Amadeu-Antonio-Stiftung - Neue Meldestelle zu Antifeminismus in Berlin gestartet

Mi 01.02.23 | 13:51 Uhr
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Symbolbild:Ein Schild mit der Aufschrift "Antifeminismus Nein Danke!".(Quelle:dpa/P.Zinken)
Audio: rbb 88.8 | 01.02.2023 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/P.Zinken

Die Berliner Amadeu-Antonio-Stiftung richtet die nach ihrer Darstellung erste bundesweite Meldestelle zu Antifeminismus ein. Auf einer Internetseite [antifeminismus-melden.de] könnten ab sofort Erfahrungen mit antifeministischen Angriffen und Vorfällen gemeldet werden, teilte die Stiftung am Mittwoch in Berlin mit.

Dazu gehörten sexistische Anfeindungen, körperliche Angriffe sowie organisierte Kampagnen gegen Gleichstellung und geschlechtliche Selbstbestimmung.

Viele Vorfälle würden nicht als antifeministisch erkannt und bisher nicht systematisch erfasst, auch weil viele unterhalb der Strafbarkeitsgrenze lägen. Mit der Meldestelle solle dieses Dunkelfeld erhellt werden.

Stiftung sieht Bedrohung für die Demokratie

Die Stiftung spricht von einer unterschätzten Bedrohung für die Demokratie. "Antifeminismus zeigt sich in verschiedenen Formen und ist gezielte Strategie", sagte die Leiterin der Fachstelle Gender, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, Judith Rahner. Vor allem Frauen und queere Menschen in Politik und Zivilgesellschaft würden bedroht und angegriffen. Antifeminismus und "Anti-Gender-Rhetorik" mache rechtes, reaktionäres Gedankengut in der Mehrheitsgesellschaft salonfähig und fördere gewaltsame Übergriffe.

Die Stiftung verweist unter anderem auf die Leipziger Autoritarismus-Studie von 2022. Demnach hat jeder dritte Mann (33 Prozent) und jede fünfte Frau (19 Prozent) in Deutschland ein geschlossen antifeministisches Weltbild.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.02.23, 13:30 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Im Radio fragte gestern die Moderatorin den Moderatoren, ob er eine Frau kennen würde, die noch nie sexuell belästigt wurde. Er musste das verneinen. Ich kenne auch keine, von unangenehmen Anmachsprüchen über Begrabschen bis zur Vergewaltigung - alles dabei. Und da meinen hier vorwiegend Männer, so eine Anlaufstelle wär überflüssig? Allein die Kommentare hier zeigen, wie nötig das ist. Antifeminismus heißt, gegen Frauen zu sein. (von griechisch anti gegen, lateinisch femina ‚Frau‘). Männer, mit eurem Verhalten zeigt ihr das deutlich. Es reicht halt nicht, zum Muttertag Blumen zu verschenken.

  2. 22.

    Wie notwendig und geboten eine solche Stelle ist, die gezielten, organisierten und sehr bewussten Antifeminismus problematisiert, zeigt sich anhand mehrerer komplett substanzloser, dafür aber delegitimierender Kommentare hier. Ernsthaft in Frage zustellen, dass es Antifeminismus gibt oder rabulistisch die eigenen rassistischen Ressentiments zu bedienen, um von der Thematik abzulenken und sich gleichsam selbst zu entlasten, unterstreicht. wie groß das Problem ist.

    Mit Meldestellen gegen staatliche Willkür wie bisher, wo es selbst bei nachgewiesenen massiven Rechtsverletzungen nur ein Almosen statt Rechtsfolgen gibt, reichen absolut nicht aus. Ein gutes Beispiel für reaktionäre, frauenverachtende Haltungen in der Öffentlichkeit war der Umgang großer Teile der Presse und Medien, inkl. Teile des ÖRR wie z.B. phoenix, mit der ehem. Verteidigungsministerin Lamprecht. Selten ging es um inhaltliche oder methodische Kritik, meist um sexistisch aufgeladene Oberflächlichkeiten.

  3. 21.

    Wenn man gegen Gender ist, ist man in den Augen von Frau Rahner also ein Rechter und Gewalttäter und eine Bedrohung für die Demokratie und für so etwas werden Steuergelder bezahlt?. OH MANN !!!

  4. 20.

    Ist das nicht die Frau, die IM bei der Staatsicherheit war? Dann ist alles klar, sie hat immer noch nichts dazugelernt.

  5. 19.

    Dass eine ehemalige Mitarbeiterin der Stasi ein Denunziantenportal einrichtet, um vermeintliche "Dunkelfelder" zu erleuchten, ist ein böser Treppenwitz der Geschichte. Die von Frau Rahner gezogene Verbindung zu "rechtem, reaktionärem Gedankengut", sobald ich mich kritisch äußere in Sachen Feminismus, ist bezeichnend, m.E. nicht ungefährlich für das gesellschaftliche Klima und trägt darüber hinaus totalitäre Züge.

  6. 17.

    Es ist nach wie vor unfassbar, dass diese Frau mit Ihrer Stiftung Steuergelder für ein Denunziantenportal abgreifen kann.
    Für jeden ehemaligen DDR-Bürger ist das ein Schlag ins Gesicht. Dieses neueste Projekt ist derartig infam. Es ist bekannt, dass die Mehrheit der Bürger gendern ablehnt. Somit werden ganz automatisch "antifeministische" Fälle geschaffen - das Geschäftsmodell der Stiftung von Frau Kahane. Der Bürger zahlt dafür, selbst in die Zange genommen zu werden.

  7. 16.

    Die Initiative spricht sich wohl aber nur gegen das gendern in Hamburg aus. Oder haben Sie da noch andere Info? Ich habe nichts gefunden.

  8. 15.

    Sie haben recht! Aber das eine greift ins andere über. Es wird doch nicht mehr über die Sache diskutiert…Sie haben viele Punkte angesprochen. Es wird doch—gefühlt—sofort polemisiert / polarisiert. Es läuft gefühlt alles nur noch über die Gender-Schiene. Und die ist sicher nicht hilfreich, im Gegenteil. Missstände in der Sache angehen ist sinnvoll. Aber jeden Ton, den jemand als Pup gegen sein was auch immer angeht……es ist langsam an der Sache vorbei. Wieder zur Sachlichkeit zurück, hätte was!

  9. 14.

    Das Gendern wird in absehbarer Zeit wieder verschwinden. Nach verschiedenen Umfragen ist die Mehrheit der Bevölkerung gegen Gendern, die Gender-Missionare haben kein Mandat. Die Hamburger Initiative, die sich gegen Gendersprache „in Verwaltung und Bildung“ ausspricht, ist einen Schritt weiter. Nun startet die Unterschriftenaktion, auf die am Ende ein Volksentscheid folgen könnte.

  10. 13.

    Warum soll ich plötzlich Feminist werden?
    Mir geht der übertriebene Feminismus vollkommen auf den Wecker - wie auch das Hervorheben aller möglichen benachteiligten Gruppen.
    Die Ursache der Benachteiligung besteht ja nicht immer nur im Geschlecht, oder was sich sonst dahinter verbirgt, sondern in Problemen, die die gesamte Gesellschaft betreffen: Hinter einem verarmten Kind steckt mindesten auch ein in Armut lebendes Elternteil.... schon mal darüber nachgedacht?
    Scheint irgendwie bequem, die Unterdrückten in verschieden Kasten einzuordnen, auf das sie gegenseitig auf den Wecker gehen.

  11. 12.

    Es schein sich um eine schwierige Materie zu handeln. Die Völkerrechtlerin konnte bisher auch noch nicht so richtig erklären, was "feministische Aussenpolitik" sein soll.

  12. 11.

    Darf man Kopftuchapologet*innen melden?

  13. 10.

    Ihre Sorge ist mehr als berechtigt. Es gibt Bestrebungen schon am Sprachgebrauch politische Positionen zu erkennen oder noch schlimmer, diskriminierend rechts einzuordnen. Die Kräfte die das wollen haben ein Problem: Sie selber stellen sich in das Abseits, wie das ZDF erhoben hat. 80% wollen das nicht. Auch die Profis nicht. Auch die anderen deutschsprachigen Länder erst recht nicht. Die nämlich mögen keine arrogant anmutenden Deutschen, die vorschreiben wollen, wie man zu sprechen hat. Das stimmt zwar nicht, kommt aber so an.
    Und die Lyriker und Schriftsteller, Dichter usw? Die diskutieren erst gar nicht über ideologische Sprachphasen, die die Geschichte immer gegeißelt hat, wenn es aus ideologischen Gründen verfälschend angewendet wurde.

  14. 9.

    Mich würde nun doch mal interessieren, was die Kriterien für ein „geschlossenes antifeministisches Weltbild“ sind. Ich bin definitiv nicht rechts, bin Frau und das gerne, aber das Ganze nimmt Züge an……

  15. 7.

    Ich finde es lustig, dass alle sich über die Sprache aufregen und niemand darüber, dass Frauen auf der ganzen Welt massiv benachteiligt und unterdrückt werden... Niedriglohn für "Frauenberufe", sehr schlechte Aufstiegschancen und dann massive Gewalt gegen Frauen . In anderen Ländern: kaum Rechte, Zwangsprostitution, Verstümmelung, Armut.. vielleicht mal darüber diskutieren.

  16. 6.

    Wenn, dann bitte gründlich recherchieren. Vorschlag:
    Spaziergang zu unterschiedlichen Tageszeiten, zum Beispiel in Neuköln oder Wedding. Danach wissen Sie genau, wer auf Grund seiner undemokratischen Erziehung, frauenfeindlich übergriffig wird. Warum darf das nicht thematisiert werden? So ändert sich leider zu wenig.

  17. 5.

    Das ist keine "Anti-Gender-Rhetorik", das ist unsere deutsche Sprache. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken. Fühlt man sich wirklich weniger als Frau, wenn man nicht mit "*innen" geschrieben oder angesprochen wird? Oder fühlt man sich nur dann als gleichgestellt? Das ist doch völlig unsinnig.

  18. 4.

    Das wäre dann aber gegen den für alle verbindlichen Rechtschreibrat, dass Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache, herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, wie der Online-Wortschatz "Owid" des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache und das Wörterbuch Wahrig auch.
    Richtiges bleibt richtig und Falsches bleibt falsch.

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