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Audio: Antenne Brandenburg | 12.02.2021 | Maximilian Horn | Quelle: imago images/Jürgen Ritter

Hubschrauber-Flüge über dem Barnim

Panketaler protestieren gegen Pläne für Luftrettungsstation in Berlin-Buch

Laut der Berliner Senatsverwaltung steigt die Zahl der Rettungseinsätze per Hubschrauber zunehmend an. Deshalb plant die Stadt am Klinikum in Berlin-Buch eine weitere Luftrettungsstation. Bei den Anwohnern im benachbarten Panketal regt sich Widerstand.

Derzeit gibt es in Berlin zwei sogenannte Luftrettungsstationen - Orte, an denen Hubschrauber für die Luftrettung stationiert sind. Eine ist in Berlin-Marzahn angesiedelt, die andere in Berlin-Steglitz. Das Verfahren für eine dritte Station ist zurzeit in vollem Gange. Geplant ist diese auf dem Helios-Klinikum in Berlin-Buch. Im direkt angrenzenden Panketal (Barnim) regt sich nun Widerstand dagegen.

Von 150 zu möglichen 1.900 Hubschrauber-Starts

Das Helios-Klinikum Berlin-Buch liegt unmittelbar im Sichtfeld des Gartens von Panketalerin Liane Reinecke. Hubschrauber-Lärm ist sie gewohnt. Vom Dach-Landeplatz des Klinikums werden derzeit etwa 130 Einsätze im Jahr geflogen. Eine Belastung für die Anlieger, sagt Reinecke: "Es ist sehr laut. Manchmal bin ich im Sommer dann auch reingangen oder habe meinen Enkelkindern die Ohren zugehalten."

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Doch derzeit läuft das Verfahren für einen zusätzlichen Bodenlandeplatz, an dem laut Antragsunterlagen jährlich bis zu maximal 1.900 Einsätze pro Jahr und somit durchschnittlich zehn Flugbewegungen am Tag möglich wären. Für Liane Reinecke und ihre Nachbarn wäre das eine Katastrophe. "Wenn hier alle Stunde ein Hubschrauber startet, landet oder kreist, und das auch noch nachts, können wir eigentlich unsere Koffer packen und wegziehen."

Senat: Bedarf stark gestiegen

Weil die Einsätze in der Notfallrettung immer weiter anstiegen, brauche die Hauptstadt eine dritte Luftrettungsstation mit eigenem Hubschrauber. Das ließ die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf Anfrage des rbb am Freitag verlauten. Der Standort in Buch sei für eine solche Stationierung grundsätzlich geeignet.

Panketals Bürgermeister Maximilian Wonke (SPD) sieht das völlig anders: "Wir sind hier schon mit dem Hubschrauber versorgt. Von den vielen Flügen, die jetzt dazukommen sollen - die vielen Transport- und Versetzungsflüge - hat Panketal nichts. Ich bin kein Freund davon, sturen Egoismus zu äußern. Doch der Einschnitt für uns wäre enorm."

Einwände bis Ende Februar

Derzeit geht es erstmal um die Genehmigung des Landeplatzes durch die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg. Bis zum 25. Februar können Bürger sich hier noch mit Stellungnahmen einbringen. Sollte die Behörde den Platz dann genehmigen, liegt das letzte Wort beim Berliner Senat. Von dort heißt es, eine finale Entscheidung über den Standort sei noch nicht getroffen worden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.02.2021, 16:40 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 13.02.2021 um 11:12 Uhr geschlossen

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