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Video: rbb24 | 12.09.2022 | Quelle: dpa/K. Schmitt

Repräsentative Umfrage des rbb

Jeder dritte Eigentümer hat Probleme beim Ausfüllen der Grundsteuer-Formulare

Noch bis Ende Oktober haben Grundstückseigentümer Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Doch 36 Prozent von ihnen haben laut einer Umfrage Probleme mit den Formularen und müssen sich Hilfe organisieren.

Rund 1,8 Millionen Eigentümer von Grundstücken in Brandenburg und über 800.000 in Berlin müssen bis zum 31. Oktober eine Grundsteuererklärung abgeben. Die Proteste von Betroffenen und Interessenverbänden reißen nicht ab. Sie verlangen eine Fristverlängerung und außerdem die Vereinfachung der Formalitäten.

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Erst acht Prozent Rücklauf bei Grundsteuererklärung in Brandenburg

Noch bis Ende Oktober haben Grundstücksbesitzer Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Doch in Brandenburg sind zur Halbzeit erst acht Prozent der Erklärungen bei den Finanzämtern eingegangen. Von Amelie Ernst

40 Prozent kritisieren die Formulierungen der Fragebögen

Die rbb-Fernsehsendung Super.Markt hat dazu eine repräsentative Umfrage (Forschungsinstitut Insa Consulere) in Auftrag gegeben. Die belegt: Grundsätzlich hatten 36 Prozent der Grundstückseigentümer Probleme mit den Formularen und mussten sich Hilfe organisieren - bei Familienmitgliedern, Steuerbüros und Finanzämtern.

Befragt wurden je 250 Eigentümer in Berlin und Brandenburg. Gut 40 Prozent davon haben die Formulierungen und die Gestaltung der Fragebögen kritisiert. Die Bearbeitung der Formulare ist vertrackt, viele Menschen verzweifeln an den vielen Nummern, Zahlen und Fachbegriffen.

Gegenüber dem rbb räumt Frederik Bombosch von der Berliner Senatsbehörde für Finanzen ein, dass in den Formularen Worte stecken, "die nicht zum täglichen Sprachgebrauch" gehören. Das Ganze sei deshalb "mit einer gewissen Mühe verbunden".

Entsprechend schwach ist der Rücklauf. Bislang haben nach Auskunft der zuständigen Behörden lediglich 13 Prozent in Berlin und in Brandenburg sogar nur 10 Prozent die Erklärungen zur Grundsteuer abgegeben. Senatssprecher Bombosch glaubt trotzdem, dass die meisten Betroffenen "in überschaubarer Zeit und mit überschaubarem Aufwand diese Erklärung anfertigen können."

Doch ein Viertel der Befragten wünscht sich unbedingt eine Fristverlängerung für die Abgabe. Etwa ein Drittel hätte sich zudem ein Hilfe-Center für das Ausfüllen gewünscht. 40 Prozent der Teilnehmer an der Studie waren gar grundsätzlich der Meinung, dass die Grundsteuer überhaupt nicht reformiert werden sollte.

Stichtag 31. Oktober

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Bundesfinanzminister schließt Verlängerung der Frist nicht aus

Unklar ist, ob die Abgabefrist noch verlängert wird. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte diese Option angesichts der geringen Zahl von eingegangenen Erklärungen nicht ausgeschlossen. Die Finanzminister der Länder wollen am 22. September darüber beraten. Die Brandenburger Finanzministerin Katrin Lange (SPD) hat unterdessen an die Betroffenen des Landes appelliert, ihre Grundsteuererklärung bis Ende Oktober einzureichen. Die Entscheidung über eine Fristverlängerung werde nicht allein in Brandenburg getroffen. Sie wünsche sich deshalb, dass die Erklärungen abgegeben würden, sagte Lange dem rbb. Um das zu erleichtern, würden viele Papierunterlagen ausgegeben.

Der Großteil der Befragten, rund drei Viertel, hat demnach mindestens eine Wohnung oder ein Haus, ein Viertel muss Angaben zum Eigentum machen, weil ein Wochenendgrundstück, eine forst- oder landwirtschaftliche oder eine Gewerbe-Fläche zum Besitz gehört. Gefragt wird nach Daten wie Wohnfläche, Alter der Wohnung, Bodenrichtwert und Nummer des Flurstücks.

Sendung: rbb24, 12.09.2022, 13:00 Uhr

Mehr dazu: Super.Markt, 12.09.2022, 20.15 Uhr

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