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Quelle: IMAGO / Nordphoto

Hertha-Trainer Sandro Schwarz

"Wir müssen sachlich bleiben"

Hertha BSC hat als Tabellenvierzehnter in der Fußball-Bundesliga nur noch einen Zähler Vorsprung auf vier punktgleiche Teams. Wie Trainer Sandro Schwarz damit umgeht und worauf es jetzt ankommt, hat der 44-Jährige am Montag bei einer Medienrunde erzählt.

Sandro Schwarz sprach über ...

... die Niederlage in Leverkusen:

Das war kein Rückschlag oder Rückschritt, das war aufgrund der erbrachten Leistung einfach verdient. Wir haben nicht gut verteidigt, waren zu langsam in den Entscheidungen, haben taktische Fehler gemacht, was Leverkusen mit seiner Geschwindigkeit und Qualität dann sehr gut ausgenutzt hat. Großes Manko war auch, dass wir nur wenige Bälle erobert und die dann auch schnell wieder verloren haben.

... unerklärliche Abwehrfehler:

Wir hatten keine gute Abstimmung. Es geht nicht darum, jeden Zweikampf zu gewinnen, aber gegen Leverkusen muss dann der nächste Spieler da sein, der die Tiefe aufnimmt. Gerade bei dem vierten Gegentor ist es für jeden ersichtlich, dass unsere Schnittstellen und Räume in der Defensive offen waren und das hat Leverkusen ausgenutzt.

Analyse | Herthas Niederlage in Leverkusen

Ohne große Not

Wie schon beim letzten Auswärtsspiel in Dortmund verliert Hertha gegen Leverkusen mit 1:4. Gegen den BVB konnten die Berliner trotz der Niederlage noch von einer ordentlichen Leistung sprechen, gegen Leverkusen fehlte es jedoch an Vielem. Von Marc Schwitzky

... eine mögliche Systemumstellung:

Das war gegen Leverkusen keine Systemfrage. Wir haben im 5-3-2-System angefangen und vor dem vierten Gegentor hatten wir auf 3-4-3 umgestellt.

... die schlechte Auswärtsbilanz:

Das Auswärtsspiel in Dortmund (1:4) und in Leverkusen (1:4) kann man nicht vergleichen. In Dortmund hat meine Mannschaft ein viel strafferes Spiel abgeliefert, dort haben wir geradliniger nach vorne gespielt. Klar ist aber auch, dass nach den beiden Auswärtsniederlagen und der Auswärtsbilanz das Thema aufkommt. Das geht einigen Mannschaften in der Bundesliga so. Zwar ist das Ergebnis beider Partien identisch, aber vom Inhalt her unterscheiden sich beide Spiele komplett.

... den Blick nach vorn:

Das Leverkusen-Spiel analysieren wir kritisch. Wir müssen dem Team die eigenen Schwächen aufzeigen. Im Idealfall machen wir das im nächsten Heimspiel gegen Mainz 05 besser. Die gute Nachricht ist ja, dass es nicht allzu lange her ist, dass wir es gezeigt haben. Und da gilt es jetzt, den Anker wieder rein zu werfen. Die Fehler, die wir in Leverkusen gemacht haben, lassen sich ja sehr einfach abstellen.

Güteverhandlung am 3. April

Arbeitsgericht prüft Klage von Bobic gegen Kündigung bei Hertha

Ex-Geschäftsführer Fredi Bobic wehrt sich gegen die Kündigung von Hertha BSC. Der erste Gerichtstermin ist nun terminiert. Auch Marken-Botschafter Axel Kruse geriet in den Fokus. Er äußerte sich im rbb-Podcast "Hauptstadtderby" zu den Vorwürfen.

... ehemalige Mainzer bei Hertha:

Jean-Paul Boetius und Suat Serdar sind beides wichtige Spieler für Hertha BSC. Beide könnten den Ball noch geradliniger nach vorne spielen, um noch mehr Torgefahr aus zu strahlen und noch mehr einfache Ballverluste zu vermeiden. Das ist für die Achter-Position ein extrem wichtiger Faktor.

... den Matchplan gegen Mainz:

Auf die wuchtige Torgefahr von Mainz müssen wir uns einstellen und dieser begegnen. Im Training haben wir damit schon angefangen und unsere Erkenntnisse werden wir dann in die Trainingsform reinpacken, um das dann am Samstag im Spiel umzusetzen.

... die persönliche Bedeutung von Mainz 05:

Ich habe dort eine lange Zeit verbracht, als Spieler, als Nachwuchs- und Profitrainer, das war eine besondere Zeit für mich. Es sind noch einige Kontakte da, auch wenn es schon bald vier Jahre her ist. Dennoch bin ich froh, in Berlin zu sein und es geht jetzt darum, mit den Jungs von Hertha BSC die drei Punkte am Samstag zu holen.

... die Situation im Tabellenkeller:

Die Realität ist, dass fünf Mannschaften um den Klassenerhalt betteln. Wir sind eine davon und haben die Möglichkeit, das aus eigener Kraft zu erzielen. Dennoch müssen wir uns frei machen von dieser Konstellation und davon, was andere Mannschaften machen. Wir dürfen nach Siegen nicht in Euphorie und nach Niederlagen nicht in eine Untergangsstimmung verfallen. Wir müssen sachlich bleiben, aber am Wettkampftag brauchen wir auch eine Emotionalität. Bis zum letzten Spieltag geht es um was, das ist doch das Geile.

Sendung: rbb24, 06.03.2023, 18:00 Uhr

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