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Audio: Inforadio | 20.10.2020 | Elke Bader | Quelle: Elke Bader/ rbb

Hofgemeinschaft Basta

Solidarischer Landwirtschaftsbetrieb erhält Berlin Brandenburg Preis

Die Hofgemeinschaft Basta im Oderbruch hat am Dienstagabend für seinen Betrieb der solidarischen Landwirtschaft den Berlin Brandenburg Preis erhalten. Dieser wird von der Stiftung Zukunft Berlin für Projekte mit herausragenden Leistungen für die Region verliehen.

Die Hofbewohner haben Besuch von ihren Mitgliedern aus Berlin bekommen. Einige sind zum ersten Mal auf Basta in Letschin (Landkreis Märkisch-Oderland). An ihren Schuhen klebt die schwarze Erde. Renee, eine der Bewohnerinnen der Hofgemeinschaft, führt die Solidar-Mitglieder über die Felder, zeigt ihnen die Folienzelte und erklärt: "Gerade läuft die große Herbsternte, in der wir die ganzen Wurzel- und Kohlkulturen ernten, damit die Leute sehen können, wo ihr Gemüse wächst."

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Gemeinsame Saison-Finanzierung

Nach dem Rundgang packen die Gemeinschaftsmitglieder mit an und ernten rote Beete. Insgesamt hat der Hof über 500 Mitglieder. Die meisten davon leben in Berlin. Über die Mitgliedsbeiträge finanziert sich die solidarische Landwirtschaft. Einmal im Jahr gibt es eine sogenannte Bieterrunde, erklärt Matteo vom Hof Basta: "Die Leute entscheiden, wie viel sie für die ganzjährige Gemüseversorgung zahlen wollen. Die Idee dahinter ist, dass das, was die Leute bezahlen, die Produktionskosten und die Löhne der Mitarbeiter deckt." Wenn die Bieterrunde zusammengerechnet den Finanzplan deckt, kann die Saison gestartet werden.

Faire Löhne gegen Ausbeutung

Daniela aus Berlin Neukölln ist ebenfalls beteiligt und meint, dass ein solidarisches Landwirtschaftssystem für alle beteiligten fair funktioniert. "Ich finde einmal, dass Leute, die hier arbeiten, davon leben können müssen und auch klar ist, dass sie nicht ausgebeutet werden. Da es hier so klein ist, findet eine Diskussion wie im Sommer über Erntehelfer nicht statt, die aus anderen Ländern hierhergebracht werden, um zu wirklichen Niedriglöhnen zu arbeiten." Daniela hat sich bewusst für das regionale Gemüse entschieden. "Das Gemüse schmeckt besser und man hat einen ganz anderen Bezug dazu, als wenn man es im Laden kauft."

Quelle: Elke Bader/ rbb

Berlins Gemüsegarten

Auf 20 Hektar bauen sechs Gärtnerinnen und Gärtner Gemüse, wie Kohl, Zucchini, Paprika oder Tomaten an. Und Regionalität liegt im Trend. Einmal pro Woche bringen die Mitarbeiter die geerntete Ware nach Berlin in Partner-Geschäfte. Renee erklärt: "Das sind selbstorganisierte Depots, wo wir das Gemüse hinbringen. Und Leute, die Anteile bei uns haben, bekommen dann alles, was wir schaffen zu ernten und teilen sich das untereinander auf."

Zwei der Depots gibt es in Berlin Neukölln und eins im Friedrichshain. Von dem Angebot macht auch Mitglied Sascha gebrauch. Er zahlt 42 Euro im Monat. Entsprechend erhält er einen Anteil am Hof. Wenn er Zeit hat, fährt er auch raus ins Oderbruch und hilft auf dem Feld mit. "Das ist vom Saatgut bis zum Gemüse auf dem Teller sehr durchdacht. Wir wollen am Ende das geilste Gemüse auf dem Teller haben."

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.10.2020, 17:30 Uhr

Beitrag von Elke Bader

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