Zeugnisse in der Pandemie - Noten von Berliner Schülern können sich wieder verschlechtern

Mi 06.01.21 | 08:19 Uhr
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Symbolbild: Schülerinnen und Schüler betrachten ihre Zeugnisse
Bild: dpa/Jens Wolf

Das "Verschlechterungsverbot" für Berliner Schülerinnen und Schüler gilt im jetzigen Lockdown nicht. Das hat die Senatsverwaltung für Bildung dem rbb bestätigt.

Verbesserungsgrundsatz gegen Benachteiligung

Der sogenannte Verbesserungsgrundsatz war im letzten Halbjahr laut Bildungsverwaltung eingeführt worden, um Benachteiligungen von Schülerinnen und Schülern beim Lernen zu Hause zu vermeiden, die beispielsweise durch unterschiedliche Lebensumstände entstehen können. Eine verbesserung der Noten, wie etwa durch zu Hause erstellte Projektarbeiten, war dabei aber möglich.

Der Schutz galt grundsätzlich auch für die Sekundarstufe II. Hier mussten Schülerinnen und Schüler, die schlechtere Leistungen erbracht hatten, aber schlechtere Lernbedingungen geltend machen, um die Bewertung ihrer Heimarbeit aufzuheben.

Der Verbesserungsgrundsatz gilt für das laufende Halbjahr nun nicht mehr. Damit können sich die Noten der Kinder durch die Bewertung zuhause erbrachter Leistungen gegenüber dem vorherigen Halbjahr wieder verschlechtern.

Technische Probleme beim Home-Schooling

Die Zeugnisse für das laufende Halbjahr werden in Berlin am 29. Januar vergeben.

Im aktuellen Lockdown wird in Berlin hauptsächlich via Home-Schooling unterrichtet. Bei der dafür vorgesehene Online-Plattform "Lernraum Berlin" traten zuletzt immer wieder technische Probleme auf.

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10 Kommentare

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  1. 9.

    Stichwort -> Schulabstinenz

    Mal ganz abgesehen von Corona... auch wir haben leider Schüler & Schülerinnen,
    die permanent fehlen im Unterricht. Gerne auch unentschuldigt.
    tagelang und wochenlang...
    Trotz Gesprächen, Telefonaten etc.

    DIESE bekommen dann keine Note, weil man schlichtweg keine geben kann.
    Das hat nichts mit Corona zu tun.

  2. 8.

    Helfen Sie der Schule und den Lehrern zum Wohl des Schülers: Termine überwachen, Chatverlauf lesen, Info´s selber abholen z.B. von der Homepage, (un)erledigte Aufgaben zeigen lassen usw., also so wie immer. Die Benotung ist deshalb wichtig, weil es sonst den "Faulen" und "Abtauchenden" zu leicht gemacht wird. Meines Wissens gehen die Lehrer hier sehr maßvoll und wohlwollend um (siehe Kommentar 4 von Joe Appleby), aber sie brauchen das Mittel Noten - und die Fleißigen auch (bringt Anerkennung und Lebensfreude) und welche Eltern gönnen dies ihren Kindern nicht?

  3. 7.

    Meine Tochter hatte seit März 2020 bis zu den Sommerferien praktisch keine Schule - 1,5 Stunden pro Woche (!) kann man nicht ernst nehmen. Dann der Wechsel aufs Gymnasium: Am Gymnasium Tiergarten gab es bis zu den Herbstferien Regelunterricht, ab November AB-Wochen ohne festgelegte Mindeststandards - wegen zahlreicher Oberstufenklausurentage bedeutete das zum Teil nur 3 Tage Schule in zwei Wochen. Das "Homeschooling" waren Hausaufgaben, die Kinder waren auf sich gestellt, ohne Strukturen, die ganze Woche - die Lehrer waren ja bei der anderen Gruppe im Unterricht gebunden. Nun also gar keine Präsenzbeschulung mehr. Da frage ich mich: Was können Zeugnisse messen? Auf welcher Grundlage soll über ein bestandenes Probejahr entschieden werden? Was da jetzt gemessen wird, ist leider in vielen Fällen, wieviel Zeit und Bildung die Eltern haben und wieviel Ressourcen, sich zu kümmern. Den Druck auf die Kinder nach unten durchzureichen, ist das Ungerechteste, was eine Gesellschaft tun kann.

  4. 6.

    man sieht wieder die unfähigkeit des senates, aber hauptsache sie können sich auf die schulter klopfen

  5. 5.

    Unsere Kinder, die Eltern und Lehrer brauchen in diesen Zeiten und insbesondere unter diesen Coronabedingungen alle Hilfen und Unterstützung die man aufbringen kann. Leider ist das von diesem Senat und unter Frau Scheeres erfahrungsgemäß nicht zu erwarten.

  6. 4.

    Ich bin Lehrer in Berlin und möchte eins klarstellen: wir hatten in diesem Halbjahr sehr viel regulären Unterricht. Daher ergeben sich die Noten größtenteils aus Leistungen des Präsenzunterrichtes. Bei uns an der Schule ist nächste Woche Notenschluss. Da der Lockdown abzusehen war, haben die Kollegen bei uns sehr viel Wert darauf gelegt, ihre Noten fertig zu bekommen.

  7. 3.

    Die Senatsverwaltung macht sich mal wieder überhaupt keinen Kopf.
    Es wäre schön, wenn es hier wenigstens innerhalb von Berlin klare Regeln geben würde. Für alle Schüler, bei denen ein Schulwechsel ansteht ist das aktuell eine große Belastung. Teilweise werden Noten vergeben, manche Fächer werden gar nicht benotet. Chancengleichheit sieht anders aus.

  8. 2.

    Solche Artikel schüren unnötige Ängste bei Kindern und Eltern!
    Ich kann jetzt nur für die Grundschule sprechen, aber hey... wir sind Menschen!
    Wir sind doch nicht Maschinen, die stumpf Noten verteilen.
    Die Notengebung ist der Situation angepasst und nach wie vor transparent.
    Und Notentendenzen entstehen über einen längeren Zeitraum und nicht von einem Monat auf den anderen.
    Grade gestern hatten wir Eltern und Schüler in der Schule.
    Innerhalb großer, sicherer Zeitfenster und unter Schutzbedingungen.
    Wir sind nach wie vor im Dialog und für unsere SuS da!
    Und natürlich berücksichtigen wir die besonderen Umstände.

  9. 1.

    Für mich ein Witz Schülerinnen /Schüler die kein Online Anschluss haben sind da diskreminiert. Auch daß die Plattform nicht funktioniert ist Nachteil in Sachen lernen.

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