Hertha-Trainer Sandro Schwarz - "Ich mache mir null Gedanken darüber, dass die Stimmung kippen könnte"
Obwohl Hertha BSC nach der Niederlage gegen Leipzig weiter im Tabellenkeller steht, ist die Stimmung im Verein positiv. Trainer Sandro Schwarz vertraut darauf, mit seiner Mannschaft auf dem richtigen Weg zu sein.
Wer das Spiel von Hertha BSC bei RB Leipzig erst kurz nach Abpfiff eingeschaltet hat, hätte den Eindruck gewinnen können, die Berliner hätten gerade gewonnen. Doch obwohl die Aufholjagd von Hertha, die aus einem 0:3 noch ein 2:3 machten, am Ende nicht belohnt wurde, animierte Trainer Sandro Schwarz die mitgereisten Fans zum Applaus. Auch am Sonntag zeigt sich der Coach trotz fehlender Punkte weiter optimistisch und spricht in einer Medienrunde über ...
… die Ansprache am Sonntag an die Mannschaft:
In der ersten Halbzeit fand ich die ersten 25 Minuten sehr ordentlich. Wir hatten eine gute Struktur in der Arbeit gegen den Ball. Mit dem zweiten Angriff des Gegners haben wir das Gegentor bekommen. Nach der unglücklichen Standardsituation kam das 2:0. Dann hatten wir wenig Entlastung nach vorne. Dennoch war die erste Halbzeit kein 3:0-Spiel. In die zweite Halbzeit sind sie mit viel Mut, Energie und Widerstandsgeist reingegangen. Das war großer Sport. Wie wir dann nochmal am Ergebnis geschraubt und den Glauben aufrecht gehalten haben, das war sehr, sehr gut.
… die Gratwanderung zwischen guter Leistung und fehlenden Punkten:
Als Außenstehender sieht man die acht Punkte und eine Tabellenregion, die nicht schön anzusehen ist. Jeder kann sich sicher sein, dass uns das bewusst ist. Es ist nicht so, dass wir zufrieden im Bus sitzen und denken, wie super wir zurückgekommen sind. Wir ärgern uns in erster Linie darüber, dass wir den Lucky Punch nicht gesetzt haben.
Ich finde, die Atmosphäre und die Stabilität auf dem Trainingsplatz sind sehr gefestigt. Deswegen mache ich mir null Gedanken darüber, dass die Stimmung kippen könnte. Unser Fokus liegt darauf, eine Top-Trainingswoche zu absolvieren und gut vorbereitet in das Spiel gegen Schalke zu gehen. Das Urvertrauen in die Jungs ist riesig. Das geben sie mir jeden Tag zurück.
… über das nächste Spiel gegen Schalke und den Druck, zu gewinnen:
Ich habe den Jungs gestern nach dem Spiel gesagt, dass man spürt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Jetzt kommt das Schalke-Spiel und die Forderung: "Jetzt müsst ihr gewinnen." Nein, wir wollen gewinnen. Das ist der große Unterschied. Es geht nicht darum, in dieses Spiel zu gehen und zu denken, wir haben gut gespielt und die Belohnung wird kommen. Nein, du musst in Vorleistung gehen und investieren.
… die Verbindung zwischen Mannschaft und Fans auch nach einer Niederlage:
Es ist immer wichtig, dass du als Klub diese Atmosphäre spürst. Was die Zuschauer und Fans betrifft: Gänsehaut. Es war sehr emotional gestern, weil es sehr mitfühlend war, wie sie uns unterstützt haben. Mir war es wichtig, dass die Mannschaft das auch spürt, das das ein Extra-Schub ist. Die Jungs fühlen sich auch besser, wenn du dieses Gefühl hast, was diese Verbindung angeht. Es macht auch mehr Spaß, den Glauben aufrecht zu halten.
Sendung: rbb UM6, 16.10.2022, 18 Uhr