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Quelle: Lena Chekhaovska)

Preisverleihung am Samstagabend

Hauptpreis des Filmfestivals Cottbus geht an ukrainische Regisseurin

In den vergangenen Tagen stand Cottbus ganz im Zeichen des osteuropäischen Films. Zum Abschluss der 33. Ausgabe des zweitgrößten Filmfestivals der Region wurden am Samstagabend die Preise verliehen.

Beim diesjährigen Filmfestival Cottbus sind am Samstagabend die Wettbewerbspreise verliehen worden. Den mit 33.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt die ukrainische Regisseurin Anna Buryachkova.

Für ihren unter niederländischer Beteiligung entstandenen Film "Forever Forever" gab es ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. Der Film erzählt vom Erwachsenwerden in den postsowjetischen 1990er Jahren in Kiew. "Forever Forever" gewinnt den Hauptpreis "für eine fesselnde Coming-of-age-Geschichte, die die Wirren des Ostblocks der 90er Jahre auf eine authentische, bewegende und gut konstruierte Weise zeigt", wie die Internationale Festivaljury begründete.

Interview | Filmemacherin Inga Pylypchuk

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Der Krieg in der Ukraine hat Inga Pylypchuks Leben verändert. Mit Kriegsausbruch flüchtete ihre Mutter zu der Filmemacherin nach Berlin. Im Film "How far is close" dokumentiert Pylypchuk diesen Umbruch. Ein Gespräch mit Mutter und Tochter.

Zwei Preise gehen nach Georgien

Den Spezialpreis für die beste Regie bekam der Georgier Rezo Gigineishvili für "Patient #1". Darin geht es um einen siechenden sowjetischen Polit-Funktionär und ein politisches System, das seine Symbolfiguren künstlich am Leben halten muss, um selber zu überleben. Die Jury bescheinigt dem Preisträger "eine komplizierte, vielschichtige Metapher der scheinbar alten Zeiten, die sich leider immer noch sehr wahr und relevant anfühlt, während er ein wunderbares Ensemble von Darstellern meisterhaft orchestriert."

Die Georgierin Eka Chavleishvili bekommt den mit 5.000 Euro dotierten Darstellerpreis für ihre Rolle im Film "Blackbird Blackbird Blackberry". Sie überzeuge in dem Film "mit der Gestaltung einer unvergesslichen Figur mit einer solchen Kraft, Größe und Tapferkeit, dass man einfach nicht die Augen von ihr lassen kann", teilte die Jury mit.

Zur besten Produktion im U18-Wettbewerb kürte die Jury "Dyad". Im bulgarischen Film von Yana Titova greift ein junges Mädchen zu extremen Mitteln, um die Liebe ihrer Mutter zu bekommen. "Der Film hat einen Plot, mit dem keiner von uns gerechnet hat, die Story hat uns mitgerissen und überzeugt. Ein super Film, der auf eine sehr gute Art verschiedene Problematiken wie Drogenkonsum, Abhängigkeit, aber auch Missbrauch und den Generationenkonflikt beschreibt", so die Begründung der U18-Jury, die aus Schülerinnen und Schülern des Niedersorbischen Gymnasium Cottbus besteht.

Interview | Dokumentarfilmer Maksim Kurnikov

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Vor 100 Jahren starben fünf Millionen Menschen an einer Hungersnot in der Sowjetunion. Maksim Kurnikov will mit seiner Dokumentation "Famine" die Erinnerung daran wecken. Wie das trotz staatlicher Verbote geht, erzählt er im Interview.

Programmchef ist zufrieden

Der Publikumspreis des 33. Filmfestivals Cottbus geht an den Film "Clara" von Sabin Dorohoi. Darin verlässt eine junge Rumänin ihre Heimat und ihr Kind, um in Deutschland Geld zu verdienen.

Programmdirektor Bernd Ruder zog ein positives Fazit des Filmfestivals, das am Sonntag mit 30 Filmvorführungen endet. "Mit der inhaltlichen und künstlerischen Vielfalt dieses Jahrgangs hat das Filmfestival Cottbus einen Kontrapunkt zu den bedrückenden Tagesnachrichten aus aller Welt gesetzt", teilte er mit. Das 34. Filmfestival Cottbus wird vom 5. bis 10. November 2024 stattfinden.

Offenlegung: Das Preisgeld für die beste Regie (7.500 Euro) wurde auch in diesem Jahr vom rbb gestiftet. Die Entscheidung über die Preisvergabe oblag wie immer ausschließlich der Jury.

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