Für längere Züge ab Dezember - Bahn beginnt mit Verlängerung der Bahnsteige entlang der RE1-Strecke

Die RE1-Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) gilt als die am stärksten genutzte Schienenverbindung in Brandenburg. Die VBB will längere Züge mit mehr Sitzplätzen auf die Strecke bringen. Dafür sind allerdings einige Umbauten erforderlich.
Die Deutsche Bahn will bis zum Fahrplanwechsel im Dezember sechs Bahnsteige entlang der RE1-Strecke für den Einsatz längerer Züge ausbauen. Dafür wurde am Mittwoch am Bahnhof Berkenbrück (Oder-Spree) der erste Spatenstich durchgeführt. Das teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) dem rbb mit.
Den Start für den Ausbau der Bahnsteige gaben am Mittwoch Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) sowie Vertreter der Deutschen Bahn und des VBB.
Mehr Sitzplätze, besserer Service und Wlan
Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember halten an allen RE1-Stationen sechsteilige neue Züge vom Typ Desiro HC mit 637 Sitzplätzen. In einer zweiten Stufe sollen ab 2025 weitere Bahnsteige auf der Strecke verlängert werden, damit achtteilige Züge an allen Stationen halten können. Dafür laufen derzeit noch die Planungen.
"Fahrgäste können sich nicht nur über weitere Sitzplätze freuen, sondern auch über noch besseren Service an Bord, wie WLAN, Echtzeit- oder ein Fahrgastsicherheitskomfortsystem", erklärte Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann am Mittwoch.
Mit den neuen Zügen und dem Ausbau sollen Bahnfahrten attraktiver gemacht und die Menschen zum Umsteigen bewegt werden. "Wir wollen durch die Verbesserung der Strecke, durch die größeren Kapazitäten, gerade auch den ländlichen Raum in der Hauptstadt besser anbinden. Es geht eben nicht immer nur um günstige Tarife, sondern es geht um Attraktivität des ÖPNVs", sagte Beermann dem rbb.
ODEG übernimmt zum Fahrplanwechsel die Trasse
Die RE1-Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) gilt als die am stärksten genutzte Schienenverkehrsverbindung in Brandenburg. Zum Fahrplanwechsel übernimmt die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) die Trasse von der Deutschen Bahn. Die neue Betreibergesellschaft hat bei Siemens 22 neue Züge bestellt.
Um längere Züge einsetzen zu können, müssen die Bahnsteige nun auf elf der 43 Brandenburger RE1-Bahnhöfe ausgebaut werden. Vorgesehen sind sechsteilige Doppelstockzüge, die mit 158 Metern länger sind als die bisherigen Züge.
Aufgrund der laufenden Bauarbeiten gibt es derzeit zwischen Erkner und Fürstenwalde Schienenersatzverkehr mit Bussen.
Verbesserung der Schienen-Infrastruktur in Berlin-Brandenburg
Der Ausbau ist Teil des Projekts "i2030" - eine Gemeinschaftsinitiative von Brandenburg und Berlin, gemeinsam mit dem VBB, der Niederbarminer Eisenbahn AG und der DB Netze, einer Tochterfirma der Deutschen Bahn. Bei acht Teilprojekten sollen Gleise und Haltestellen ausgebaut sowie mehr und größere Züge eingesetzt werden. Geplant sind Veränderungen für den Prignitz-Express, die Heidekrautbahn, die Potsdamer Stadtbahn, den RE1, die Siemensbahn, die Berliner S-Bahnen, sowie die Strecken Spandau-Nauen, Berlin-Dresden und Cottbus-Königs Wusterhausen. Das Projekt ist mit Planungs- und Baukosten von 8,5 Milliarden Euro angesetzt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.09.2022, 16:30 Uhr