Offener Brief an Bildungsministerin - Elternprotest gegen Personalmangel in Brandenburger Kitas

So 16.04.23 | 20:17 Uhr | Von Christoph Hölscher
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Archiv: Kinderrucksäcke hängen im Eingangsbereich in einem Kindergarten. (Foto: dpa)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 16.04.2023 | Ismahan Alboga | Bild: dpa

Weil es in den Kitas nicht genug Personal gibt, hat Wittstock eine dreiwöchige Schließzeit im Sommer beschlossen. Die Eltern laufen dagegen Sturm – unter anderem mit einem offenen Brief an die Bildungsministerin und mit einer Online-Petition. Von Christoph Hölscher

Für Philip Heidrich aus Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) war die Nachricht ein Schock: Während der ersten drei Wochen der Sommerferien soll die Kita seines zweijährigen Sohns Ben im Ortsteil Freyenstein geschlossen bleiben. Der gemeinsame Familienurlaub wird daher wohl ausfallen. Grund für die ungewöhnlich lange Schließzeit in allen sieben Kitas der Stadt Wittstock: Der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern. Die Personaldecke ist dort so dünn, dass die Betreuung ohne drei Wochen "Betriebsurlaub" nicht garantiert werden kann.

In der Kita in Freyenstein betreuen sieben Erzieherinnen knapp 60 Kinder – zumindest auf dem Papier. Tatsächlich fehlen jedoch fast immer jemand – etwa wegen Krankheit oder Urlaub. Dafür gibt es jedoch keine Reserve, wie die stellvertretende Kita-Leiterin Angela Bolduan beklagt: "Wenn zwei, drei Leute ausfallen, müssen die Öffnungszeiten verkürzt werden." Dann müssen die Eltern ihre Kinder teils schon um 15 Uhr abholen – zwei Stunden früher als gewohnt. Dazu kommt jetzt der Plan, die Kitas in der Stadt im Sommer gleich für drei Wochen zu schließen.

Eltern starten Petition für bessere Kitas

Vater Philip Heidrich will diese Missstände nicht länger hinnehmen. Er sieht die Verantwortung für die aktuelle Situation jedoch nicht bei der Stadt Wittstock, sondern bei der Landesregierung. Deshalb hat er einen offenen Brief und eine Online-Petition initiiert, die inzwischen von vielen anderen Eltern, Kita-Beschäftigten und sogar der Stadt unterstützt wird.

Darin fordern sie die Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) auf, für einen besseren Betreuungsschlüssel und eine verstärkte Ausbildung von Kita-Personal zu sorgen. Mehr als 1.400 Brandenburgerinnen und Brandenburger haben bereits unterschrieben. Philip Heidrich will mit seinem Engagement vor allem erreichen, dass die verantwortliche Ministerin das Problem zur Kenntnis nimmt – und mit Eltern, Erzieherinnen und Kommunalpolitikern in den Dialog tritt. Er ist sich sicher, dass sich dann auch eine Lösung oder ein Kompromiss finden wird: "Man muss ja nicht, alles über den Haufen werfen, aber wir wollen auf jeden Fall eine Veränderung", so Heidrich.

Städte- und Gemeindebund sieht landesweites Problem

Heidrich ist überzeugt, dass der Personalmangel an Kitas keine lokale Besonderheit ist, sondern ein landesweites Problem. Das bestätigt auch der Geschäftsführer des Brandenburger Städte- und Gemeindebundes, Jens Graf, gegenüber der Deutschen Presseagentur (DPA). Die 14.000 Erzieherinnen und Erzieher in Brandenburg reichten nicht mehr aus, so Graf: "Eine Ursache hierfür ist insbesonders die Steigerung der Zahl der Kinder in den Kindertageseinrichtungen, so dass ein erheblicher personeller Mehrbedarf in den letzten Jahren entstanden ist."

Zwischen 2011 und 2021 habe sich die Zahl von 156.000 auf fast 195.000 Kinder erhöht. Der verstärkte Zuzug von Familien nach Brandenburg sowie die Betreuung von Flüchtlingskindern ließen sie weiter steigen. Der Städte- und Gemeindebund fordert deshalb ein Programm für jeweils 5.000 zusätzliche Plätze an Kitas und Schulen in Brandenburg.

Kita-Elternbeirat fordert "Ausbildungsoffensive"

Auch Katja Göcke vom Landes-Kitaelternbeirat erreichen aus vielen Teilen Brandenburg Berichte von Eltern über verkürzte Öffnungszeiten, die Einführung bzw. Ausweitung von Schließzeiten, aber auch von Wartelisten für Kinder, die einen Kitaplatz benötigen. Das werde meistens mit unbesetzten Stellen, teilweise hohen Krankenständen oder Überschneidungen von Urlaubszeiten begründet, so Göcke gegenüber rbb|24.

Um den Engpässen zu begegnen, fordert der Kitaelternbeirat eine "Ausbildungsoffensive" – so müssten insbesondere mehr Plätze an entsprechenden Fachschulen geschaffen und das Schulgeld übernommen werden, das die Auszubildende derzeit oft selbst bezahlen müssen. Außerdem fordert die Elternvertretung mehr Transparenz bei der Personalplanung der Kita-Träger sowie "Vertretungsreserven" in den Einrichtungen – zusätzliches Personal, das bei urlaubs- oder krankheitsbedingten Ausfällen einspringen kann.

Bildungsministerium: Verbesserungen ab 2024

Das Bildungsministerium will mit einem neuen Gesetz ab 2024 für Entlastung sorgen. So solle der Betreuungsschlüssel im Krippenbereich – also für Kinder unter drei Jahren – ab August 2024 und 2025 in zwei Schritten verbessert werden, sagte die Sprecherin des Bildungsministeriums, Ulrike Grönefeld. Die höheren Personalkosten von 149 Millionen Euro jährlich nach der vollständigen Umsetzung der Reform werde das Land tragen, so Grönefeld. Der Landes-Kitaelternbeirat begrüßt die Pläne, fordert aber, dass die Betreuung auch bei den älteren Kindern im Kita- und Hortbereich besser werden muss.

Auch bei der Ausbildung tue sich etwas, versichert Ministeriumssprecherin Grönefeld. So sei die Zahl der Fachschüler im Bildungsgang Sozialpädagogik seit 2007 um gut 150 Prozent auf zuletzt über 5.000 gestiegen. Darüber hinaus gebe es in allen Regionen des Landes ein kostenfreies Angebot zum Besuch einer entsprechenden Fachschule, die auch in Teilzeit absolviert werden könne, so Grönefeld.

Kita-Beschäftigte hoffen auf Entlastung

Nicht nur die Eltern, auch die Kita-Beschäftigten warten jedenfalls sehnlichst darauf, dass sich die Betreuungssituation endlich verbessert. Für Lisa Treige von der Kita Wittstock Freyenstein ist die Arbeit als Erzieherin nach eigenen Worten eine "Berufung", der sie momentan aber nur bedingt gerecht werden kann: "Wir haben einen Bildungsauftrag und möchten den Kindern neue Impulse geben, aber durch diesen Personalmangel ist das nicht umsetzbar." Für die Proteste der Eltern gegen die Missstände an den Kitas in Wittstock und anderswo haben sie und ihre Kolleginnen großes Verständnis.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 16.04.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Christoph Hölscher

43 Kommentare

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  1. 43.

    Mit eigenem Engagement zum Beispiel. Auch vor 20 Jahren drängelten sich keine Erzieher auf dem Arbeitsmarkt. Schon seit 1990 begann in der Bundesrepublik die Suche nach Fachkräften im Bildungs- und sozialen Bereich, die sich nun inzwischen bis in die Gymnasien und darüber hinaus in die Berufsausbildungszentren, Fach- und Hochschulen sowie Universitäten zieht.

    Aber, was ist Ihre Lösung ? In ner Dauerschleife die Mängel zu beklagen und einen Schuldigen zu suchen, bringt ja wohl auch nichts voran.

  2. 42.

    Sie haben eines in Ihrer Betrachtung vergessen: Das ist um die 20 Jahre her!
    Fragen Sie mal die, denen eine "freie Schule" verwehrt wurde - mit Begründungen, die bei genauerem Hinsehen im Ministerium ihre Ursache hatten.

    Wenn Sie heute eine KiTa gründen wollen, dann suchen sie mal Personal. Für den Fall, das es nicht durchgedrungen ist: Der Markt ist leergefegt. Ausgebildet wurde nicht und wird auch weiterhin nicht in der Masse, wie gebraucht.

    Mit was wollen Sie also gründen?

  3. 41.

    Es ist mitunter schwer zu ertragen, daß eine Generation, die im Wohlstand aufwuchs, ein Anspruchsverhalten an die Gesellschaft zeigt, für das ich mich geschämt hätte. Okey, ich bin in einer Mangelgesellschaft sozialisiert, durch die ich Kreativität, Solidarität und Eigeninitiative gelernt habe.
    Familienplanung und Kinder bekommen ist doch immer noch eine sehr private Entscheidung. Dafür zeichne ich z.B. nicht verantwortlich, trage aber - auch in meinem Job - immer wieder die soziale Bevorzugung junger Väter/Mütter mit. Obwohl - oder weil ? - ich das alles bereits mit Bravour absolviert habe?
    Als ich keinen Kita-Platz für meinen inzwischen 22 Jährigen bekam, tat ich mich mit Eltern zusammen und wir gründeten eine Kita, die es im Übrigen heute noch gibt und aus der eine Schule hervorging. Jammer bringt nicht voran und Petitionen sind albern.

  4. 40.

    Im Osten der Republik gab es keine Schließzeiten. Dieser Unsinn kommt aus dem Westen, wo die Frau am Herd steht.

  5. 39.

    ich sage mal das jeder bei Ausbildungsbeginn ( Lehrer/ Erzieher/ Krankenschwester/ Hebamme usw.) Traumberuf von den Vor und Nachteilen wusste und sich somit dementsprechend angefreundet hat. Jetzt hier zu jammer und zu heulen wehleidig wie schlecht es ist steht daneben und was die Bezahlung angeht ebenfalls.

  6. 38.

    Nein, es gibt keinen AN-Anspruch auf Urlaub in den Sommerferien der Kinder. Aber es gibt Eltern, die im Schichtdienst arbeiten (müssen). Ich bin z.B. selbst Erzieherin und arbeite zwischen 6 und 17:30h. Die Kita meiner Kinder macht schon um 17h zu. Wir regeln das Hole/Bringen seit Jahren, auch die Schließzeiten mit unserem Urlaub und haben seit Jahren keinen gemeinsamen Urlaub gemacht. Meine Kinder freuen sich über eine(!) Nacht in einer Jugendherberge wie andere über einen 2-wöchigen Türkei-Urlaub. Es wäre schön, wenn ich mich (wie viele andere Eltern auch) nicht erklären müsste, warum ich mit meinen eigenen Kindern, die ich oft abends nicht mehr sehe, auch mal gemeinsam Zeit verbringen möchte. Wir sind alle davon betroffen, dass von einem Tag auf den anderen die Kita 2h früher schließt. Wir regeln das, aber das freut weder die Chefs noch uns, weil uns dann Geld fehlt, die Kollegen das auffangen müssen etc. Aber es wird lieber gepöbelt, dass Eltern zu viel fordern.

  7. 37.

    Ich bezahle in unserer Durchschnitts-Dorf-Kita fur 2 Kinder von unseren im Deutschlandvergleich unterdurchschnittlichen Gehältern 720 Euro Beitrag. In Zahlen siebenhundertzwanzig. Dafür, dass ich arbeiten gehen kann dafür, dass ich 720 Euro für die Kinderbetreuung bezahlen kann. Wenn ich nicht so idealistisch wäre und Spass an meiner Arbeit hätte wäre eine Teilzeitstelle auch für mich ein lohnenderes Geschäft. Für x Sachen wird sinnlos Geld rausgehauen. Warum kann ich für 720 Euro Ihrer Meinung nach in einem noch ja wohl Sozialstaat in einer Kita nichts erwarten?!

  8. 36.

    Nee na dann. Wenn es keinen Rechtsanspruch gibt, dann wird ja gemeinsamer Familienurlaub wohl auch nichts tolles sein...

  9. 35.

    Völlig familienfeindliche Einstellung.
    1. ging es hier darum, dass keiner mit dieser Schließzeit rechnen konnte.
    2. schon mal versucht mit nem durchschnittlichen Einkommen Last Minute in den Sommerferien eine bezahlbare Reise zu buchen?

    Ich les hier viel Meinung von Leuten, die offensichtlich keine aktuelle eigenen Berührungspunkte mit dem Thema haben.

  10. 34.

    Es gibt für Eltern keinen Rechtsanspruch auf Urlaub in den Ferien. Auch gibt es keinen Rechtsanspruch, dass beide Elternteile gleichzeitig Urlaub haben

  11. 33.

    Man sollte den Urlaub erst buchen, wenn die Schließzeiten bekannt sind.

    Schließlich gibt's auch Last Minute genug Angebote

  12. 32.

    Die Entlohnung in dieser Branche ist nicht schlecht. Wenn jemand Zuwenig verdient, sollte man in Vollzeit arbeiten. Seit Jahren steigt die Zahl der Arbeitnehmer. die freiwillig in Teilzeit arbeiten deutlich an

    Klar ist es einfach, immer nur zu fordern.. mehr Gehalt.. mehr Personal

    Nur wo soll das Geld dafür herkommen? Sind die Eltern auch bereit. kostendeckede Beiträge zu zahlen? Neun, da wird denn auch wieder gejammert

  13. 31.

    Dann muss der Rechtsanspruch gestrichen werden. Es kann nicht sein, dass Eltern immer nur fordern aber nicht deutlich mehr zahlen

    Ab 2025 wird jeder Steuerzahler deutlich mehr leisten müssen.

  14. 30.

    Die Verantwortung trägt immer die aktuelle Regierung und nicht die damalige

    Die Eltern fordern und fordern... und jammern

    Vielleicht hätte man vor dem Kinder machen nachdenken sollen.

  15. 29.

    Man könnte es auch so formulieren: Frage nicht was der Staat für Dich machen kann, sondern frage danach was Du für den Staat machen kannst. Achso, Sie zahlen ein paar Euro Steuern, dann ist alles erledigt.

    Mal im Ernst, diese Vollkaskomentalität der Staat hat alles für mich zu richten ist doch wirklich drüber. Wird jetzt ernsthaft erwartet, dass Sie Kinder in diesen Anstalten abgeben und anschließend nach ihrem Gutdünken fertig erzogen wieder abholen können. Wie absurd ist das denn? Bodenhaftung ist nicht nur lebensnotwendig, sondern hilft auch ungemein.

  16. 28.

    Genau, vor 13 Jahren war da schon so. Der Zeitgeist hat sich aber nun einmal geändert. Es hatte ja auch einen guten Grund, warum dass nun nicht mehr so ist wie vor 13 Jahren. Viele Kita-Träger haben sich in letzten Jahren bundesweit von zu vielen Schließzeiten verabschiedet, um eben auch Familienfreundlich zu bleiben. Und in Brandenburg soll sich nun die Schließzeiten wieder durchsetzen… Des weiteren machen sich die Kita-Träger damit nicht nur Familienunfreundlich sonder auch als Arbeitgeber unattraktiv. Wer will schon bei jemanden arbeiten, der einem die Hälfte des Jahresurlaubes vorschreibt. Und gerade in dieser Branche, wo quasi überall gesucht wird. Arbeitsrechtlich geht das alles sicherlich in Ordnung. Aber der Rest ist da nicht bis zum Schluss durchdacht und alles eher eine kurzfristige Sache…

  17. 27.

    3 Wochen Schließzeiten sind ungewöhnlich? Ich arbeite in einer kleinen Kita mit 5 anderen Kolleginnen. Dort sind 3 Wochen Schließzeiten im Sommer schon immer die Regel...

  18. 26.

    Frau Ernst hat doch nur Sprechblasen, genau wie ihr Ehemann Scholz. Nur keine Verantwortung übernehmen

  19. 25.

    Warum wird immer auf die aktuelle Ministerin rumgehackt? Das viel zu wenig ausgebildet wurde sind Probleme von vor zig Jahren. Und wenn der öffentliche Dienst (siehe aktuelle Verhandlungen) unter einer Nancy Faeser meint, man zahle schon fair und gerecht, dann ist das Problem hausgemacht. Wer möchte diesen knochenharten Job denn noch machen? Auch mit einer Petition wird man wenig ändern können. Macht die Jobs attraktiver - aber das kann nicht nur Aufgabe des
    MBJS sein. In Brandenburg will halt generell keiner gern Lehrer oder Betreuer werden. Die Gründe sind vielfältig.

  20. 24.

    Vieles hat mit Weltanschauung zu tun. Es scheitert hier beim Petitionsführer, wenn auch unerwartet, ein gemeinsamer Jahresurlaub. Als Elternteil von Kindern, deren Kita JEDES Jahr über die Sonmerferien drei Wochen schloss, über Weihnachten auch und all die vielen netten Fortbildungstage usw. war es jahrelang logistische Normalität, keinen oder nur wenig gemeinsamen Jahresurlaub zu verbringen. Dazu gab es ZUSÄTZLICH immer wieder unerwartete verkürzte Öffnungszeiten und Schließtage wegen Personalmangel, teils mehrfach eine Woche lang. Eltern, denen durch tatsächlich fehlende Ersatzbetreuung - auch im privaten Umfeld (!)- erhebliche Probleme am Arbeitsplatz drohen, sollten hier Unterstützung erfahren, heißt, mit gesammeltem Restpersonal eine Kita öffnen. Häufig wird aber auch in solchen Zeiten von vielen Betreuung gefordert, die es im Notfall befristet zuhause oder anderweitig organisieren können. So wird eben für alle geschlossen, um Diskussionen zu vermeiden.

  21. 23.

    Für die Betreuung der Flüchtlingskinder wäre ein SOS Kinderdorf in mehreren Orten vorteilhafter.Dann wären die Kitastellen nicht so voll. Tja, und der Anspruch in den Schulferien wegfahren zu müssen muss umgedacht werden, dann bleibt man eben zu Hause. Es gibt auch im Umland schöne Sachen zu machen mit Kindern. Spart man auch das Geld, da eh alles teurer wird.
    Aber ja, mehr Personal und Kinderbetreuungsstellen in jeder Form müssen her.

  22. 22.

    Viele müssen ihren Urlaub auch schon im Vorjahr festlegen, weil die Arbeitgeber es so verlangen. Gut möglich ist auch, dass schon lange was gebucht ist, was jetzt abgesagt werden muss, weil der Plan nicht fasst. Finde den Kommentar irgendwie 'nicht von dieser Welt'. Es gibt wirklich zahlreichste Gründe, die eine spontane 3 Wochen Schliesszeit in den Sommerferien zu einem Familienproblem machen dürften.

  23. 21.

    Ich finde es sehr gut und auch nachshmenswert, wenn Eltern sich an die zuständigen Ministerien oder Senatskanzleien wenden.
    Der Erzieher:innen Beruf wurde anders als der Lehrer:innen Job bisher auch in der Entlohnung und den Arbeitsbedingungen stiefelterlich behandelt worden. Hier muss der Staat deutlich aus der Knete kommen, denn niemand kann ja zur Ausbildung gezwungen werden, der Beruf muss attraktiv sein.
    Die Kinder haben nun einmal einen Rechtsanspruch auf Betreuung (SGB VIII). Dann muss der garantierende Staat hier auch deutlich reagieren.

  24. 20.

    Ich finde es sehr gut und auch nachshmenswert, wenn Eltern sich an die zuständigen Ministerien oder Senatskanzleien wenden.
    Der Erzieher:innen Beruf wurde anders als der Lehrer:innen Job bisher auch in der Entlohnung und den Arbeitsbedingungen stiefelterlich behandelt worden. Hier muss der Staat deutlich aus der Knete kommen, denn niemand kann ja zur Ausbildung gezwungen werden, der Beruf muss attraktiv sein.
    Die Kinder haben nun einmal einen Rechtsanspruch auf Betreuung (SGB VIII). Dann muss der garantierende Staat hier auch deutlich reagieren.

  25. 19.

    Die Politik ist dafür gewählt, Probleme zu antizipieren, zu erkennen und zu lösen.
    Dafür werden Politiker ja auch sehr gut vom Steuerzahler bezahlt.
    Und bitte nicht durch ideologische Ideen noch neue Probleme schaffen! Das wäre auch sehr nett.

  26. 18.

    Politiker können aber den Fokus auf die für die Daseinsvorsorge notwendigen Berufsbilder legen.
    Es mangelt ja in Deustchland nicht an arbeitsfähigen Menschen.
    Neulich wurde uns mitgeteilt, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf Rekordniveau in Deustchland sei.
    Da frage ich mich doch: Wo arbeiten denn all diese Menschen, wenn es in den Branchen der Daseinsvorsorge überall an Personal fehlt?

  27. 17.

    Fällt etwas auf?
    Zu wenig Erzieher! Regierung, mach was!
    Zu wenig Sozialarbeiter! Regierung, mach was!
    Zu wenig Lehrer, zu große Klassen! Regierung, mach was!
    Zu wenig Mitarbeiter in den Leistungsstellen! Regierung, mach was!
    Zu wenig Handwerker! Regierung, mach was!
    Öffnungszeiten in Bäckereien usw. teils nicht mehr gewährleistet.
    Zu wenig Pflegepersonal! Regierung, mach was!
    Bahnausfälle wegen „kurzfristiger Erkrankung des Personals“. Offenbar kein Ersatzpersonal da.
    Die Regierung kann keine Kinder und damit Nachwuchs „produzieren“…. Sie auch nur bedingt außerhalb des Elternhauses sozialisieren. Und auch bei der schulischen Entwicklung und Qualifikation dürfen Bürger und Eltern nicht nur auf andere zeigen. Kinder kosten Zeit, Geld, Nerven. Und nicht alles kann der Staat kompensieren.

  28. 16.

    "Die Kita ist 3 Wochen zu, da kann mann doch wunderbar Urlaub machen oder? " Das Problem dabei ist, daß nicht alle Eltern zur gleichen Zeit, eben während der Schließung, Urlaub haben werden, sondern eher verteilt über den Sommer.

  29. 15.

    Vielleicht haben einige weder vom Arbeitgeber Zeit, Urlaub zu machen oder eben nicht das nötige Geld dafür?
    Man kann auch nicht immer jedem Bundesland Berliner Verhältnisse verordnen.

  30. 14.

    Ich denke hier muss auch einrichtungsbezogen betrachtet werden, warum Personal fehlt. Wieviel Erzieher müssen entsprechend der Betriebserlaubnis in Vollzeit vorhanden sein und wieviele sind tatsächlich vorhanden? Warum werden die Stellenangebote nur in Teilzeit mit 30 Stunden/Woche ausgeschrieben und nicht in Vollzeit mit 39 Stunden? Mir scheint, hier macht es sich der Träger- die Kommune Wittstock - zu einfach, denn Kindertagesbetreuung ist eine kommunale Aufgabe.

  31. 13.

    Als mein Kind vor 20 Jahren in die Kita ging, war es total normal, dass die Kita in den Sommerferien drei Wochen schließt. Darauf hat man sich mit der Urlaubsplanung eingestellt. Auch die Kinder brauchen eine Pause von ihrer „Arbeit“. Ich sehe im speziellen Fall das Problem nur darin, dass es scheinbar bisher keine Schließzeiten gab und nun sehr kurzfristig eine Schließung bekannt gegeben wurde.

  32. 12.

    Manchmal muss man auch die Eltern durch eine Schließzeit "zwingen", Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.
    Es gibt z.B. Kinder in Grundschulen, die keine einzige Ferienzeit mit den Eltern verbringen.

    P.S. Ich verstehe natürlich, dass die - so kurz - vor der Urlaubszeit angekündigte Schließzeit für viele ein Problem darstellt.
    Können denn die Kitas nicht versetzt Schließzeiten anbieten und dadurch in Problemfällen, die anderen Kitakinder "aufnehmen"/Notbetreuung?

  33. 11.

    Aus Sicht einer Erzieherin kann ich der Petition nur zustimmen. Wir haben keine Schließzeit, bis auf die Tage zwischen Weihnachten und Silvester. Aber mal darüber nachgedacht, das Erzieher/innen auch nur Menschen sind? Werden krank, haben Urlaub und mit der jetzigen Personlasituation auch physisch u. psychisch erschöpft sein können? Es gibt keinen Personalersatz,wir müssen das so meistern. Und: es sind EURE Kinder die wir betreuen. Also Frau Bildungsministerin, es ist mehr an der Zeit!!!

  34. 10.

    Das Problem sind nicht zu wenig Ausbildungsplätze, sondern zu wenig Menschen, die den Beruf erlernen wollen. In Berlin können jetzt schon Gruppen nicht nehr geöffnet werden, weil kein Personal da ist. Die Räume bleiben dann ungenutzt geschlossen. Die Anforderungen steigen stetig, nur das Gehalt nicht entsprechend. Die Berufsanfänger*innen haben teilweise noch Zweitjobs, um den Lebensunterhalt zu finanzieren. Und die Qualität bleibt dabei schon lange auf der Strecke.

  35. 9.

    In der Pandemie habe ich mir als Mutter einen Staatsverdruss angeeignet: "Erwarte nichts vom Staat, dann kannst du nicht enttäuscht werden!"
    Das kann ich allen Eltern empfehlen und hilft, wenn ich diesen Bericht lese.
    Wäre ein großes Unternehmen in Not, würde die Politik sofort um eine Lösungfindung bemüht sein.
    Es geht aber nur um die Bevölkerung. Denen schmiert man vier Wochen vor den nächsten Wahlen Honig um den Mund, dann wählen die einen schon wieder.
    Haben wir denn schon vergessen, wie ignorant unsere Politiker unsere Kinder während der Pandemie behandelten, aber den Unternehmen alles ermöglichten? Später schworen die Politiker, dass das nie wieder passieren sollte, dass Kinder nie wieder hinten anstehen sollen. Und schon wieder drischt Ministerin Britta Ernst (SPD hohle Phrasen ohne Konsistenz.

  36. 8.

    Wir haben 2 Wochenschließzeit, es gibt aber die möglichkeit die Kinder in einer Partnerkita unterzubringen. Es bekommen alt nicht alle Eltern 3 Wochen Urlaub am Stück.

  37. 7.

    Auch in unserer Kita waren drei Wochen Schließzeit normal vor 10 Jahren? Das einzige Problem, dass ich hier sehe, ist die eher kurzfristige Bekanntgabe, wenn ggf. der Urlaub längst gebucht ist.

  38. 6.

    Wer ist für wem da? Bedarfe sind möglichst zu decken. Gegen Geld. Den Brief kann die Verwaltung auch so verstehen: Nicht noch mehr Zeit „verschlafen“ und für die vorhersehbaren Fehler der Vergangenheit gerade stehen!

  39. 5.

    Das muss sich da um ein Missverständnis handeln. Brandenburgs zuständige Ministerin Ernst (SPD) teilte kürzlich mit, es gibt in Brandenburg in den kommenden Jahren genug Erzieherinnen und Erzieher.

  40. 4.

    Eine Erklärung für den Ausfall des gemeinsamen Familienurlaubs, die auch bei mir zutraff, nicht alle in der Familie bekommen zur festen Kitaschließzeit Urlaub. Ich arbeite in einem Betrieb mit durchgehendem Schichtdienst und Urlaubslisten mit festgelegten Zeiträumen. Wenn man keinen zum tauschen fand/findet muss man zu der festgelegten Zeit gehen. Und diese fällt dann vielleicht nicht in die Schließzeit. Geht mir nächstes Jahr mit den Ferien so. Ich habe nicht eine Zeit in den Ferien. Wenn keiner tauscht oder der Dienstregler noch eine Möglichkeit sieht, dann habe ich keinen Urlaub in den Ferien. Weder Winter, Ostern, Sommer, Herbst noch Weihnachten. Und sie haben recht, jedes Kind hat Anspruch auf eine längere Auszeit von der Kita.

  41. 3.

    Ich arbeite in Berlin als Erzieher. Dort ist es normal, dass in den Sommerferien Schliesszeit ist. So kommen alle, Kinder und Erzieher, erholt und mit vielen Urlaubserlebnissen nach drei Wochen Urlaub wieder in die Kita. Sonst wäre es doch nicht zu schaffen, auch wenn einige Kinder im Urlaub sind. Manchmal muss man auch aus seiner Komfortzone raus und an Andere denken. Nicht so viel schimpfen!!

  42. 2.

    In anderen Bundesländern ist es auch meines Wissens nach Standard, dass die Kita in den Schulferienzeiten ebenfalls teilweise schließt. Während der Schul-Sommerferien z.B. drei Wochen.

  43. 1.

    Das verstehe ich nichtt:

    Der gemeinsame Familienurlaub wird daher wohl ausfallen.

    Die Kita ist 3 Wochen zu, da kann mann doch wunderbar Urlaub machen oder?
    Desweiteren war es bei uns vor 13 jahren schon so, daß die Kita 3 Wochen im Sommer zu hatte.
    Auch Kinder brauchen Erholung von der Kita

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