Ernährungswende in der Mittagspause - So könnte die Kantine der Zukunft werden

Sa 15.07.23 | 07:59 Uhr | Von Jonas Wintermantel
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Kantinen-Werkstatt in der Trainingsküche der "Kantine Zukunft" (Quelle: Insa Hagemann)
Bild: Insa Hagemann

Die Gemeinschaftsverpflegung gilt als wichtiger Hebel für die Ernährungswende. Das Kantinenessen soll nachhaltiger und gesünder werden. Auch in Berlin und Brandenburg arbeitet man an der Zukunft der Kantine. Von Jonas Wintermantel

Die Revolution der Gemeinschaftsverpflegung ist in Berlin-Kreuzberg bereits in vollem Gang – im Erdgeschoss der Markthalle Neun, an einer meterlangen Tafel, sitzen Philipp Stierand und Olga Graf von der "Kantine Zukunft". Der Tisch lädt zum Verweilen ein – zum gemeinsamen Essen - und gibt einen ersten Hinweis darauf, worum es hier eigentlich geht. Seit 2019 berät die "Kantine Zukunft" Berliner Küchen-Teams der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung und unterstützt sie bei einer nachhaltigen Transformation.

"Zurück in die Zukunft"

Das Ziel ist eine nachhaltige und gesunde Ernährung für Mensch und Umwelt. Zurück zu frischen Zutaten, zurück zum Kochhandwerk, oder: "Zurück in die Zukunft", wie Projektleiter Philipp Stierand seine Vision beschreibt: "Die Kantine der Zukunft wird meiner Meinung nach pflanzlicher werden. Die Gerichte werden anders aussehen. Außerdem wird das Handwerk wieder Einzug halten. Es wird wieder richtig gekocht werden."

Konkret hilft die "Kantine Zukunft" den Küchen dabei, mehr saisonale und regionale Bio-Produkte zu verwenden und dabei das Angebot kostenneutral zu verbessern – ohne das bisherige Budget der Küchen auszureizen. Neue Rezepte sorgen für mehr pflanzliche Vielfalt und weniger Lebensmittel-Abfall. Die Basis bilden unverarbeitete, pflanzliche Rohstoffe, vor allem Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte.

In der eigenen Trainings-Küche in der Markthalle finden regelmäßig Workshops und Trainings für die Berliner Küchen-Teams statt. Einige von ihnen lächeln den Besuchern von einer Wand freundlich entgegen. Mehrere lebensgroße Fotos von Köchinnen, Köchen und Auszubildenden aus den teilnehmenden Berliner Kantinen hängen hier – von der Stadtreinigung bis zu den Wasserbetrieben.

Seit 2019 hat die "Kantine Zukunft" bereits 50 Küchen begleitet. Der Berliner Senat fördert das Projekt mit 1,15 Millionen Euro jährlich.

Kantinen-Werkstatt in der Trainingsküche der "Kantine Zukunft" (Quelle: Insa Hagemann)
Bild: Insa Hagemann

Kochen statt Dosen öffnen

Nicht nur das Essen soll besser werden, sondern auch die Arbeitsbedingungen in den Küchen. "Es klingt erstmal paradox", sagt Stierand, "aber fürs richtig Kochen braucht man Personal. Das bekommt man, indem man ihnen eine spannende Aufgabe gibt. Das, was sie gelernt haben: Kochen – nicht Tüten aufschneiden und Dosen öffnen."

Er deutet auf eines der Portraits hinter ihm an der Wand: "Thomas von den Berliner Wasserbetrieben und seine zwei Azubis – die haben keine Probleme, Auszubildende zu finden, weil ihre Küche einen super Ruf hat." Nicht nur Betriebskantinen sind mit dabei – auch Kitas oder Schulen - und Kliniken: die Orte also, an denen eine besonders frische und gesunde Ernährung wichtig ist und wo viel zu oft noch "welke, graue Wurstscheiben" zum Abendbrot gereicht würden.

In diesem Jahr startet die "Kantine Zukunft" ihre Arbeit auch in Brandenburg. Das Projekt ist die zentrale Maßnahme der landeseigenen Ernährungsstrategie. Im Doppelhaushalt 2023/24 stehen hierfür 600 000 Euro jährlich zur Verfügung.

Olga Graf leitet das Projekt in Brandenburg und hat am Tag zuvor schon mit ersten Interessierten aus diversen Brandenburger Landkreisen gesprochen: "Das Interesse ist groß", sagt sie. "Wir haben Menschen aus Kliniken dagehabt, aus Kitas, Schulen, öffentlichen Betriebsgastronomien und aus einem Studentenwerk. Wir können sagen: Es war auf jeden Fall erfolgreich."

Es seien auch schon die "ersten potenziellen Kooperationspartnerschaften" entstanden, sagt Graf. Seit Juli laufen die Erstgespräche, ab Oktober sollen auch in Brandenburg die ersten Küchen bei der nachhaltigen Transformation beraten werden.

Mario Tamme bereitet das Mittagessen in der KiTa Wirbelwind vor. (Quelle: rbb/Jonas Wintermantel)
Bild: rbb/Jonas Wintermantel

"Müll haben wir eigentlich kaum noch"

10 Uhr - Mario Tamme hat seine Schicht fast beendet. Gerade schiebt er die letzten großen Bleche mit Kartoffeln in den Ofen. Tamme ist Küchenchef im Kindergarten Wirbelwind in Alt-Treptow. Hier kocht er mit seinem Team täglich für 260 Kinder. Auch seine Küche wurde von der "Kantine Zukunft" bei der Transformation begleitet. Der Bio-Anteil am Speiseplan wurde von 40 auf 80 Prozent erhöht.

Das Mittagessen für die Kinder ist fast fertig – und heute eher schlicht gehalten: Kartoffeln, Rührei und Salat. Zum Nachtisch: Birnen-Crumble, den Tammes Kollegin gerade noch fertig zubereitet.

Früher hat Mario Tamme in Hotel-Küchen gearbeitet. Die Arbeit in der Kita gibt ihm mehr Spielraum – hier kann er eigenständig den Speiseplan gestalten, wie er sagt: "Ich habe nun die Chance, mit fast 100 Prozent Bioprodukten arbeiten zu dürfen – das geht in der Hotellerie nicht. Es riecht ganz anders, es schmeckt ganz anders, es ist viel intensiver und macht viel mehr Spaß. Das sieht man eben auch an den Leuten, die mit uns arbeiten. Die haben einfach Bock drauf."

In Mario Tammes Speisekammer sind kaum noch Fertig-Produkte zu finden. Brühe in Pulverform fehlt, die wird stattdessen aus Gemüseresten angesetzt. So wird Geld gespart und Abfall vermieden. "Montags haben wir Nudel-Tag. Alles, was an Nudeln überbleibt, nehmen wir und machen daraus mit frischem Bio-Gemüse vegane Bratlinge", sagt Tamme. "Müll haben wir eigentlich kaum noch."

Die Gemeinschaftsverpflegung: Hebel der Ernährungswende

17 Millionen Menschen essen in Deutschland täglich in Kantinen, Mensen, Krankenhäusern oder Kitas. Für die Bundesregierung und ihren Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) liegt hier ein Hebel für die Ernährungswende. Das Ziel: "gesundes, nahrhaftes und nachhaltiges Essen" für Alt und Jung. Das bedeutet auch: weniger Fleisch- und Tierprodukte, weniger Zucker und Salz, dafür mehr pflanzliche Lebensmittel.

Künftig soll außerdem ein Bio-Label in der Kantine zeigen, wie hoch der Bio-Anteil im eigenen Mittagessen ist. Die Kantinen sollen so "für sich werben" können.

Die ausgerufene Ernährungswende schmeckt längst nicht jedem. Der Bauernverband sprach als Reaktion auf Özdemirs Pläne von einer "Diskriminierung" bestimmter – nämlich konventionell produzierter - Lebensmittel. Ein CDU-Landesverband sprach sich für eine Fleisch-Garantie in Kantinen aus.

Und auch der jüngste, von der "Bild"-Zeitung angeschobene, Mini-Skandal um ein angebliches Currywurst-Verbot [rbb-online,de] zeigt: Eine nachhaltige Veränderung der Ernährung führt manches Mal zu Widerständen – mindestens aber kann damit wunderbar Politik gemacht werden.

Kantinenzeit bei der BSR (imago/Liesa Johannssen)
Bild: imago stock&people

"Couscous mit roter Bete wurde uns aus der Hand gerissen"

Eine gewisse Anfangs-Skepsis bei der Umstellung der Speisepläne spürt auch Daniel Indlekofer. Er ist Abteilungsleiter der Betriebsgastronomie bei der Berliner Stadtreinigung (BSR). An zehn Standorten versorgen seine 90 Mitarbeitenden in den Küchen die mehr als 6.000 Beschäftigten – von der Verwaltung, über die Müllabfuhr bis hin zu den Reinigungskräften.

Die BSR gehörte 2019 zu den ersten Teilnehmern der "Kantine Zukunft" in Berlin. In dieser Zeit wurde der Bio-Anteil auf 40 Prozent erhöht – Obst, Gemüse und Kräuter kommen heute von einem einzigen, lokalen Bio-Lieferanten.

"Es kommt immer mal wieder vor, dass zum Beispiel auf den Müllhöfen eine gewisse Angst im Raum steht, dass man etwas wegnimmt von den Klassikern und Fleischgerichten", sagt Indlekofer. "Da heißt es oft: Ihr braucht dieses Schickimicki nicht machen, wir wollen lieber Rinder-Roulade."

Roulade gibt es weiterhin, Currywurst und paniertes Schnitzel sind auch bei der BSR noch immer die absoluten Bestseller in der Mittagspause. Doch die Konkurrenz wird immer stärker. "Wir merken: die Leute werden experimentierfreudiger, auch bei der Müllabfuhr oder der Reinigung“, sagt Daniel Indlekofer, "die probieren es einfach auch mal und es schmeckt natürlich."

Gemessen an den Verkaufszahlen ist die Nachfrage nach vegetarischen Speisen bei der BSR gestiegen. "Gestern gab es Couscous mit roter Bete, das wurde uns aus der Hand gerissen."

Das Beispiel zeigt: Nachhaltige Kantine funktioniert – wenn das Angebot überzeugt.

Nachhaltigkeit, Gesundheit und Genuss

"Die Kantine der Zukunft wird Nachhaltigkeit, Gesundheit und Genuss miteinander verbinden", sagt Professorin Nicole Graf. Sie ist Rektorin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn. Hier hat sie den Studiengang "Food Management" ins Leben gerufen. Und jedes Jahr zeichnet sie als Jury-Mitglied des "Food & Health"-Kantinentests die besten Kantinen Deutschlands aus. "Die Kantine ist heutzutage ein Ort, an dem ein Unternehmen zeigt, dass es Genuss und Verantwortung für die Mitarbeiter, aber auch für die Umwelt übernimmt", sagt sie.

Für Nicole Graf hat Nachhaltigkeit in der Kantine viele Ebenen – ökologische, wirtschaftliche und soziale. Der Betrieb müsse wirtschaftlich sein, die Produkte sollten regional und saisonal produziert werden - ein abwechslungsreiches Angebot sorge für Vielfalt im Geschmack, im Einkauf und zu größerer Zufriedenheit bei den Gästen und Patienten. Auch die Portionsgrößen könnten ein Hebel sein - mit Nachschlag-Systemen statt Riesen-Portionen.

Currywurst mit Pommes, Konnopke's Imbiß, Schönhauser Allee, Prenzlauer Berg (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Sie können die Currywurst nicht aus dem Ruhrpott wegdenken. Und aus Berlin auch nicht. Sie wird bleiben. Allerdings vermehrt in zwei Varianten – einer klassischen und einer vegetarischen.

Prof. Nicole Graf

Fleisch wird zur Nebensache

Und vor allem: Es müsse viel weniger Fleisch gegessen werden. Dazu brauche es zunächst mehr Sensibilisierung bei den Gästen – für die Folgen des massenhaften Fleischkonsums für den Planeten und das Tierwohl. Gleichzeitig müsse das Fleisch seine bisherige Hauptrolle auf dem Teller abgeben – zugunsten pflanzlicher Akteure – Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte. Und zuletzt: wenn Fleisch – dann "nose to tail", von der Nase bis zum Schwanz verwertet.

"Sie können die Currywurst nicht aus dem Ruhrpott wegdenken. Und aus Berlin auch nicht", sagt Graf. "Sie wird bleiben. Allerdings vermehrt in zwei Varianten – einer klassischen und einer vegetarischen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.07.2023, 16:30

Beitrag von Jonas Wintermantel

35 Kommentare

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  1. 35.

    Jeder normale Mensch merkt ob unter dem Ketschup veganes oder Fleisch ist. Manche scheinen aber merkwürdige Geschmacksnerven zu haben. Guten Appetit trotzdem.

  2. 34.

    Zum "gesunden Spagat": Zurück zum Menü statt zu nur 1 Teller, mal nach Frankreich schauen, da ist das Standard. Heißt: 3 bis 5 Gänge, dabei gehören alle Gänge dazu, aus jedem Gang kann man sich eines aus dem Angebot auswählen, zB:

    Vorsuppe – Schälchen Brühe oder Gemüsesuppe oder Tomatensuppe ( 1 von 3)
    Salat – kl. grüner Salat oder Bohnensalat oder Gurkensalat ( 1 von 3)
    Hauptgang – Fleischgericht oder Fischgericht oder Gemüsegericht ( 1 von 3)
    Brotbeilage – Baguette oder Vollkorn oder geröstet ( 1 von 3)
    Getränk – Wasser oder Wein oder Saft ( 1 von 3)

    zudem oft: Käseplatte-Auswahl als Abgang

    Sie kennen vllt. die "französischen Portionen" aus dem Film oder Restaurant. Ja, klein aber fein, in Ruhe gegessen, ist man am Ende satt und selig, denn es schmeckt und ist handwerklich.

  3. 33.

    >“ Fraglich ist ob der Homo Sapiens tatsächlich eine gemischte Nahrung braucht …“
    Doch, braucht er. Der Homo Sapiens ist von Natur aus ein Allesfresser. So ist das Gebiss und die Nahrungsverwertung in den Verdauungsorganen angelegt. Vor allem aber im Wachstum braucht Homo Sapiens tierische Nahrungsmittel für die Entwicklung, vor allem des Gehirns. Das hat über Jahrmillionen super funktioniert. Kindern in ihrer Entwicklung nur vegan vorzusetzen ist sogar gesundheitsgefärdend.

  4. 32.

    "Bei uns wird voll auf vegetarisch gemacht. Fleisch gibt es maximal einmal pro Woche"

    In sich widersprüchlich. Sie sind Flexitarier. Sehr vernünftige Ernährungsweise. :)

  5. 31.

    Resteverwertung steht dabei auch im Fokus, ist Teil des Projekts.
    "Montags haben wir Nudel-Tag. Alles, was an Nudeln überbleibt, nehmen wir und machen daraus mit frischem Bio-Gemüse vegane Bratlinge", sagt Tamme. "Müll haben wir eigentlich kaum noch."
    Beilagen bieten sich halt super dafür an. Salz- oder Pellkartoffeln ergeben am nächsten Tag noch prima Bratkartoffeln oder Omelett, Gemüse eine mit frischen Kräutern aufgepeppte Cremesuppe usw.
    Da Sie selbst kochen, dürfte Ihnen das nichts neues sein. :)

  6. 30.

    Wir sind 10 Kollegen und weil wir vor Corona viel gemeinsam unternahmen und wegen Lockdown alles flachfiel, viele genervt waren und das Betriebsklima litt, haben wir einen Kochtag pro Woche eingeführt. Simple Gerichte wie Saure Eier, Pellkartoffeln mit Quark, Nudelpfanne mit Gemüse, Eierkuchen, Kartoffelpuffer, Milchreis, Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensauce, mal 'ne Bratwurst mit Sauerkraut, Schnitzel mit Mischgemüse oder Königsberger Klopse.
    Klappt super, macht wenig Arbeit und geht überwiegend ohne Dose und auch mit wenig Fleisch. Wir haben keine Kantine in der Nähe und unser Chef toleriert die Kocherei, er isst mit. Der Kochtag hat uns gut durch die Coronazeit gebracht und blieb erhalten, quasi das Highlight der Woche.

  7. 29.

    vegane Ersatzprodukte sind meistens völlig ohne Nährwert wie Eiweiß,wenn Eiweiß enthalten ist besteht das Produkt aus Soja worauf Viele zumindest leicht allergisch reagieren.Soja Nuggets sind Ausnahmen was den minderwertigen Geschmack angeht.Pflanzliche Produkte sind schwerer verdaulich.Fraglich ist ob der Homo Sapiens tatsächlich eine gemischte Nahrung braucht ,bestehend aus Gemüse,Obst ,Getreide und tierischen Produkten ,was die Zähne angeht kann dies nicht eindeutig beantwortet werden.Wenn es um Tierwohl ginge müsste derzeit gerade auf Milchprodukte verzichtet werden.Völker verändern sich aber vermutlich über Jahrtausende auch in Bezug auf Ernährungskultur auch physisch durch eine Anpassung.Orginal indische Bohnengerichte mit Reis schmecken ganz vorzüglich mit einem guten Nährwert,aber neuartige Ideen für Gerichte nach dem Mainstream sind ein Experiment mit möglichen gesundheitlichen Folgen.Bestimmt gibt es generell in Kantinen zu wenig frisch gekochtes Gemüse ohne zu viel Kochsalz

  8. 28.

    Ich esse was ich möchte und bin glücklicherweise nicht auf einen Kantine angewiesen !!!
    Dieser Zwang und "Hebel Ansetzen" von unseren Regierenden geht gar nicht und so werde ich weiterhin für mich selbst entscheiden was ich esse und wie ich mich ernähre, und das ist nicht nur Fleisch.

  9. 27.

    Bei uns wird voll auf vegetarisch gemacht. Fleisch gibt es maximal einmal pro Woche, außerdem ist es irre teuer.
    Vegetarisches ist vor allem Nudeln und Brot, außerdem Käse. Wer Allergene wie Gluten und Milcheiweiß meiden will oder muss, kann gleich gehen. Wenn man auch auf das Phytohormon Soja verzichten will, bleibt nur noch Salat. Oder das Schnitzel in der Cafeteria. Tolle Aussicht!

  10. 26.

    Insekten? Nicht meine Kultur. Meine Kultur ist eher: Huhn isst Insekten. Ich esse das Huhn.

  11. 25.

    Also, ich hab in den letzten Jahren ehrenamtlich in drei verschiedenen sozialen Projekten für Angestellte und Gäste gekocht. Keinen herkömmlichen Kantinenfraß - Zutaten entweder frisch oder aus der Tiefkühle und aus Konserven nur, wenn das betreffende Lebensmittel nicht anders verfügbar war.
    Regionale, aber auch internationale Rezepte, von fünf Tagen einmal vegan, zweimal vegetarisch, einmal mit Fleisch und den letzten Tag mit Fisch.
    Is bei den Jüngeren im Großen und Ganzen gut angekommen - manche waren erstaunt, aus welchen Gemüsesorten man alles Eintöpfe kochen kann - nur die Senioren hätten am liebsten das gleiche gehabt, was es früher in ihrer DDR-Kantine gab.

  12. 24.

    Ich habe die Auswahl zwischen 2 Kantinen. 4-5 Tage pro Woche gehe ich zum Supermarkt. Kantine 1 macht nicht satt und ist zu teuer.

    Wenn ich über 5 Euro pro essen bezahlen soll, muss ich das essen lecker finden und es muss satt machen.

    Warum muss den Mitarbeitern/kunden vorgeschrieben werden, was sie zu essen haben? Am schlimmsten finde ich, wenn ich das Gericht erst einmal googlen muss.

    Cool finde ich bei einer Kantine, dass es ab und zu Ostalgie-essen wie in der DDR schulspeise gibt.

  13. 23.

    Ich bin Flexotarierin, ernähre mich überwiegend vegetarisch und koche nahezu täglich selbst. Ich weiß also durchaus, was man für welche Lebensmittel ausgeben muss. Ich mag sogar besonders Hülsenfrüchte. Aber trotzdem möchte ich sie nicht häufiger als an vier Mahlzeiten pro Woche essen. Ich denke, darin unterscheide ich mich nicht wesentlich vom durchschnittlichen Kantinennutzer. Zudem isst man ja nicht nur Bohnen, sondern zubereitete Bohnen. Da kommt also noch einiges an anderen Zutaten hinzu, die auch alle etwas kosten. Da es hier speziell um Gemeinschaftsverpflegung geht, möchte ich auch darauf hinweisen, dass zahlreiche Gemeinschaftsküchen gehalten sind, sich an die entsprechenden Vorgaben der DGE zu halten. Und demnach besteht eine gesunde Ernährung nun mal nicht nur aus Bohnen. Und so bleibt die Frage: Wie schaffen Küchenchefs den Spagat zwischen ihrem festgesetzen Budget und einer gesunden Ernährungsform, für die man frische Produkte und mehr Mitarbeiter benötigt?

  14. 22.

    Ich fand heute zb. vegetarisches Gericht vor nämlich Gemüsebrühe dazu Fadennudeln.
    Also es geht auch ohne Fleisch mal.
    Aber ich weiß nicht ob ich jeden Tag Insekten essen möchte ehrlich wer es mag bitte aber nicht andere dazu zwingen.
    Jeden Tag Fleisch muss auf jeden Fall nicht sein.
    Aber nun wünsche ich noch allen schönen Abend und morgen einen zauberhaften Sonntag.
    Ich hoffe das meine Satzzeichen einigermaßen richtig waren.

  15. 21.

    >“Das, was in Deutschland traditionell abseits des Sonntagsbratens gegessen wude, taucht so gut wie nirgends auf. “
    Ja eben, mein ich ja. Solche gute Küche ist sekten zu finden.

  16. 20.

    Da frag ich mich aber auch bei Gaststätten mit traditioneller deutscher Küche", warum die ausschließlich Fleischgerichte anbieten? Das, was in Deutschland traditionell abseits des Sonntagsbratens gegessen wude, taucht so gut wie nirgends auf. Dabei gibt es da auch durchaus leckere Gerichte. Deutsche Küche besteht nicht nur aus Bulette, Haxe, Roulade, Schnitzel und Co!

  17. 19.

    Getrocknete Bohnen, Donnerwetter, was für ein lukullisches Mahl. Warum nicht gleich auf Haferflocken umsteigen? Preiswerter geht nicht!

  18. 18.

    Und finden Sie mal ne Kantine oder Restaurant, wo es traditionelles simples Essen wie Kartoffelbrei mit Spinat oder so gibt. Alles nur dieses neumodsche Zeugs wie Bowl und so. Sieht alles irgendwie zusammengemanscht aus und teuer zudem. Dabei gibts in unserer traditionellen Küche auch reichlich Rezepte, die wie in Zeiten des nur Sonntagsbratens unter der Woche mit wenig oder ohne Fleisch auskamen.

  19. 17.

    >“ In den Siebzigern hatte die DDR schon einen erheblich höheren Fleischverbrauch als der Westen!“
    Dieser statistische Wert beruht auf Produktionszahlen, nicht auf die Verkaufszahlen in den Geschäften. 1/3 der Fleischproduktion der DDR wurde wegen Devisen in den „Westen“ verkauft und gelangte somit nicht in den staatlichen Verkauf.

  20. 16.

    Nun man erkennt den Unterschied an der Konsitenz des Fleisches und am Geschmack. Vielfach wird bei vegatarischem Fleischersatz mit Gewürzem und Geschmacksverstärker versucht einen fleischähnlichen Geschmack zu generieren. Da gab es mal eine nette Sendung zu in ZDF Info bei Lege packt aus. Die geheimen Tricks der Lebensmittelindustrie.
    Ich darf dann an Sie mal die Frage stellen, wieso muß Fleisch oder Fleischersatz bei einer Mahlzeit Bestandteil sein? Ich habe im Westen, als jemand der einer Generation angehört für die Fleisch unter der Woche Seltenheit war noch den den berühmten Sonntagsbraten kennengelernt. Unter der Woche gab es das Vegetarische Mahlzeiten oder Resteküche.
    Vor ein paar Tagen gab es es auf ZDF Info eine Sendung über das Leben in der DDR. Dort gab es einen Wert zum Fleischverbrauch. In den Siebzigern hatte die DDR schon einen erheblich höheren Fleischverbrauch als der Westen!

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