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Audio: Antenne Brandenburg | 13.09.2023 | Matthias Gindorf | Quelle: dpa/AP/Efrem Lukatsky

Strom für 800.000 Haushalte?

Potsdamer Unternehmen will Windpark in Sperrzone von Tschernobyl entwickeln

Das Potsdamer Energie-Unternehmen Notus will einen Windpark in der Sperrzone der ukrainischen Stadt Tschernobyl entwickeln. Eine entsprechende Absichtserklärung habe man gemeinsam mit dem staatlichen ukrainischen Stromnetzbetreiber Ukrenergo am Rande des Besuchs von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der Ukraine unterschrieben, teilte Notus am Dienstagabend mit. Baerbock war am Montag in das von Russlands Angriffskrieg gebeutelte Land gereist.

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Janas Familie arbeitet im größten Atomkraftwerk Europas. Als die Russen kommen, flüchten sogar Ukrainer hierher. Ein Atomkraftwerk ist schließlich sicher, erzählt sie Natalija Yefimkina in ihrem Kriegstagebuch. Oder?

Strom für 800.000 Haushalte rund um Kiew?

Laut Notus böte die Fläche das Potenzial, mit Windkraft 800.000 Haushalte rund um Kiew zu versorgen.

"Ein Windpark dieser Größe würde einen substanziellen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien in der Ukraine leisten und die Unabhängigkeit und Dezentralität der ukrainischen Energieversorgung stärken", sagte Hannes Helm, Geschäftsführer der ukrainischen Projektentwicklungs-Gesellschaft der Notus-Energy-Gruppe laut Mitteilung. "Wir wollen einen Beitrag zum Wiederaufbau und zur Transformation der ukrainischen Energieversorgung leisten."

"Konfliktarme Sperrzone"

Ein Vorteil der Errichtung eines Windparks in der Sperrzone um das 1986 explodierte Kernkraftwerk Tschernobyl sei, dass das Gebiet unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten konfliktarm sei, teilte das Unternehmen weiter mit. Eine heute ungenutzte Zone würde so nachhaltig genutzt werden können.

Die Zone liegt in der Oblast Kiew und ist rund 150 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.

Bei ihrem Besuch in der Ukraine hatte sich Baerbock über die Vorbereitungen für die Energieversorgung im Winter informieren lassen. Immer wieder werden Infrastruktureinrichtungen der Ukraine von Russland angegriffen. Die Energieversorgung der Ukraine gilt als fragil.

Sendung: Antenne Brandenburg , 13.09.23, 11:00 Uhr

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