Bundesländer-Ranking - Brandenburg hat die wenigsten versiegelten Flächen in Siedlungsgebieten

Mi 03.05.23 | 12:25 Uhr
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Symbolbild: Leer ist ein seit vielen Jahren nicht mehr genutzter Stellplatz für Lkw an der Autobahn A12 nahe Frankfurt (Oder). Diese Fläche liegt brach und man findet seit Jahren keine Verwendung dafür. Auch fehlen dadurch Flächen der Landwirtschaft. (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: Studio Frankfurt | 03.05.2023 | Klaus Lampe | Bild: dpa/P. Pleul

Brandenburg ist das Bundesland mit den am wenigsten versiegelten Flächen in Siedlungsgebieten. Rund 36 Prozent dieser Flächen in der Mark sind bebaut, betoniert oder asphaltiert, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Studie der VdS Schadenverhütung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht.

Berlin liegt im Ländervergleich auf Platz sechs. Den höchsten Versiegelungsgrad in Siedlungsgebieten hat Baden-Württemberg mit rund 50 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 44 Prozent.

Fürstenwalde mit den meisten versiegelten Flächen in der Region

In der Region Berlin-Brandenburg ist Fürstenwalde/Spree der Studie [gdv.de] zufolge die am stärksten versiegelte Stadt. Demnach sind rund 52 Prozent des Siedlungsgebiets asphaltiert oder bebaut. Für die Studie wurde der Anteil versiegelter Flächen in den Siedlungsgebieten von insgesamt 134 deutschen Städten untersucht und ausgewertet.

Brandenburg (Havel) und Berlin folgen auf den Plätzen

Hinter Fürstenwalde folgen Brandenburg an der Havel und die Stadt Berlin mit einem Versiegelungsgrad von jeweils fast 47 Prozent.

Angesichts der wachsenden Gefahr von Starkregen wird die immer dichtere Bebauung in Städten laut GDV zunehmend zum Problem. "Versiegelte Flächen verhindern das Versickern des Regenwassers. Dies kann bei extremen Regenfällen zu Überschwemmungen mit erheblichen Schäden führen", sagte GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen laut Mitteilung.

Der GDV warnt auch vor der zunehmenden Hitze in den Städten: Mit Asphalt und Beton versiegelte Flächen absorbieren das Sonnenlicht und wandeln es in Wärme um. Kommunen müssten die Entsiegelung von Flächen deshalb stärker als bislang in ihrer Stadt- und Landschaftsplanung berücksichtigen. Auch ökologische Ausgleichsflächen zur Kompensation seien eine Möglichkeit.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.05.2023, 14:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    "Flächen in Siedlungsgebieten" Könnte es sein, daß die Siedlungsdichten in Siedlungsgebieten nicht überall gleich sind in den Bundesländern? Wäre eine Statistik bezogen auf die lokale Einwohnerdichte nicht ehrlicher?

  2. 12.

    Wenn man um die Untergrundbeschaffenheit so mancher Freifläche in Berlin weiß, will man da auch nicht unbedingt wohnen. Andererseits ist es gut, das Gras drüber wächst. Die Schadstoffe sind dann immerhin relativ gut gebunden.

  3. 11.

    Ja sieht so aus auf der Berlinkarte in der Studie sind Tempelhofer Feld, Tiergarten, Hasenheide und einige andere Grünflächen als quasi Null versiegelte Siedlungsfläche gewertet.
    Wohnen dürfte da ja wohl kaum jemand.
    Dagegen sieht eine Stadt wie Ludwigshafen die zum Großteil aus der BASF besteht als durchweg rote Fläche natürlich wie ein Betonfeld aus.

  4. 10.

    Schon richtig aber die Sachversicherer als Auftraggeber der Studie interessieren sich eher nebenbei für Wälder, Felder und Wiesen. Um Wald- und Feldbrände geht es diesmal ja nicht.
    Für die Hitze und Trockenheit in den Städten dürfte die dichte Bebauung einen deutlich größeren Anteil als verschwundene Alleebäume haben.
    Nicht umsonst ist es ausserhalb der Städte insbesondere im Sommer deutlich kühler.

  5. 9.

    Wie viele Alleen, Feuchtwiesen/Feuchtgebiete und Windschutzhecken/Pflanzungen auf unsern Äckern und Wiesen, sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden ?
    Trockenheit/ Klimawandel haben viele Ursachen und nicht nur, der versiegelte Marktplatz und die versiegelten Innenstädte, sind an Hitze und Trockenheit, Schuld.

  6. 8.

    Ja Ja, versiegelte Innenstädte sind jetzt dran und dann kommen wahrscheinlich wieder, Industrie - Arbeitsplätze und Gewerbe als Feindbilder ran und nur unsere typischen trockenen Monokulturen auf Zigtausenden Quadratkilometern mit Windrädern und Solarparks sind in der Hauptstadtregion akzeptabel ???
    Das Bäume, Parks und Grünflächen in den Innenstädten, Kleinstädten und Kommunen fehlen, dürfte doch sowieso mittlerweile schon Jede/Jeder mitbekommen haben ?

  7. 7.

    Dazu muss man wissen, was als Siedlungsfläche gewertet wird.
    Die Kompensation findet anscheinend auch mit solchen Flächen wie dem Tempelhofer Feld statt.

  8. 5.

    Und nicht vergessen, die vielen Panzerparkplätze für die, die jeden Tag nach Berlin pendeln um den Laden am Laufen zu halten. Die Zufahrten zur Autobahnauffahrt zum Zubringer an die Anschlußstelle zum Ring, die Tankstellen und Reparaturwerkstätten, falls das arme kleine Töfftöff ganz schlimmen Husten hat. Und natürlich die Qutlets, die Rieseneinkaufshallen, praktisch umme Ecke, nur mit 80 km Anfahrtsweg zu erreichen.
    Da hat man dann auf den Strecken genügend Zeit sich über jedes einzelne Windrad zu ärgern.

  9. 4.

    "Na das wird sich ja bald ändern wenn erst tausende Propeller plus Zufahrtswege gebaut werden."

    Und die ganzen Eigenheimsiedlungen im Speckgürtel des Speckgürtels von Berlin...

  10. 3.

    Der hohe Versiegelungsgrad bei Brandenburg an der Havel erstaunt mich doch etwas. Wurde etwa Kopfsteinpflaster, das zwischen den Steinen wasserdurchlässig ist, zur Versiegelung mitgezählt? Oder sind es die riesigen Flächen des früheren Stahlwerks, was den Ausschlag dafür gab und den Wert in die Höhe schießen ließ

  11. 2.

    "Brandenburg ist das Bundesland mit den am wenigsten versiegelten Flächen in Deutschland."
    Na das wird sich ja bald ändern wenn erst tausende Propeller plus Zufahrtswege gebaut werden. Dann wird noch mehr zubetoniert und die Insekten/Vogel-Schredder werden ganze Arbeit leisten. :-(
    Besser wäre wenn man mehr natürliche Waldflächen schafft.

  12. 1.

    Also 36% finde ich aber dennoch ganz schön viel. Bei Berlin hätte ich mehr erwartet.

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