Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga - Die Eisbären wollen wieder angreifen

Mo 11.09.23 | 20:17 Uhr
Die Spieler der Eisbären Berlin bilden einen Mannschaftskreis (Quelle: IMAGO/Contrast)
Bild: IMAGO/Contrast

Am Freitag starten die Eisbären in die neue Eishockey-Spielzeit. Nach einer enttäuschenden Saison wollen sie wieder um den Titel mitspielen. Die Entwicklung in der Vorbereitung stimmt optimistisch.

Über ein halbes Jahr nach dem letzten Pflichtspiel geht es für die Eisbären am Freitag (19:30 Uhr) in Berlin wieder los. Am ersten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) empfangen sie zu Hause Vize-Meister ERC Ingolstadt. "Für uns ist es nach der letzten Saison wichtig, dass wir eine gute und attraktive Hauptrunde für unsere Fans spielen", sagte Sportdirektor Stephane Richer am Montag auf der Pressekonferenz zur Saisoneröffnung. Denn in der letzten Spielzeit verpassten die Berliner als Titelverteidiger die Playoffs und hatten dadurch eine der längsten Sommerpausen ihrer Geschichte. Aber auch viel Zeit, um die Enttäuschung zu verarbeiten und sich auf die neue Saison vorzubereiten.

Wie lief die Vorbereitung?

In einem Wort: durchwachsen. Nach einem Sieg über Zweitligist Lausitzer Füchse gab es in drei Testspielen gegen Teams aus Tschechien drei Niederlagen. Insbesondere im Spiel in Unterzahl lief noch wenig zusammen: Gleich sieben der insgesamt elf Gegentreffer kassierten die Eisbären mit einem Mann weniger auf dem Eis. Doch Testspiele sind bekanntlich dazu da, um aus ihnen zu lernen. Und das taten die Hauptstädter offenbar. Die folgenden drei Partien, darunter zwei gegen DEL-Konkurrenten, gewannen sie – und lassen Trainer Serge Aubin optimistisch bilanzieren: "Ich glaube, wir hatten eine gute Vorbereitung. Die Jungs haben extrem hart gearbeitet. Wir sind startklar. Außerdem sind derzeit alle Spieler gesund."

Was hat sich im Kader getan?

Ein Grund für die Startschwierigkeiten in der Vorbereitung dürfte auch der große Umbruch sein, den der Rekordmeister in diesem Sommer erlebt hat. Gleich 14 Spieler haben den Verein verlassen, darunter Vereinsikone Frank Hördler, das junge Torhüter-Duo Ancicka und Markkanen und Stürmer Giovanni Fiore.

Dem gegenüber stehen zwölf Neuzugänge, unter anderem die deutschen Nationalspieler Kai Wissmann, Frederik Tiffels, Tobias Eder und Lean Bergmann. Zudem kehrte Stürmer Blaine Byron zurück. Im Tor setzen die Berliner in dieser Saison auf den erfahrenen US-Amerikaner Jake Hildebrand, der zuletzt für Ligakonkurrent Frankfurt auflief. "Wir haben dem Team viele neue Elemente hinzugefügt", resümiert Chefcoach Aubin die Transferphase. "Das gibt mir große Flexibilität auf allen Positionen, um Spieler zu wechseln, wenn es nötig ist. Und wenn wir Verletzungen haben, sind wir in der Lage zu reagieren."

Was ist das Saisonziel der Eisbären?

"Die Eisbären stecken sich immer hohe Ziele. Wir wollen wieder zu den Topteams der Liga gehören", sagte Sportdirektor Stephane Richer am Montag. Stürmer Marcel Noebels formulierte es vor rund einer Woche sogar noch ambitionierter: "Unser Ziel ist klipp und klar, zweistellig in den Sternen zu werden und die zehnte Meisterschaft zu holen.“

Doch die Konkurrenz ist groß. Richer sieht vor allem Titelverteidiger Red Bull München und die Adler Mannheim in der Favoritenrolle. Auch die Kölner Haie hätten sich im Sommer "gut verstärkt" und seien nun eine "Spitzenmannschaft", so der Sportdirektor.

Was ist neu in dieser Saison?

Nach dem Wechsel von Routinier Frank Hördler zu seinem Heimatklub Selb brauchten die Eisbären einen neuen Mannschaftskapitän - und haben ihn in Kai Wissmann gefunden. Der Rückkehrer, der zuletzt ein Jahr in Amerika gespielt hat, trug zuvor schon acht Jahre das Trikot der Berliner und gewann bereits zwei Titel in der Hauptstadt. Unterstützt wird er künftig von Marcel Noebels und Morgan Ellis.

Und auch in der Tabelle gibt es eine Änderung. Nachdem im Zuge der Corona-Pandemie wegen möglicher Spielausfälle der Punkteschnitt eingeführt wurde, kehrt die DEL nach drei Jahren nun wieder zur Reihenfolge nach Punkten zurück.

Und sonst?

In dieser Spielzeit feiert die DEL außerdem ein Jubiläum: Seit 30 Jahren gibt es die Liga bereits. Mehr als 5.500 Zuschauer wollen in dieser Saison kein Heimspiel der Eisbären verpassen. So viele Dauerkarten hat der Verein bisher bereits verkauft. Auch für den Auftakt am Freitag ist ein Großteil der Karten bereits weg. Geschäftsführer Thomas Bothstede rechnet mit einer ausverkauften Halle.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.09.2023, 06:15 Uhr

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