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Quelle: imago images/Tagesspiegel

Schießstand-Affäre

CDU-Innenexperte Balzer beklagt Umgang mit betroffenen Polizisten

Der Berliner CDU-Innenexperte Frank Balzer hat eine neue Bewertung der Zahlung an die von der Schießstand-Affäre betroffenen Polizisten gefordert. "Es kommt nicht ganz unerwartet, dass die Entscheidung der Bewertungskommission doch ganz erheblich korrigiert wurde", sagte Balzer der rbb24 Abendschau.

Die Kommission war zu dem Ergebnis gekommen, dass der bisherige Entscheidungsprozess fragwürdig sei.

"Man hat versucht, das Problem kleinzureden"

Die Innenverwaltung sollte sehr schnell darauf reagieren, forderte Balzer. Das ganze Verfahren der Schießstandaffäre gehe nun schon ein Jahrzehnt. "Die Betroffenen leiden sehr darunter und ich glaube, es ist gut, wenn jetzt Vorsorge getroffen wird, dass dieses Verfahren endlich zum Abschluss kommt", so Balzer.

In den Haushalten müsse nun für die Entschädigungszahlungen nachgebessert werden. Es sei schrecklich, wie mit Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei umgegangen worden sei, betonte Balzer.

"Man hat versucht, von vornherein das ganze Problem kleinzureden. Man hat die Kollegen nicht ernstgenommen, sie vertröstet. Sie mussten sich über viele, viele Jahre ihr Recht erstreiten. Das ist kein Ruhmesblatt für die Berliner Polizei."

Der rbb hatte 2015 den Skandal aufgedeckt und mehrere geheim gehaltene Gutachten, die den gesundheitsgefährdenden Zustand der Schießstände bestätigten, veröffentlicht. Erst danach, so berichten betroffene Polizisten, konnten sie sich mögliche Ursachen für jahrelange Atemwegserkrankungen oder Krebs erklären.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.05.2022, 19:30 Uhr

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