vergabe der WM dorthin (nach Angaben der dortigen Regierung auf Anfrage von Amnesty International) sind für mich einfach sämtliche roten Linien überschritten worden.

    Erst war die Hoffnung da, dass der DFB, die deutsche Politik oder einschlägige Medien wie die "11 Freunde" ihre Stimme gegen eine Teilnahme der deutschen Mannschaft erheben werden und etwas ins Rollen bringen. Nachdem dies alles nicht geschehen ist, organisieren sich Teile der Fans nun eben selbst.

    Schade übrigens, dass ich neulich im Oly mein "Boycott Qatar"-Banner nicht aufhängen durfte, über die Situation im Iran aber sogar über den Stadionsprecher informiert wurde.

  34. 27.

    Profifußball ist doch eh zur Industrie verkommen. Sieht man sich "Sportguck" an - Fußball. Andere Sportarten, eher Randerscheinungen, wenn überhaupt zu sehen. Klar, mit Einschaltquoten lässt sich ja auch trefflich Geld verdienen. Die Werbeindustrie freut sich auch und die ViehFah hat ausreichend Kohle um selbst Scheiche (ab)zuschmieren. Muss man erstmal hinbekommen - so'n Ölscheich schmieren. Ja, und dann wird in einem Land eine WM ausgetragen, in dem öffentliche Hinrichtungen wohl nahezu Eventcharakter haben - und was solls - Menschenrechte - die Arbeiter dort hatten das Recht zu arbeiten - reicht doch. Die Bevölkerung dort soll wohl, wie man liest, auch nicht so happy sein, weibl. Genitalverstümmlung, Kinderheirat, Religionsaustritt als Kapitalverbrechen, Zwangsarbeit, etc. sind bestimmt nicht toll. Aber viel Spass bei der WM - ohne mich.

    (Könnte Spuren von Sarkasmus enthalten)

  35. 26.

    Eine ausgezeichnete Idee. Meine Hochachtung für die Wirte.

  36. 25.

    Es sind ganz sicher sehr sehr viele in der Regierung und der Wirtschaft, die mit Katar keine Geschäfte machen wollen, aber man hat ein Land zu versorgen und sehr sehr viele Demonstranten zu beruhigen, die den Einsparkurs nicht mittragen wollen.

  37. 24.

    Ich finde die Entscheidung, die WM in Katar zu boykottieren und bin dabei. Wer Spaß an Menschenrechtverletzungen hat, kann gerne schauen!

  38. 23.

    Das Ist keine haltlose Unterstellung von Toska sondern der Ausdruck kein Problem mit Gas und Öl eines Massenmörders zu haben. Lässt tief blicken....

  39. 22.

    Wir beide sind uns sicher einig, wenn ich hier schreibe, die Fußballweltmeisterschaft hätte gar nicht erst an Katar vergeben werden dürfen. Doch da war verdammt viel, viel Geld mit im Spiel. Dreimal dürfen Sie raten wer den Gewinn einsteckt.
    Was unsere neuerliche Energiewirtschaft betrifft, läßt sie sich leider nicht anders ändern. Dank Russland. Und glauben Sie mir, ich bin mir fast zu hundert Prozent sicher, die Grünen sind mit Sicherheit auch nicht gerade begeistert über solch Einigungen mit den Saudis. Besonders was die neuerlichen Waffenlieferungen an diese anbelangt. Im Land Jemen findet ein Genozid statt. Ich könnte weiter fortfahren mit solch zweifelhaft politischen Entscheidungen unserer Regierung.

  40. 21.

    Vom Grundsatz haben Sie sicherlich Recht! Aber trotzdem finde ich es gut und richtig, dass man, da wo die Möglichkeit besteht, seine Meinung vertritt und ggf. auch mit den Konsequenzen lebt. Beim Öl und Gas habe ich weniger Möglichkeiten, das zu boykottieren. Bei der WM aus Katar (und nicht nur da), ist es direkt umsetzbar. Irgendwo muss man anfangen! Herzliche Grüße und Danke an die Wirte!

  41. 20.

    Dazu gibt es einen m. M. interessanten Beitrag:
    https://www.deutschlandfunk.de/wm-boykott-katar-100.html
    Solche Ansagen von Wirten, ebenso wie der angekündigte Verzicht auf Fanmeilen gibt es ja inzwischen aus vielen Orten. Prinzipiell finde ich das beachtlich; immerhin verzichtet man damit auf eine Menge Geld. Bewegen werden wir damit nichts, bei den Verantwortlichen kommt es nicht an; ändern wird sich nichts.
    Es wird darauf hinauslaufen, dass sich die Menschen, die die Spiele sehen möchten, privat zusammensetzen. Durch die aufgeheizte Stimmung muss man ja schon befürchten, dass dort, wo die Übertragungen noch angeboten werden, Übergriffe durch Gegner stattfinden.

  42. 19.

    "Komisch, die WM will man boykottieren aber Öl und Gas nimmt man gerne von den Scheichs"

    Haltlose Unterstellung.

  43. 18.

    Ich hatte schon bei der WM 2014 das ungute Gefühl, dass dies möglicherweise die schönste, aber auch die letzte Fußball-WM traditioneller Prägung sein würde, die ich vielleicht noch erlebe,
    Alle Spiele live und in HD im Free-TV, dazu in einem Land, in dem die Fußballbegeisterung Teil der nationalen Identität ist. Und dann auch noch im Sommer!
    Wenn ich da an Südafrika denke mit dem permanenten Vuvuzelagetröte - das war ja noch schlimmer, als die ewig gleichen Gesänge beim Dauersupport aus deutschen Stadien. Oder Russland mit diesem unsäglichen Hotel - wo man nicht mal Millionär zu sein brauchte, um von dort schleunigst wieder in die Zivilisation zu kommen.
    Nun also Katar, wo Fußball ungefähr so populär ist wie Curling in Honduras.
    2026 dann auf ein Neues in Mexiko, USA und Kanada Bleibt nur zu hoffen, dass die Menschen in den Austragungsorten in Kanada und USA auch wissen, in welchem Stadion die Spiele stattfinden, und das es eine Fußball-WM bei ihne gibt.

  44. 17.

    @ boomer, richtig. Hatte ich mit "fragwürdigen Gegenden" implizieren wollen. Breitensport muss gefördert werden. Die Frage ist natürlich, wo die Grenze zum Spitzensport gezogen werden muss oder sollte. Ich glaube, es gibt einen beiderseitig begünstigenden Effekt von Breiten- und Spitzensport.
    Einfaches Beispiel ist der Berliner Marathon. Sowohl Freizeit- als auch Spitzensportler nehmen teil und mit meinem Startgeld finanziere ich u.a. auch das Preisgeld des Gewinners. Andererseits gewinnt das Rennen durch die teilnehmenden Spitzensportler an "Ansehen" und die Organisation wird auch für die Freizeitsportler perfekt. Aber hier sind die geschäftlichen Maßstäbe noch in einem akzeptablen Rahmen. Das ist bei Sportarten wie dem Fußball aus dem Rahmen gelaufen. Zuviel Geschäft. Der gravierenste Fehler dieser WM ist und war aber die Wahl dieses Gastlandes.

  45. 16.

    Ich hasse es wenn Leute sich mit quatschen als besser darstellen. Wenn diese Unternehmer bei einer guten Wm der deutschen Mannschaft, ihre Kneipen auch im Viertel-, Halbfinale oder Finale nicht öffnen oder zumindest keine Übertragung zeigen dann könnten sie darüber reden und Rbb24 darüber berichten.

  46. 15.

    "Der Boykott deutscher Spiele....." es geht hier aber um die WM.
    "Wenn Manuel Neuer nicht mit der Regenbogenarmbinde aufläuft wird sofort ausgeblendet....." Und das nennt man dann " unabhängige Berichterstattung?"

  47. 14.

    Auch aus meiner Sicht, liegt hier Zuviel im Argen. Oftmals hat man den Eindruck. Das Wort Demokratie und Menschenrechte sind nur ein Wort, welches die meisten nicht mehr interessiert, Hauptsache ICH. Politik,Wirtschaft und Sport leben uns es vor. Die WM ist eines von so vielen, was völlig aus dem Ruder läuft. Die meisten von uns sind oberflächlich und das wissen die von Politik,Wirtschaft und Sport nur zu genau.

  48. 13.

    Richtig, keine Sportübertragungen aus „solchen“ Ländern, die uns möglicherweise Gas liefern könnten, und somit für den Strom der Sportübertragung sorgen.


  49. 12.

    Warum und weshalb soll denn ein Gastwirt mit sich selbst in reinen kommen was hat er denn verbrochen.
    Und wie Sie schon schreiben gerade nach Corona steht ja den Wirten das Wasser bis zum Hals. Wenn ich solche Artikel immer lese frage ich mich jedesmal was ändert sich durch Boykott oder Demos an der Situation ?! die nun mal vorhanden sind. Nennen Sie ein Beichspiel wo sich was geändert hat in den jeweiligen Land.
    Wenn, muss das ganz konzequent durchgezogen werden und gar keine Übertragung der WM in Deutschland erfolgen, das will man aber nun auch nicht weil hinter vorgehaltener Hand viele sagen, na ja , ich sehe doch ganz gerne Fussball. Das ist es was ich meine. Jeder Gastwirt kann machen was er will. Was ich nicht in Ordnung finde ist die Zwiespältigkeit der Menschen die aus o.g. Artikel die Übertragung ablehnen aber auf der anderen Seite beide Augen und Ohren zudrücken wenn man mit den Saudis Geschäfte machen kann.

  50. 11.

    Der Boykott deutscher Spiele kann sich sogar auf das Fernsehen auswirken: Wenn Manuel Neuer nicht mit der Regenbogenarmbinde aufläuft wird sofort ausgeblendet. Weil es ja dann die pure Heuchelei wäre. In Moskau hatte er ja nichts zu befürchten.

    P.S. Welche Diktatur ist schlimmer? Für M. Neuer ist das klar. Oder sollte man da keine Unterschiede machen?

  51. 10.

    Es sind nicht nur die fragwürdigen Gegenden, sondern das gesamte Geschäftsmodell, das man hinterfragen sollte. Wenn es wirklich um den Sport ginge, würden sich nicht einige Funktionäre und Spitzensportler die Taschen voll machen, sondern den Breitensport viel mehr unterstützen. Auch in den Fußballregional- und Kreisligen gibt es gute Spieler und spannende Spiele.

  52. 9.

    Nationalmannschaft.....wollen Sie wirklich das die Jungs total verarmen??? Außerdem wäre für einen Boykott Voraussetzung Ehre im Leib zu haben.
    Der ganze Sport ,nicht nur Fußball, ist von Korruption durchsetzt.



  53. 7.

    Was will es uns sagen?!
    Hmmmpf

    Na dann starte mal deine friedliche Revolution in dieser ach so schlimmen Staatsdikatur. :))

  54. 6.

    Wenn man nicht nur schriftlich kritisieren, nicht nur schimpfen und meckern möchte, kann man die Wirte, die die korrupte Fifa und den unethischen Deutschen Fußballbund nicht unterstützen wollen und konsequent gegen menschenverachtende Diktaturen auch in der Praxis protestieren werden, solidarisch unterstützen. Indem man zum Beispiel persönlich vor Ort reserviert und seinen Besuch mit möglichst vielen Leuten ankündigt. Wir gehen nie in Fußballkneipen, aber das könnte sich jetzt ändern. Vielleicht werden Listen mit demokratiefreundlichen Wirten Berlin weit publiziert die die Fußballspiele nicht übertragen. Diesen Wirten müsste man "die Bude stürmen" und großen Gewinn bescheren. Das wäre ein Zeichen tatsächlicher gelebter solidarischer Demokratie. Nicht nur schwätzen, machen!

  55. 5.

    Nun, alle großen Sportevents sollte man kritisch betrachten. Das ist nicht nur eine Fußball WM, dass sind auch olympische Sommer- und Winterspiele in fragwürdigen Gegenden.
    Das deutlichste Zeichen könnte die dt. Nationalmannschaft setzten und nicht hinfahren.
    Hut ab vor den Wirten, die das durchziehen wollen und ich hoffe, ihre Kunden gehen da mit. Für das gute Gefühl, denn bei den Verantwortlichen wird das nicht ankommen.

  56. 4.

    Deutschland wach endlich auf …
    Wie lange wollt ihr den Irrsinn noch ertragen …
    Auf auf zur friedlichen Revolution …

    PS: bin weder Rechts oder Links nur ein Bürger aus der Mitte

  57. 3.

    Sie haben sicher nicht ganz Unrecht mit Ihrer Meinung und geheuchelt und gelogen wird gerade in der Politik so viel wie kaum woanders aber letztendlich entscheiden tun es sicher die wirtschaftlichen Verhältnisse jedes einzelnen Wirts und das eigene Gewissen . Es ist sicher zur Zeit nicht leicht für die Wirte nach Corona und während der Energiekrise aber ich denke es ist auch nicht ganz unwichtig mit sich selber im reinen zu sein und auch noch am nächsten Tag sich in den Spiegel schauen zu können . Schlimmer finde ich eigentlich die Gäste die solche TV Übertragungen in den Kneipen verlangen da diese sonst nicht mehr ihr Bierchen bestellen anstatt sich solidarisch zu verhalten mit den Wirten .

  58. 2.

    Es geht auch darum ein deutliches Zeichen zu setzen. Im übrigen sind Gastwirte keine Politiker/innen. Wer immer diese Übertragungen sehen will, kann das gut vorm heimischen aus Bildschirm tun. Meinen Respekt haben diese Gastwirte allemal.

  59. 1.

    Komisch, die WM will man boykottieren aber Öl und Gas nimmt man gerne von den Scheichs da spielen dann Menschenrechte auf einmal keine Rolle mehr.
    Die Gastwirte wären dumm wenn sie das machen und sich der Heuchelei der Regierung anschließen würde.

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