25 Jahre nach Hochwasserkatastrophe - Spatenstich für verbesserten Hochwasserschutz in Frankfurt (Oder)

Mi 24.08.22 | 14:20 Uhr
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Spatenstich FFO Hochwasser
Audio: Antenne Brandenburg | 24.08.2022 | René Wilke | Bild: rbb/Michael Lietz

25 Jahre nach dem Oderhochwasser soll der Hochwasserschutz in Frankfurt mit einer neuen Betonwand verstärkt werden. Beim Spatenstich am Mittwoch stand aber eine andere Katastrophe im Fokus – das massenhafte Fischsterben im Grenzfluss.

Die Stadt Frankfurt (Oder) bekommt an ihrer Oderpromenade nördlich des Grenzüberganges "Stadtbrücke" einen verbesserten Hochwasserschutz und eine neue Gestaltung. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) und Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) setzten dafür am Mittwoch den ersten Spatenstich. Insgesamt werden bis Ende 2024 auf rund 500 Metern Länge 22,4 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln investiert.

"Genau 25 Jahre nach dem extremen Oderhochwasser 1997 wird dieses komplexe Bauprojekt den Hochwasserschutz in der Frankfurter Innenstadt auf ein neues Niveau heben", sagte Umweltminister Vogel.

Die Stadt bekomme zudem mit vier sogenannten Viewpoints und einer neugestalteten Promenade ein attraktives Gesicht direkt am Fluss. Laut Vogel wird Frankfurt nach Abschluss der Bauarbeiten für ein Hochwasserereignis mit der größten Dimension in 200 Jahren sowie für mögliche Eishochwasser gewappnet sein.

Bürgermeister: Vorsorge für "erhebliche Katastrophenlage"

"Was hier passiert, ist die Vorsorge für ein zweihundertjähriges Hochwasser, also für eine erhebliche Katastrophenlage, noch schlimmer, als wir es beim letzten Hochwasser erlebt haben", sagte Frankfurts Bürgermeister René Wilke (Linke) dem rbb. Das Projekt sei in den letzten Jahren intensiv diskutiert worden. Es ging darum, eine Aufwertung der Stadt hinzubekommen, statt nur eine Mauer hochzuziehen, wie Wilke sagte.

Dazu soll die alte, verrostete und aus den 1950er Jahren stammende Spundwand auf 370 Metern Länge durch eine Bohrpfahlwand aus Beton ersetzt werden. Das Bauprojekt setze damit nicht nur neue Standards für die Sicherheit, sondern auch bei der Gestaltung der Uferpromenade, sagte Infrastrukturminister Beermann. Die Verbindung praktischer und ästhetischer Mittel sei beispielgebend für andere Städte und Regionen.

Umweltminister hofft auf klärende Gespräche mit Polen

Umweltminister Vogel äußerte sich in Frankfurt auch zu dem massenhaften Fischsterben in der Oder. Er hoffe auf ein Treffen mit der polnischen Seite an diesem Sonntag, um Klarheit über die Ursachen der Katastrophe zu schaffen, so Vogel. Am Sonntag tagt in Bad Saarow (Oder-Spree) der deutsch-polnische Umweltrat. Noch immer ist ungeklärt, woher der hohe Salzgehalt im Fluss kommt.

Dieser sei Wissenschaftlern zufolge ein wesentlicher Grund für die Umweltkatastrophe, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer toxischen Algenart, sagte der Umweltminister. Entscheidend sei, dass dieser hohe Salzeintrag künftig nicht mehr auftrete. "Deswegen müssen wir wissen: Woher kam die Salzfracht. Das kann nur Polen klären", betonte Vogel. Darüber werde man am Sonntag mit der polnischen Seite reden. "Ich denke, dann werden wir einen großen Schritt weiter sein."

Zwischen 25 und 50 Prozent der Fische gestorben

Das Institut für Binnenfischerei schätzt, dass zwischen 25 und 50 Prozent der Fische in der Oder getötet wurden. Das seien etwa 200 bis 400 Tonnen, sagte der wissenschaftliche Direktor, Uwe Brämick, am Dienstag im Umweltausschuss. Brämick zufolge leben rund 50 Arten in der Oder, 14 seien nach Beprobungen gefunden worden und davon alle Größen, berichtete er.

Der Fluss ist nun auf deutscher Seite nach Worten des Umweltministers von Kadavern weitestgehend geräumt. Die Landkreise sorgten dafür, dass die restlichen Fische eingesammelt und beseitigt werden. Weit über 100 Tonnen müssen demnach entsorgt werden. "Ich glaube, wir sind jetzt wirklich im Auslaufen dieses Fischsterbens", sagte Vogel.

Brandenburgs Mittel sind begrenzt

Mit Blick auf den laufenden Ausbau der Oder auf polnischer Seite sind die Mittel Brandenburgs, Widerspruch dagegen einzulegen, begrenzt. Das sagte Axel Steffen, Abteilungsleiter im Brandenburger Umweltministerium, dem rbb am Dienstag. Steffen mahnte aber, bedingt durch den Klimawandel gebe es das Phänomen niedriger Flusspegel in ganz Europa. Das müsse man beim Ausbau des Flussbetts berücksichtigen.

Es sei ein Eingriff in ein Ökosystem. Wenn irgendwo an einer Schraube gedreht werde, könne das insgesamt zu einer Katastrophe führen, so Steffen wörtlich. Der Ausbau sollte eingestellt werden, zumindest bis die Ursachen der aktuellen Katastrophe komplett geklärt seien.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24. August 2022, 12:30 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    -2-
    Und warum macht man das? Damit durch das versickernde Abwasser, dass vorher auch in kleine Flüsse eingeleitet wurde um dann irgendwann in der Ost- oder Nordsee zu verschwinden, der Grundwasserspiegel wieder etwas angehoben wird, weil dass die Seen entlastet.
    Sicherlich ist Hochwasser etwas existenzbedrohendes, das dürfte unbestritten sein. Aber was ist denn Hochwasser? Es ist ein Wasserüberschuss. Und wir können es uns in der gegenwärtigen Zeit und auch in der Zukunft nicht leisten, dass dieser Wasserüberschuss ungenutzt am Horizont zu verschwinden. Das habe ich jetzt bestimmt schon fünfmal erklärt.
    Angesichts schmelzender Polkappen nimmt der Anteil des Salzwassers immer mehr zu. Und durch die Klimaveränderungen nimmt das Süßwasser immer mehr ab. Und hier muss gegengesteuert werden. Die Wasserführung der Flüsse sollte nicht angetastet werden aber den Überschuss müssen wir abschöpfen, da er für uns Lebensgrundlage ist.
    Wenn sie das immer noch nicht verstehen gebe ich auf.

  2. 27.

    Ich bitte Sie nein ich fordere Sie auf Ihre persönlichen Unterstellungen mir gegenüber zu beenden.
    Sie sind komplett auf dem falschen Dampfer in Bezug auf meine Aussage und ignorieren die Hinweise die ich Ihnen gebe. Dann fahren Sie bitte weiter aber wundern sich nicht wenn Sie allein unterwegs bleiben.
    Woraus ziehen Sie nur solche abstrusen Schlüsse aus meinen Aussagen.
    "Und sie befürworten, daß potentielles Grundwasser der Ostsee zugeführt wird statt es versichern zu lassen. Sorry, aber wie borniert muss man sein wenn man so denkt?"
    Verwechseln Sie mich vielleicht mit irgendjemandem?
    Ich vertrete in allen Diskussion genau das Gegenteil von dem was Sie mir hier unterstellen. Also hören Sie damit auf.

  3. 26.

    Mal nebenbei. Der Pegel steigt jetzt deutlich:
    https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=603140
    https://www.pegelonline.wsv.de/webservices/zeitreihe/visualisierung?ansicht=einzeln&pegelnummer=603031&parameter=WASSERSTAND%20ROHDATEN
    Dafür machen die online-Daten interessante Sachen (Lf vs pH und O2?):
    https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/wasser/fliessgewaesser-und-seen/gewaesserueberwachung/wasserguetemessnetz/frankfurt-an-der-oder/#

  4. 25.

    "Was vor vielen Jahren eventuell falsch gemacht wurde, lässt sich leider nicht einfach korrigieren."
    NEIN UND NOCHMALS NEIN, wann den sonst?
    Auszug aus #19
    " Ich hatte mehrfach ausführlich erklärt, dass dieser vor Jahrzehnten beschrittene Weg falsch war und gleichzeitig beanstandet, dass mit der Erneuerung dieser falsche Weg weiter beschritten wird, statt alternative Möglichkeiten einer Renaturierung überhaupt in Erwägung zu stellen."
    Wenn man (nicht direkt sie) alternative Lösungen in Betracht zu ziehen, wird unser Planet unbewohnbar. Nicht wegen eines Hochwasserschutzes in F/O sondern wegen der Grundsätzlichkeit.
    Und dieses Thema "Wasser hat irgendwann den Wert eines Zahlungsmittels." haben sie auch ignoriert. Fragen sie mal Anwohner im Raum Erkner-Grünheide wie die angesichts von Rationierungsbescheiden denken. Und sie befürworten, daß potentielles Grundwasser der Ostsee zugeführt wird statt es versichern zu lassen. Sorry, aber wie borniert muss man sein wenn man so denkt?

  5. 24.

    Nein.
    Wer an einem hochwassergefährlichen Fluss in der ersten Reihe kauft, weiß auf was er sich da einlässt. Entweder alle paar Jahre absaufen oder Hochwasserschutz und notwendige Reparatur bzw. auch mal Neubau vor der Haustür akzeptieren.
    Das Wort Oderhochwasser wurde ja nicht erst 1997 oder 2010 erfunden.
    Davon ab würde ich sagen ein öffentlicher Weg vor der Haustür der verbessert wird, erhöht den Wert der Immobilie.
    Fordert aber auch keiner Gewinnbeteiligung vom Eigentümer, wenn der Wert der Immobilie durch externe passive Ereignisse steigt, ohne dass der Besitzer auch nur einen Finger krum machen muss.
    Wenn z.B. ein Amerikaner mit dem Finger auf dem Globus in der Nähe von Berlin stehen bleibt und da was großes bauen will.

  6. 23.

    „Eigentumswohnungen in der ersten Reihe, die dachten den freien Blick auf die Oder mitgekauft zu haben“
    Bildet sich so nicht der Preis? Von besonderer Lage profitiert also wer, wenn die Grunderwerbssteuer anfällt? Wollen Sie nun sagen, dass eine Entwertung der Eigentumswohnungen nach dem Kauf ansteht und gerecht ist?

  7. 22.

    Laut MOZ haben sich wohl ein paar Anwohner beschwert, weil mit der neuen Promenade die Oder mehr ins Stadtbild rückt und somit auch mehr Menschen dort flanieren werden. Schlimmstenfalls sogar der einfache Pöbel oder Kinder.
    Das stört natürlich die Besitzer der Eigentumswohnungen in der ersten Reihe, die dachten den freien Blick auf die Oder mitgekauft zu haben. Nun haben sie erstmal 2 Jahre lang Baumaschinen und Bauarbeiter vor dem Balkon.

  8. 21.

    Wundert mich, dass der Gebührenfunk noch keine Proteste von Nabuj den Zivilgeselllschaften und den Grünen vermeldet.

  9. 20.

    Auch wenn das jetzt albern wirkt, das "endlich" können Sie einfach mal streichen.
    Ich habe die ganze Zeit nix anderes behauptet. In meinem ersten Satz im ersten Kommentar in klarem einfachen Deutsch formuliert. Sie haben etwas anders interpretiert. Warum?
    Sie haben die Erneuerung eindeutig in Frage gestellt, indem Sie behaupten die Millionen hätte man sich sparen können und behaupten es immer noch als falschen Weg. Klammern Sie einfach dieses Bauwerk aus Ihren kritischen Betrachtungen heraus. Dazu gibt es keine Alternative. Man kann vielleicht über Material, Technologie oder Farbe reden aber nicht über den Sinn.
    Was vor vielen Jahren eventuell falsch gemacht wurde, lässt sich leider nicht einfach korrigieren.

  10. 19.

    Es freut mich, dass sie mein Ansinnen jetzt endlich verstehen und unterstützen.
    Ich habe die Notwendigkeit der Erneuerung eines maroden Bauwerkes nicht in Frage gestellt. Ich hatte mehrfach ausführlich erklärt, dass dieser vor Jahrzehnten beschrittene Weg falsch war und gleichzeitig beanstandet, dass mit der Erneuerung dieser falsche Weg weiter beschritten wird, statt alternative Möglichkeiten einer Renaturierung überhaupt in Erwägung zu stellen. In meinem ersten Kommentar beschrieb ich das Problem so "Haben die Menschen das immer noch nicht gelernt, dass wir nicht gegen sondern nur mit der Natur leben können? " und "Statt dessen leiten wir unser Grundwasser in die Ostsee.", was wir irgendwann bereuen werden. Wasser hat irgendwann den Wert eines Zahlungsmittels.
    Und ich bin kein Grüner, aber es berufsbedingt gewohnt zu analysieren.

  11. 18.

    Es freut mich, dass sie mein Ansinnen jetzt endlich verstehen und unterstützen.
    Ich habe die Notwendigkeit der Erneuerung eines maroden Bauwerkes nicht in Frage gestellt. Ich hatte mehrfach ausführlich erklärt, dass dieser vor Jahrzehnten beschrittene Weg falsch war und gleichzeitig beanstandet, dass mit der Erneuerung dieser falsche Weg weiter beschritten wird, statt alternative Möglichkeiten einer Renaturierung überhaupt in Erwägung zu stellen. In meinem ersten Kommentar beschrieb ich das Problem so "Haben die Menschen das immer noch nicht gelernt, dass wir nicht gegen sondern nur mit der Natur leben können? " und "Statt dessen leiten wir unser Grundwasser in die Ostsee.", was wir irgendwann bereuen werden. Wasser hat irgendwann den Wert eines Zahlungsmittels.
    Und ich bin kein Grüner, aber es berufsbedingt gewohnt zu analysieren.

  12. 17.

    "Mathias" hat darauf hingewiesen, dass es sich um einen Ersatzbau handelt. Mehr ist es wirklich nicht. Weil man muss. Ist einfach zu alt. Sie lesen den Artikel so, als wenn "Ausbau" erfolgt. Dem ist nicht so und suggeriert wieder mal etwas, was nicht gemacht wird: Hochwasserschutz bedeutet Abstimmung mit Tschechien, Sachen, Polen, die vorher auch einiges getan haben, was sich auf FfO auswirkt. Kein Wort hierzu. Und Überflutungsflächen wollen die Polen auch. Die heißen dann nach dem Ausbau "See". Übrigens, auf deutscher Seite gibt es diese Flächen bereits: Das Oderbruch... Und jetzt wird es diffizil... wenn es überschwemmt werden darf... Mit gestalterischen ökologischen Wasserbau hat das nichts zu tun, auch wenn die Überschrift dies suggeriert. Optische Gestaltung mal ausgenommen.

    P.S. "eingestellt werden, zumindest bis die Ursachen der aktuellen Katastrophe komplett geklärt seien" passt zum Nichtstun und der Absatzüberschrift "Mittel sind begrenzt" - also keine Panik...

  13. 16.

    Auch wenn Sie es zum vierten Mal wiederholen, passt es nur begrenzt zum Thema.
    Ich habe Sie verstanden und Ihnen auch diesbezüglich Recht gegeben, bis auf Ihre Aussage dass man die Millionen hätte sparen können. Geht nicht da FF nun mal bewohnt ist und Hochwasserschutz benötigt.
    Selbst wenn man die versprochenen Flächen schaffen würde und auch das Grundwasser besser zurückhalten würde, macht das die ausgediente Spundwand nicht wieder haltbar. Die repariert sich nicht von allein.
    Im Übrigen ist der Einfluss auf den Wasserhaushalt der Oder von deutscher Seite überschaubar, wie Sie ja sicherlich wissen. Daher sind auch die Möglichkeiten auf deutscher Seite überschaubar.
    Das Thema Polder in der Ziltendorfer Niederung ist sicher noch nicht zu Ende diskutiert. Man hat sich aber 1997 gegen die Entsiedelung entschieden. Heute ist das laut MLUK zu teuer. Sowas macht eben auch niemand für kostenlos.

  14. 14.

    Tut mir leid aber im Moment geben Sie sich größte Mühe nicht verstehen zu wollen.
    Der Artikel als auch die Baumaßnahme sind notwendig unabhängig von irgendwelchen anderen Wassererhaltenden Maßnahmen.
    Es wird ein Bauwerk erneuert, dass sein Lebensende erreicht hat und nebenbei weil wahrscheinlich unwesentlich teurer gleich auf 200 jähriges Hochwasser neu definiert.
    Ich ignoriere gar nix wenn Sie richtig lesen würden, würden Sie verstehen dass ich Ihnen recht gebe nur der Zusammenhang zum Artikel passt einfach nicht. Wenn Sie Ihre Gedanken als zusätzliche gleichzeitige Forderungen einbringen korrekt aber nicht als konkurrierende.

  15. 12.

    Sie haben immer noch nicht verstanden was (zuletzt in #8) gemeint war.
    Sie verweisen auf den Artikel - sehr schön. Na und?
    Der Artikel wäre nicht erforderlich und die vielen Millionen könnte man sparen, wenn man die großmäulig vor Jahren zugesicherten Maßnahmen der Renutalisierung umsetzen würde, nicht in einem urbanen Schwerpunktgebiet, sondern vorher, damit der Fluss VOR FRANKFURT seine Wassermassen im Land läßt und damit die sinkenden Grundwasserspiegel anhebt, aber "Statt dessen leiten wir unser Grundwasser in die Ostsee." (zum dritten Mal!!!!) Schwieriges Thema, sehe ich ein, durch Ignoration wird es nicht leichter.

  16. 11.

    Da ich meine Heimat kenne, benötige ich auch nicht das Stadtarchiv. Der Vergleich mit vor 700 Jahren hilft auch nicht weiter, weil die Bevölkerung inzwischen "leicht" gewachsen ist. Interessanterweise stehen die ältesten Häuser der Stadt im bzw. sehr nahe am geodätischen Hochwassergebiet. Alte archäologische Siedlungsreste im ungeschützten Gebiet.
    Die nächsten 10km Stromaufwärts sind auf deutscher Seite bis auf den Schutz der Kläranlage null eingedeicht und werden in Polen derzeit großflächig erweitert. Der neue Deich auf polnischer Seite zwischen Slubice und Drzecin steht quasi.
    Also bitte erkundigen Sie sich bevor Sie hier pauschal beurteilen.
    Natürlich ist der beste Hochwasserschutz das verhindern bzw. drosseln der Zuflüsse aus urbanen bzw. menschlich genutzten Gebieten. Das steht doch außer Frage aber eben nicht im Zusammenhang mit dem Artikel.
    Der Hochwasserschutz den wir aktuell haben ist nicht mehr als ein Provisorium nach 1997 gebaut und gegründet auf uralten "Fundamenten".

  17. 10.

    Vor 700 Jahren haben hier ein paar Hundert Menschen gelebt.
    Sie vermischen hier leider zu viele Dinge auf einmal.
    Das was ich mit Überflutungsgebiete in der Stadt meine, ist auf alten Fotos zu erkennen.
    Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht das Überflutungsgebiete gebraucht werden.
    Im Falle FF ist das aber nicht das Problem, dass Sie sehen. Wie angemerkt wir haben große Flächen vor und hinter FF als auch auf polnischer Seite die teilweise überhaupt nicht eingedeicht sind. Weiter weg kann man sicher drüber reden, aber das hat nix mit dem Hochwasserschutz der Stadt zu tun. Den kann man deshalb nicht vernachlässigen.
    Um das nicht weiter zu verwaschen bitte ich Sie die verschiedenen Dinge nicht weiter zu vermischen oder sich intensiv mit dem Projekt im Artikel zu beschäftigen.
    z.B.
    https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige?docuuid=7470EBF1-A982-4391-A981-8FF91AB70A5F&plugid=/ingrid-group:ige-iplug-bb&docid=7470EBF1-A982-4391-A981-8FF91AB70A5F

  18. 9.

    Ich weiss es nicht. Auf Arbeit haben wir heute "gescherzt" und 5cm höher vermutet.

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